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Sozialarbeit und/oder virtuelle Welten? - E-Beratungsjournal

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Tageszeitungen, Zeitschriften sowie TV-Sendungen thematisiert. Dabei wird von mehr als<br />

zehn Millionen UserInnen gesprochen.<br />

Aus dieser Tatsache heraus entstand der Gedanke, dass an Orten, an denen sich so viele<br />

Menschen aufhalten, auch Probleme bzw. UserInnen mit unterschiedlichen Problematiken<br />

vorhanden sein könnten. Weiters war offensichtlich, dass sich die <strong>Sozialarbeit</strong> noch<br />

weitgehend aus <strong>virtuelle</strong>n <strong>Welten</strong> fernhält, wobei die Vermutung nahe liegt, dass sehr wohl<br />

ein Handlungsbedarf vorhanden sein könnte.<br />

Dieser Gedanke wurde von einem in einer sozialen Beratungsstelle arbeitenden Bekannten<br />

bekräftigt, in dem er berichtete, dass sie immer öfter Anfragen von Hilfesuchenden<br />

bekämen, welche von Second Life <strong>oder</strong> ähnlichen Spielen <strong>und</strong> Anwendungen nicht mehr<br />

los kommen würden.<br />

Da in dieser <strong>virtuelle</strong>n Welt überdies mit realem Geld hantiert wird bleibt zu klären, ob<br />

neben Sucht <strong>und</strong>/<strong>oder</strong> dem Eskapismus Gedanken (Flucht aus dem realen Leben) auch eine<br />

„Schuldenfalle“ hinter Second Life steckt.<br />

Im Zusammenhang mit Internetsucht ist häufig die Rede von körperlichen <strong>und</strong> psychischen<br />

Störungen. All diese Aspekte können zu sozialen Problemen im realen Leben führen <strong>und</strong><br />

dürften somit auch von der <strong>Sozialarbeit</strong> nicht außer Acht gelassen werden.<br />

Wie der Untertitel „Perspektiven zum sozialarbeiterischen Handlungsbedarf am Beispiel<br />

Second Life“ schon zum Ausdruck bringt, soll diese Arbeit nicht allein für die <strong>virtuelle</strong><br />

Welt ‚Second Life’ Bedeutung haben. Es gibt sehr viele ähnliche Anwendungen bzw.<br />

<strong>virtuelle</strong> <strong>Welten</strong> wie „World of Warcraft“, „Entropia Universe“ <strong>oder</strong> „Gaia Online“,<br />

welche aus der Arbeit nicht ausgeschlossen werden wollen. Da es aber nicht möglich ist<br />

auf alle Angebote konkret einzugehen, fiel die Wahl auf eines der bekanntesten, nämlich:<br />

Second Life.<br />

Innerhalb der <strong>Sozialarbeit</strong> <strong>und</strong> auch der Politik, die die <strong>Sozialarbeit</strong> steuern soll, werden<br />

<strong>virtuelle</strong> <strong>Welten</strong> offenbar noch nicht wirklich wahrgenommen. Dies spiegelt sich auch in<br />

Ausbildungen an Fachhochschulen <strong>und</strong> Universitäten wieder, wo Unterrichtsfächer wie<br />

Online Beratung bzw. über <strong>virtuelle</strong> <strong>Welten</strong> allenfalls als Wahlpflichtfächer angeboten<br />

werden, was auch den (noch geringen) Stellenwert zum Ausdruck bringt.<br />

Virtuelle <strong>Welten</strong> wie das Internet prägen immer mehr den Alltag vieler Menschen. Es gibt<br />

quasi kein „Entrinnen“. Umso paradoxer, dass kaum darauf reagiert wird, wodurch auch<br />

wenig Bewegung <strong>und</strong> Impuls in die Vernetzung von Alltag <strong>und</strong> Wissenschaft gelangt.<br />

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