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Sozialarbeit und/oder virtuelle Welten? - E-Beratungsjournal

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vergleichen ist. Beim öffentlichen Chat erhalten alle UserInnen, die sich am selben Ort<br />

befinden, die eingegebene Nachricht.<br />

Weiters gibt es in Second Life einen eigenen integrierten Instant Messenger. Diese Art von<br />

Chat dient dazu, mit einem/einer bestimmten UserIn privat zu kommunizieren. Dazu<br />

müssen sich die Kommunikationsmitglieder nicht am selben Ort aufhalten.<br />

Seit einiger Zeit kann auch verbal über ein Mikrofon <strong>und</strong> einen Lautsprecher<br />

kommuniziert werden. Trotz dieser relativ neuen Option werden die textbasierten<br />

Kommunikationsmöglichkeiten immer noch am häufigsten genutzt.<br />

5.5 Rechtliche Situation in <strong>virtuelle</strong>n <strong>Welten</strong> wie Second Life<br />

Im Zusammenhang mit <strong>virtuelle</strong>n <strong>Welten</strong> wie Second Life wird oft von einem<br />

„rechtsfreien Raum“ gesprochen. Immer wieder macht Second Life negative Schlagzeilen<br />

aufgr<strong>und</strong> von Rechtsverletzungen, wie etwa Glücksspiel <strong>oder</strong> Kinderpornografie.<br />

Kann in <strong>virtuelle</strong> <strong>Welten</strong> wie Second Life wirklich jedeR tun <strong>und</strong> lassen was er/sie will,<br />

ohne Konsequenzen davon zu tragen? Kasem, Osmancevic <strong>und</strong> Österreicher von der<br />

Tageszeitung ‚der Standard’ sprachen darüber mit dem Internet-Rechtsexperten Viktor<br />

Mayer-Schönberger.<br />

Der Internet-Rechtseperte (vgl. Mayer-Schönberger 2008: K8) betont, dass weder das<br />

Internet noch Second Life ein rechtsfreier Raum sind. Am Beispiel von Second Life erklärt<br />

er, dass Linden Lab den Firmensitz in der physischen Welt, in San Francisco hat <strong>und</strong> damit<br />

an das amerikanische Recht geb<strong>und</strong>en ist. Im Fall von Kinderpornografie <strong>oder</strong> Glücksspiel<br />

ist Linden Lab also verpflichtet, dies zu melden <strong>und</strong> damit Strafverfolgungsbehörden<br />

einzuschalten. Sobald Linden Lab in einem anderen Land ein reales Büro eröffnet, müssen<br />

sie sich auch dem Gesetz des jeweiligen Landes unterwerfen.<br />

Da die Währung in Second Life ja reales Geld ist, sind die UserInnen bei Gewinnen dazu<br />

verpflichtet Einkommenssteuer zu bezahlen, wenn sie das Geld entnehmen. Ebenfalls fällt<br />

eine Umsatzsteuer an, wenn Waren <strong>oder</strong> Dienstleistungen verkauft werden.<br />

In Second Life sind sehr viele Markenartikel, wie zum Beispiel ‚Nike’, vertreten. Nun hat<br />

die Internetagentur P4M in einer Studie herausgef<strong>und</strong>en, dass fast 60 Prozent der<br />

Markenartikel in Second Life keine Originale, sondern Fälschungen sind. Mayer-<br />

Schönberger meint dazu, dass auch dies ein Verstoß gegen das Markenrecht sei. Wenn<br />

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