Seeseiten – das Magazin für die Region Tegernsee, Nr. 72, Ausgabe Frühling 2023
Für Einheimische und Besucher: Die Seeseiten sind ein lokales High-End-Magazin für das Tegernseer Tal, einer der attraktivsten und gleichwohl anspruchsvollsten Regionen Deutschlands. Viermal im Jahr – jeweils zu Saisonbeginn im März, Juni, September und Dezember – bieten die Seeseiten den Bewohnern und zahlreichen Besuchern des Tals hochwertigen Lesestoff. Das alles in einem Layout, das so ist wie die Region: modern, attraktiv – und trotzdem keinem Trend hinterherrennend.
Für Einheimische und Besucher: Die Seeseiten sind ein lokales High-End-Magazin für das
Tegernseer Tal, einer der attraktivsten und gleichwohl anspruchsvollsten Regionen
Deutschlands. Viermal im Jahr – jeweils zu Saisonbeginn im März, Juni, September und
Dezember – bieten die Seeseiten den Bewohnern und zahlreichen Besuchern des Tals
hochwertigen Lesestoff. Das alles in einem Layout, das so ist wie die Region: modern, attraktiv – und trotzdem keinem Trend hinterherrennend.
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Hier lautete <strong>die</strong><br />
Anweisung an<br />
<strong>die</strong> Software<br />
noch kürzer:<br />
Spaziergänger<br />
am <strong>Tegernsee</strong>,<br />
Berge im<br />
Hintergrund.<br />
Bevor Sie jetzt <strong>die</strong>sen Text fluchtartig verlassen, hier kommt<br />
<strong>die</strong> Auflösung <strong>die</strong>ser kryptischen Zeilen: Diese Bilder hat<br />
eine Software kreiert, eine künstliche Intelligenz. Dazu<br />
musste sie mit zwei oder drei kurzen Informationen gefüttert<br />
werden, mit Anweisungen. Die KI selbst hat nicht viel<br />
länger als nur wenige Minuten gebraucht, um <strong>die</strong>se Bilder<br />
zu erstellen.<br />
Wie <strong>das</strong> geht? Klingt auf den ersten Blick simpel: Die Software<br />
verarbeitet Daten, bereits vorhandenes Wissen. Sie<br />
verarbeitet bereits vorhandene Bilder und Informationen<br />
und setzt sie zu etwas Neuem zusammen. Gut, es lässt sich<br />
jetzt darüber streiten, ob <strong>das</strong> wirklich neu ist. Denn tatsächlich<br />
betreiben solche Systeme nichts anderes als „stochastic<br />
parroting“. Soll heißen: Dieses Zusammenmixen vorhandener<br />
Informationen ist ein bisschen so wie ein Papagei, der<br />
einfach etwas nachplappert, ohne den Sinn dahinter auch<br />
nur ansatzweise zu verstehen. Ob <strong>das</strong> alles korrekt oder ästhetisch<br />
ist, können <strong>die</strong>se Angebote nicht erkennen.<br />
<strong>für</strong> einen kurzen Augenblick, dann ihre erste Wertung: „Ja,<br />
<strong>das</strong> ist nicht schlecht.“ Wir haben, <strong>das</strong> muss man dazu sagen,<br />
uns mit ihr zu einer Art Blind Date verabredet. Sie sieht<br />
nur <strong>die</strong> Bilder, weiß weder den Urheber noch sonst irgendwas.<br />
Eine gewisse Grundskepsis lässt sich erahnen, als <strong>die</strong><br />
auf <strong>die</strong> Frage antwortet, wie lange nach ihrer Schätzung der<br />
„Maler“ gebraucht hat, um <strong>das</strong> Bild fertigzustellen: ein bis<br />
zwei Stunden, schätzt sie. Klingt nicht gerade nach der Einschätzung<br />
eines Meisterwerks.<br />
Also, lösen wir es auf: Gebraucht hat <strong>die</strong> KI vielleicht ein bis<br />
zwei Minuten, um <strong>die</strong>se Bilder zu erstellen. Da<strong>für</strong> hat sie allerdings<br />
auch so gut wie keine Informationen benötigt. Der<br />
„Befehl“ lautete lediglich: Mal ein expressionistisches Bild<br />
vom <strong>Tegernsee</strong>. Ekaterina Zacharova lacht, offensichtlich<br />
erleichtert darüber, keine Kollegen-Kritik üben zu müssen.<br />
Um dann <strong>das</strong> entscheidende Urteil zu fällen: Technisch sei<br />
<strong>das</strong> schon ganz anständig, daran gebe es nicht viel auszusetzen.<br />
Aber: „Es hat nichts Eigenes.“<br />
Technisch beeindruckend,<br />
aber: „Es hat nichts Eigenes“<br />
Fragen wir also eine Expertin, wie sie <strong>die</strong> Leistungen der KI<br />
beurteilt. Unsere Kolumnistin Ekaterina Zacharova zögert<br />
Wie auch? KI ist nun mal nichts anderes als <strong>die</strong> Aufbereitung<br />
bereits vorhandener Informationen. Davon allerdings<br />
gibt es mittlerweile so viele, <strong>das</strong>s sich selbst Bilder vom <strong>Tegernsee</strong><br />
oder (wie auf anderen Bildern auf <strong>die</strong>ser Seite) vom<br />
Seeufer in Rottach-Egern machen lassen.<br />
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