Sozialarbeit und/oder virtuelle Welten? - E-Beratungsjournal
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gesehen werden <strong>und</strong> sobald man diese verlässt findet man sich im Erwachsenenalter<br />
wieder. Kinder sind direkter <strong>und</strong> tun sich oft leichter, auf Menschen zuzugehen <strong>und</strong> diese<br />
zu akzeptieren, als Erwachsene.<br />
Nachdem sich Savatar teils sozial ausgegrenzt fühlt (da oft auf normale Fragen auch raue,<br />
unfre<strong>und</strong>liche <strong>oder</strong> gar keine Antworten kommen) beschäftigte er sich erstmal mit seinem<br />
Äußeren. Nachdem sich Savatar also seinen Pullover - ohne sich dabei etwas zu denken -<br />
ausgezogen hatte, wurde er recht schnell von anderen Avataren deswegen kritisiert, verbal<br />
attackiert <strong>und</strong> in eine Umkleidekabine geschickt. Dort verbrachte er einige Zeit, bis er<br />
damit zurecht kam, wie Kleidung verändert <strong>und</strong> angezogen werden kann. Mit neuem,<br />
verändertem Outfit, um nicht auf den ersten Blick als Newbie enttarnt zu werden, verlies<br />
Savatar die Umkleidekabine, um sich auf die Suche nach Gesprächen <strong>und</strong> Beobachtungen<br />
bezüglich sozialarbeiterischen Handlungsbedarfs zu machen.<br />
Rollenverteilung <strong>und</strong> Gruppendynamik<br />
So vielfältig, wie sich die Möglichkeiten in Second Life gestalten, sind auch die Rollen der<br />
einzelnen UserInnen. Es gibt diverse Gruppen, denen man beitreten kann. Manche<br />
Gruppen beschäftigen sich in erster Linie mit Newbies <strong>und</strong> stehen denen gerne hilfsbereit<br />
mit Rat zur Seite. In anderen Gruppen dreht sich alles um das Erstellen <strong>und</strong> kreieren von<br />
Objekten. Die Anzahl dieser Gruppen scheint so vielfältig wie die Interessen der<br />
Menschheit zu sein.<br />
Savatar denkt sich, dass diese ‚MentorInnen’ relativ viel Zeit in Second Life verbringen<br />
<strong>und</strong> so sucht er das Gespräch mit einigen von ihnen. 12<br />
R. Erwing ist eine 30 jährige Mentorin in Second Life. Sie ist seit 04.06.2007 nach eigenen<br />
Angaben im Schnitt drei bis fünf St<strong>und</strong>en täglich in der <strong>virtuelle</strong>n Welt.<br />
12 Bei allen Chatprotokollen wurden die Namen der UserInnen verändert. Die Protokolle der Unterhaltungen,<br />
welche teils im öffentlichen Chat <strong>und</strong> teils per IM-Chat (instant messaging) entstanden sind, werden nur für<br />
die Dauer einer Anwendung ‚in’ Second Life gespeichert. Daher wurden alle verwendeten Protokolle vom<br />
Verfasser kopiert <strong>und</strong> in Form von Text-Dokumenten archiviert. Die Chats werden als Originalprotokolle<br />
unverändert wiedergegeben.<br />
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