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Roethlein B. Das Innerste der Dinge.. Einfuehrung in - tiera.ru

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Aus heutiger Sicht ist die Entdeckung Rutherfords, daß das<br />

Atom aus Kern und Hülle besteht und daß se<strong>in</strong>e Masse im positiv<br />

geladenen Kern konzentriert ist, e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> wichtigsten<br />

Meilenste<strong>in</strong>e auf dem Weg zur mo<strong>der</strong>nen Physik. Erst diese<br />

Erkenntnis hat es ermöglicht, den Aufbau <strong>der</strong> Elemente zu begreifen,<br />

den radioaktiven Zerfall zu verstehen, die G<strong>ru</strong>ndkräfte<br />

<strong>der</strong> Natur zu entschlüsseln und sie für die weitere Forschung<br />

sowie für technische Anwendungen zu nutzen. Ernest Rutherford<br />

selbst ahnte diese Bedeutung se<strong>in</strong>er Ideen später sehr<br />

wohl. 1932 schrieb er <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Brief an Hans Geiger: »<strong>Das</strong><br />

waren damals schöne Tage <strong>in</strong> Manchester, und wir leisteten<br />

mehr, als wir wussten.«<br />

Der Blick <strong>in</strong>s <strong>Innerste</strong> <strong>der</strong> Materie<br />

»Haben Sie e<strong>in</strong>es gesehen?« raunzte <strong>der</strong> gefürchtete Physikprofessor<br />

Ernst Mach noch Ende des letzten Jahrhun<strong>der</strong>ts jeden<br />

an, <strong>der</strong> es wagte, von Atomen zu sprechen. Er wandte sich<br />

g<strong>ru</strong>ndsätzlich gegen die Tendenz, Naturersche<strong>in</strong>ungen durch<br />

theoretische mechanische Modelle zu erklären, und die Atomtheorie,<br />

die sich damals <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bei Chemikern großer<br />

Beliebtheit erfreute, war ihm dabei e<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>er Dorn im<br />

Auge.<br />

Mach würde Augen machen, könnte er <strong>in</strong> die Labors <strong>der</strong><br />

heutigen Wissenschaftler schauen. In den neunziger Jahren ist es<br />

gelungen, mit dem Raster-Tunnelmikroskop und dem Raster-<br />

Kraftmikroskop, beides Erf<strong>in</strong>dungen des deutschen Nobelpreisträgers<br />

Gerd B<strong>in</strong>nig, Atome real abzutasten und sichtbar<br />

zu machen.<br />

Die Ansicht, daß Materie aus Atomen besteht, äußerte als<br />

Vermutung schon etwa 400 vor Christus <strong>der</strong> griechische Philosoph<br />

Demokrit. Er versuchte damit die Vielfalt <strong>der</strong> Ersche<strong>in</strong>ungen<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Welt zu erklären. So schrieb er: »Der gebräuchlichen<br />

Redeweise nach gibt es Farbe, Süßes und Bitteres, <strong>in</strong><br />

Wahrheit aber nur Atome und Leeres.« Jahrhun<strong>der</strong>telang<br />

kümmerten sich die Gelehrten kaum mehr um die Frage nach<br />

den Atomen. Man beschäftigte sich mit an<strong>der</strong>en Vorstellungen<br />

wie Fel<strong>der</strong>, Äther, Fluidum und ähnlichem. Erst durch die<br />

Chemie, die im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t zunehmend an Wissenschaftlichkeit<br />

gewann, traten wie<strong>der</strong> Überlegungen <strong>in</strong> den Vor<strong>der</strong>g<strong>ru</strong>nd,<br />

die zurück zu <strong>der</strong> Überlegung führten, ob es denn nun<br />

tatsächlich Atome gebe. So verdichtete sich diese Vorstellung<br />

nach und nach zur Gewissheit, denn <strong>in</strong> den verschiedensten<br />

Bereichen <strong>der</strong> Wissenschaft hatte man experimentelle Beweise

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