Alnatura Magazin Juni 2023
Lasst uns kochen: Genießen wie in Italien // Natürliche Pflege: Gut gerüstet für den Sommerurlaub // Spezial: Olivenöl - die Revolution
Lasst uns kochen: Genießen wie in Italien // Natürliche Pflege: Gut gerüstet für den Sommerurlaub // Spezial: Olivenöl - die Revolution
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ZU BESUCH BEI FUMAGALLI<br />
es so vor dem zu schnellen Austrocknen.<br />
Das Salz zieht nur langsam die Feuchtigkeit<br />
heraus, während das Reismehl dafür sorgt,<br />
dass trotzdem Luft an das Muskelfleisch<br />
kommt.«<br />
Der Parmaschinken ist kurz vor der Prüfung,<br />
ob er zu den Anwärtern auf das<br />
Kronen- Siegel gehört. Wir treten ein in die<br />
ehrwürdige Halle, mit ihrem kühlen Halbdunkel<br />
hat sie etwas von einer Kathedrale.<br />
Hier verwandeln sich die Schweinskeulen<br />
in aller Langsamkeit und Stille in den begehrten<br />
Parmaschinken. Zehn Monate mindestens,<br />
maximal drei Jahre werden sie hier<br />
abgehängt. Doch zuvor prüft der Produktionsleiter<br />
die inneren Werte des künftigen<br />
Schinkens: Mit einem dünnen, spitzen Stab<br />
sticht er fünfmal an genau festgelegten<br />
Punkten in das feste Muskelfleisch, zieht<br />
ihn heraus, riecht an ihm und kann so die<br />
Qualität des Schinkens genau einschätzen.<br />
»Der Stab ist aus Pferdeknochen, der porös<br />
genug ist, um Moleküle und Aromen zu -<br />
tage zu fördern«, so Rubens Piazzi.<br />
Zurück im Büro verkosten wir den fettarmen<br />
Bio-Parmaschinken von Fumagalli,<br />
14 Monate gereift. Hauchdünn geschnitten<br />
strömt er einen feinen, milden Duft aus. Er<br />
zergeht fast auf der Zunge, schmeckt leicht<br />
nussig und hat eine zart-buttrige Note. Mit<br />
einer Scheibe Honigmelone oder Mozzarella<br />
di Bufala kombiniert – einfach köstlich!<br />
Übrigens: Vom 1. bis zum 3. September wird<br />
in den Straßen von Parma und Langhirano<br />
der geliebte Parmaschinken königlich gefeiert<br />
und kräftig verkostet, mit Wein, Musik,<br />
Kunst und Kultur. kk<br />
Den gemischten Bio-Aufschnitt,<br />
bestehend aus luftgereifter<br />
Schweinelende, »Spianata Romana«-<br />
Salami und Mailänder Salami, sowie<br />
den Bio-Parmaschinken von<br />
Fumagalli finden Sie in Ihrem<br />
<strong>Alnatura</strong> Markt im Kühlregal.<br />
»Tierwohl ist Teil<br />
unserer DNA«<br />
»Unser Ziel war schon immer,<br />
die Bedingungen in der<br />
Tierhaltung so zu gestalten,<br />
dass die Tiere bei bester<br />
Gesundheit sind.«<br />
Pietro Pizzagalli, Urenkel von Gründer<br />
Carlo Fumagalli und Tierarzt<br />
T<br />
ierwohl stand beim italienischen<br />
Familienunternehmen Fumagalli<br />
Salumi von Anfang an im Fokus.<br />
Das erläutert Pietro Pizzagalli, selbst<br />
Tierarzt und einer der Urenkel von Carlo<br />
Fumagalli, der mit der Eröffnung einer<br />
Metzgerei in Meda nördlich von Mailand<br />
vor rund hundert Jahren den Grundstein<br />
des Unternehmens Fumagalli begründete:<br />
»Unser Ziel war schon immer, die Bedingungen<br />
in der Tierhaltung so zu gestalten,<br />
dass die Tiere bei bester Gesundheit sind.<br />
Die Grundvoraussetzung dafür ist, dass sie<br />
ausreichend Platz im Stall haben. Bei der<br />
weiteren Entwicklung der Ferkel bis zum<br />
schlachtreifen Schwein arbeiten wir außerdem<br />
seit fast zehn Jahren eng mit dem Institut<br />
Zooprophylaxe in Brescia als Partner<br />
zusammen, der uns bei allen Maßnahmen<br />
rund um die gesunde Aufzucht der Tiere<br />
berät.« Als ein Indikator für den Erfolg in<br />
Sachen Tierwohl bewertet Pizzagalli, wie<br />
selten er den Tieren Medikamente verabreichen<br />
muss. »Wir haben uns als Ziel gesetzt,<br />
auf den Einsatz von Antibiotika, der<br />
in der Bio-Tierhaltung bereits sowieso sehr<br />
streng reguliert ist und nur im absoluten<br />
Ausnahmefall verabreicht werden darf,<br />
durch präventive Maßnahmen vollständig<br />
zu verzichten.«<br />
Fumagalli folgt seit 2014 dem Regelwerk<br />
der britischen Non-Profit-Organisation<br />
Compassion in World Farming (CIWF), die<br />
Unternehmen dabei berät, die Haltung<br />
der Tiere mit Blick auf das Tierwohl zu<br />
verbessern, und wurde bereits nach zwei<br />
Jahren mit dem »Gold Pig Award« ausgezeichnet.<br />
Fast zeitgleich entwickelte<br />
Fumagalli ein eigenes Gütesiegel mit vier<br />
Komponenten, bei denen es um verantwortungs<br />
bewusste Produktion, Nachhaltigkeit,<br />
Ethik und die geschlossene<br />
Wertschöpfungs kette geht.<br />
Das »Benessere« (Wohlergehen) der<br />
Tiere liegt Fumagalli einfach sehr am Herzen<br />
und wir haben bei unserem Besuch<br />
vor Ort auch gespürt, wie transparent das<br />
Unternehmen rund um das Thema Tierhaltung<br />
sein möchte. Mehr Platz im Stall,<br />
ständige Kontrollen der Gesundheit jedes<br />
Tieres von Geburt an, Medikamente nur<br />
in Ausnahmefällen, und eben ein über die<br />
Bio-Vorgaben hinausgehendes Engagement:<br />
Fumagalli möchte mit gutem Beispiel<br />
vorangehen. Schon zwei Mal wurde<br />
die Familie von der EU-Kommission als<br />
Vorzeigebetrieb zum Thema Tierwohl in<br />
das Europäische Parlament eingeladen.<br />
Dazu wurden zwei Demonstrationsvideos<br />
(»From Farmer to Fork«) finanziert, um<br />
andere Betriebe für das Thema zu sensi -<br />
bi lisieren. »Tierwohl – das ist einfach Teil<br />
unserer DNA«, so Pietro Pizzagalli. kk<br />
36 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2023</strong>