Sozialarbeit und/oder virtuelle Welten? - E-Beratungsjournal
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3.4.2 Krankheitsbilder<br />
Von Anbeginn wurde in den Medien im Zusammenhang mit Computer <strong>und</strong> <strong>virtuelle</strong>n<br />
<strong>Welten</strong> über Krankheitsbilder wie Internetsucht <strong>und</strong> Eskapismus diskutiert. Diese<br />
Diskussion scheint insofern berechtigt zu sein, als man bedenkt, dass es BenutzerInnen<br />
gibt, welche teils täglich bis zu zwölf St<strong>und</strong>en im Internet verbringen.<br />
Welche Krankheitsbilder werden jedoch neben der bereits erwähnten Theorie vom<br />
Identitätsverlust durch den Aufenthalt in <strong>virtuelle</strong>n <strong>Welten</strong> hervorgerufen <strong>und</strong> inwieweit ist<br />
der Cyberspace zur Flucht aus der Realität geeignet?<br />
3.4.2.1 Internetsucht<br />
Die vermutlich bekannteste <strong>und</strong> auch am meisten verbreitete Krankheit im Zusammenhang<br />
mit dem Cyberspace ist die Internetsucht <strong>oder</strong> Internetabhängigkeit. Der Reiz bzw. das<br />
wirklich Neue am Internet ist, dass es alle bisherigen analogen Vorläufermedien zu einem<br />
digitalen „Ganzen“ verbindet. Durch diese Verbindung wird es den BenutzerInnen<br />
möglich, sich auf unendlich unterschiedlichste Art <strong>und</strong> Weise mit allen UserInnen <strong>und</strong><br />
Inhalten Verbindungen herzustellen. Dies macht auch den großen Reiz an Rollenspielen<br />
wie ‚Second Life <strong>und</strong> ‚World of Warcraft aus. (Allein in diesen <strong>virtuelle</strong>n <strong>Welten</strong> führen<br />
mehr als zehn Millionen Menschen eine „Parallelexistenz“).<br />
Die große Anziehungskraft dieser <strong>virtuelle</strong>n <strong>Welten</strong> liegt darin, dass die Grenzen der<br />
realen Welt überschritten werden können. Die neue Identität bietet die Möglichkeit, das<br />
Geschlecht, das Alter, Geografie, Nationalität, Ethnzität <strong>und</strong> somit die Grenzen der realen<br />
Welt zu überschreiten. (Sich noch zu Lebzeiten vom irdischen Dasein abzulösen <strong>und</strong> damit<br />
die Grenzen der realen Welt zu überschreiten war schon in der Vergangenheit ein<br />
Menschheitstraum). Da sich die Menschen aber nie ganz von ihrer irdischen Existenz lösen<br />
können, entstehen genau hier Konflikte bzw. Probleme. Durch dieses daraus entstandene<br />
Spannungsfeld droht die Abgrenzung der realen <strong>und</strong> <strong>virtuelle</strong>n Welt zu verschwimmen,<br />
wobei körperliche <strong>und</strong> psychische Störungen ihren Ursprung finden können (vgl. Wildt<br />
2007: 68).<br />
Über Hinweise bzw. Merkmale von Internetsucht finden sich viele unterschiedliche<br />
Definitionen, welche sich aber im Großen <strong>und</strong> Ganzen alle sehr ähnlich sind. (Die erste<br />
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