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Reinickendorf

Die jährlich erscheinenden Journale 55 plus der Berliner Stadtbezirke bieten Informationen und Reportagen für die Generationen über 55 – im Bereich Kultur und Geschichte, Gesundheit und Sport, zu kreativen Angeboten, Reisen und Wohnmöglichkeiten. Sie liegen zur kostenfreien Mitnahme in öffentlichen Einrichtungen des Bezirkes aus.

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Hüft- und Kniegelenkoperationen am Helios Klinikum Berlin-Buch<br />

Gute Zusammenarbeit von Mensch und Maschine<br />

Hüft- und Kniegelenkoperationen werden oft als<br />

Standardeingriffe bezeichnet. Wieso sich dennoch<br />

nicht in allen Fällen ein vollständiger Behandlungserfolg<br />

verzeichnen lässt, weiß Prof. Dr.<br />

med. Daniel Kendoff, Chefarzt des Zentrums für<br />

Orthopädie und Unfallchirurgie im Helios Klinikum<br />

Berlin-Buch.<br />

„Die oft gehörte Bezeichnung „Standardeingriff“<br />

suggeriert, dass es sich beim Gelenkersatz um<br />

eine bis ins Detail beherrschte Operation handele,<br />

die ein gutes Ergebnis garantiert. Für eine<br />

Mehrheit stimmt das, dennoch sind bis zu 20<br />

Prozent der Patientinnen und Patienten mit ihrem<br />

neuen Gelenk nicht zufrieden.“ So seien einige<br />

nach dem Eingriff nicht schmerzfrei oder in<br />

ihrer Mobilität eingeschränkt. Verursacht werden<br />

die Beschwerden, wenn die eingesetzten<br />

Gelenke nach dem Einbau Abweichungen oder<br />

Rotationsfehler aufweisen. Dies gelte für Knieund<br />

Hüftprothesen: „Wesentlich für den Erfolg<br />

einer Hüftgelenks-OP ist nicht nur die sichere<br />

Verankerung des Hüftschaftes, sondern insbesondere<br />

die Positionierung der Hüftpfanne. Nur<br />

wenn das Kugelgelenk genau im vorausberechneten<br />

Drehzentrum sitzt, ist der Abrieb der Prothesenkomponenten<br />

so gering wie möglich.“<br />

Um die Operationen zu präzisieren, verlässt sich<br />

das Orthopädie-Team auf die Unterstützung von<br />

zwei Robotern. Prof. Dr. med. Kendoff ist einer<br />

der ersten Operateure, die die Roboter nicht<br />

nur in der Knieendoprothetik, sondern auch in<br />

der Hüftprothetik einsetzen. Das entsprechende<br />

System hat der Spezialist für Hüft- und Kniegelenke<br />

quasi mitentwickelt. Er ist überzeugt: „Die<br />

höhere Genauigkeit könnte neben einer verbesserten<br />

Funktion darüber entscheiden, ob jemand<br />

lebenslang versorgt ist oder sich im höheren Alter<br />

einer Wechseloperation unterziehen muss.“<br />

Beim Einbau wird das Gelenk mittels Röntgenaufnahmen<br />

individuell vermessen. Anschließend erstellen<br />

die Orthopäden am Computer eine digitale<br />

Operationsplanung. Im OP-Saal bringen sie Tracker<br />

am Bein der Patientin oder des Patienten an.<br />

Das Ärzte-Team der Orthopädie in Berlin-Buch<br />

wird bei Hüft- und Kniegelenkoperationen<br />

von zwei Robotern unterstützt.<br />

Die räumliche Stellung des Gelenks und die geplanten<br />

Knochenschnitte werden an den Roboter<br />

übertragen. Dieser verfügt über einen Arm,<br />

an dem Werkzeuge befestigt sind, mit denen der<br />

Knochen bearbeitet wird. Der Roboter definiert<br />

millimetergenau die Schnitt ebene und die Grenzen,<br />

während der Operateur Instrumente wie Säge<br />

und Fräse führt und die Kontrolle über den Operationsvorgang<br />

behält. Die Zusammenarbeit von<br />

Mensch und Maschine verhindert unkorrektes Sägen<br />

und erleichtert den Schutz von Nerven, Gefäßen<br />

und Bändern. Ist der Einbau abgeschlossen,<br />

kontrolliert das System noch einmal die geplante<br />

Prothesenposition und die korrekte Stabilität im<br />

Gelenk. Die zusätzliche digitale Dokumentation<br />

macht den Prozess nachvollziehbar und transparent.<br />

Ein Prozess, der unwesentlich mehr Zeit in<br />

Anspruch nimmt als eine herkömmliche OP, nur<br />

geringfügig teurer als die Standardversorgung ist<br />

und beweist: Ärztinnen, Ärzte und OP- Roboter<br />

sind ein ziemlich gutes Team.<br />

• Prof. Dr. med. Daniel Kendoff<br />

Chefarzt Zentrum für Orthopädie und<br />

Unfallchirurgie Helios Klinikum Berlin-Buch<br />

Schwanebecker Chaussee 50 , 13125 Berlin<br />

Tel.: 030/9401 - 52 320 und - 12 345<br />

Erreichbarkeit Montag bis Freitag:<br />

8:00 bis 15:00 Uhr<br />

© Thomas Oberländer/Helios Kliniken

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