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Sozialarbeit und/oder virtuelle Welten? - E-Beratungsjournal

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vor Ort direkt in den <strong>virtuelle</strong>n <strong>Welten</strong> von Second Life? So wäre es vorstellbar, dass ein<br />

„<strong>Sozialarbeit</strong>erInnen-Avatar“ den UserInnen die Möglichkeit bietet, sie in <strong>virtuelle</strong><br />

Beratungsstellen bzw. <strong>virtuelle</strong> Räumlichkeiten zu begleiten, wo eine professionelle<br />

Beratung <strong>oder</strong> eine Weitervermittlung stattfinden könnte.<br />

Diesen „Gedanken“ hat auch Wildt (vgl. 2007: 73f) im Bereich der Beratung <strong>und</strong> Therapie.<br />

Rollenspiele wie ‚World of Warcraft’ <strong>oder</strong> ‚Second ‚Life’ bieten somit für Wildt noch<br />

viele quasi therapeutische <strong>und</strong> experimentelle Optionen im psychologischen <strong>und</strong><br />

soziologischen Bereich. So kann etwa alleine – die Figur des – Avatars, also als wer <strong>und</strong><br />

als was jemand in einer <strong>virtuelle</strong>n Welt auftritt, sehr aufschlussreich sein. Weiters könnte<br />

es sehr nützlich sein, den Avatar eines Patienten <strong>oder</strong> Klienten durch seine <strong>virtuelle</strong> Welt<br />

zu begleiten. Eine <strong>virtuelle</strong> Beratungsstelle kann natürlich eine face-to-face Beratung nicht<br />

ersetzen <strong>und</strong> diese sollten auch nicht aufgegeben werden. Jedoch würde es vielen<br />

Menschen, denen es aufgr<strong>und</strong> von körperlichen, geografischen <strong>oder</strong> andern Gründen nicht<br />

möglich ist, eine Psychotherapie regelmäßig aufzusuchen, eine neue Alternative bieten.<br />

Dies zeigt, dass Beratungen <strong>und</strong> Hilfeleistungen in <strong>virtuelle</strong>n <strong>Welten</strong> wie Second Life<br />

durchaus Vorteile <strong>und</strong> ein hohes Potenzial haben könnten, womit sie auch als<br />

Beratungsangebote im sozialarbeiterischen Bereich vorstellbar sind.<br />

Natürlich können <strong>und</strong> sollen Beratungen von Angesicht zu Angesicht dadurch nicht<br />

abgelöst werden. Es könnte eher dahingehend verstanden werden, den/die KlientenInnen in<br />

seiner/ihrer Lebenswelt abzuholen, um einen Erstkontakt herzustellen. Der<br />

niederschwellige <strong>und</strong> anonyme Zugang würde dabei Stigmatisierungen entgegenwirken<br />

<strong>und</strong> es könnten in Folge weitere Hilfsangebote <strong>und</strong> Vermittlungen an Beratungsstellen im<br />

realen Leben angeboten werden.<br />

Vorstellbar wäre hier zum Beispiel ein <strong>virtuelle</strong>s „Beratungsgebäude“ in ‚Second Life’. In<br />

diesen Räumlichkeiten sitzen <strong>Sozialarbeit</strong>erInnen in Form von Avataren, also mit<br />

<strong>virtuelle</strong>n <strong>Sozialarbeit</strong>erInnen-Identitäten <strong>und</strong> bieten unterschiedlichste Beratungen an. Das<br />

Spektrum der Beratungen könnte dabei alles umfassen, was die <strong>Sozialarbeit</strong> auch im<br />

Offline-Angebot anbietet.<br />

Weiters wäre analog zu Streetwork denkbar, dass es mobile <strong>Sozialarbeit</strong>erInnen-Teams im<br />

Second Life gibt, welche direkt auf der „Straße“ auf potenzielle KlientenInnen zugehen.<br />

Der Ausbreitung bzw. dem Umfang der Möglichkeiten sind dabei nahezu keine Grenzen<br />

gesetzt.<br />

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