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Roethlein B. Das Innerste der Dinge.. Einfuehrung in - tiera.ru

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Zahl 114 wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e magische Zahl. Deshalb versuchen Forscher,<br />

schwere Kerne künstlich herzustellen, um möglicherweise<br />

e<strong>in</strong>e neue »Insel <strong>der</strong> Stabilität« im Periodensystem zu<br />

f<strong>in</strong>den.<br />

Früher geschah dies durch den sukzessiven E<strong>in</strong>bau von<br />

Neutronen <strong>in</strong> vorhandene schwere Kerne mit anschließendem<br />

Beta-Zerfall, <strong>der</strong> die e<strong>in</strong>gestrahlten Neutronen <strong>in</strong> Protonen<br />

umwandelte. Mit dieser Methode kommt man allerd<strong>in</strong>gs über<br />

die Ordnungszahl 100 nicht h<strong>in</strong>aus. Noch schwerere Kerne<br />

werden heute <strong>in</strong> großen Beschleunigern (wie zum Beispiel bei<br />

<strong>der</strong> Gesellschaft für Schwerionenforschung <strong>in</strong> Darmstadt)<br />

durch die Verschmelzung zweier leichterer Kerne hergestellt.<br />

In <strong>der</strong> Praxis sieht das so aus: E<strong>in</strong> Schwerionenbeschleuniger<br />

schießt schnelle Ionen auf e<strong>in</strong>e Folie, die ihrerseits relativ<br />

schwere Atome enthält. Wenn man Glück hat, treffen sich<br />

zwei Kerne und verschmelzen mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>.<br />

Glück ist es natürlich nicht alle<strong>in</strong>. Die Energie <strong>der</strong> anfliegenden<br />

Atomkerne muss möglichst genau so e<strong>in</strong>gestellt werden,<br />

daß sie im Zielgebiet zur Ruhe kommen, sozusagen e<strong>in</strong>e<br />

Punktlandung auf ihrem Partneratom ausführen. Nur <strong>in</strong> diesem<br />

Fall beg<strong>in</strong>nt zwischen den Nukleonen <strong>der</strong> beiden Kerne die<br />

starke Wechselwirkung zu greifen. Dieser Idealfall tritt jedoch<br />

im allgeme<strong>in</strong>en nicht e<strong>in</strong>.<br />

Normalerweise entsteht beim Zusammenstoß e<strong>in</strong><br />

hochangeregter Kern, den se<strong>in</strong>e Schw<strong>in</strong>gungen schnell wie<strong>der</strong><br />

zum Zerplatzen br<strong>in</strong>gen. Die wenigsten dieser Atome s<strong>in</strong>d so<br />

lange haltbar, daß sie mit Messgeräten nachgewiesen werden<br />

können. <strong>Das</strong> Element 107 ist <strong>in</strong> Darmstadt durch die<br />

Verschmelzung von Chrom mit Wismut entstanden, das<br />

Element 109 aus Eisen und Wismut. Es zerfiel nach fünf<br />

tausendstel Sekunden <strong>in</strong> das Element 107, das ebenfalls sofort<br />

weiter zerfällt. Inzwischen haben sich die Forscher immer näher<br />

an die erhoffte stabile Insel herangetastet: Im Feb<strong>ru</strong>ar 1996<br />

wurde zum ersten Mal das Element 112 nachgewiesen, man<br />

hatte es durch<br />

Trägt man die Atomkerne geordnet nach ihrer Protonen- und Neutronenzahl<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Diagramm e<strong>in</strong>, ergeben sich Inseln <strong>der</strong> Stabilität Forscher<br />

hoffen, daß jenseits <strong>der</strong> heute bekannten Kerne noch weitere Inseln<br />

existieren - die nächste wird bei <strong>der</strong> magischen Zahl 1 1 4 erwartet.<br />

die Verschmelzung e<strong>in</strong>es Z<strong>in</strong>katoms mit e<strong>in</strong>em Bleiatom erzeugt.<br />

Magische Atomkerne haben offensichtlich auch dafür gesorgt,<br />

daß bestimmte Elemente um die Massenzahl 60 he<strong>ru</strong>m<br />

im Weltall weit häufiger vorkommen als an<strong>der</strong>e Elemente.<br />

Diese Beobachtung hat dazu beigetragen, daß man heute<br />

ziemlich genaue Vorstellungen von <strong>der</strong> Entstehung <strong>der</strong> Elemente<br />

im Lauf <strong>der</strong> Weltgeschichte hat.<br />

Man weiß, daß Wasserstoff mit zwei Dritteln <strong>der</strong> Masse das<br />

bei weitem häufigste Element ist, gefolgt von Helium; <strong>der</strong> gesamte<br />

Rest <strong>der</strong> schwereren Elemente kommt zusammen auf<br />

nur wenige Gewichtsprozent. Als sich nach dem Urknall <strong>der</strong><br />

Kosmos allmählich so weit abkühlte, daß sich Protonen und

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