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Roethlein B. Das Innerste der Dinge.. Einfuehrung in - tiera.ru

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Neutronen gebildet hatten, begannen diese, sich mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

zu verb<strong>in</strong>den und Heliumkerne zu bilden.<br />

Nun wissen wir heute, daß Neutronen nur im Atomkern<br />

stabil s<strong>in</strong>d. Freie Neutronen zerfallen meist <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er<br />

Viertelstunde <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Proton und e<strong>in</strong> Elektron. <strong>Das</strong> E<strong>in</strong>fangen<br />

von Neutronen durch Protonen und später durch Heliumkerne<br />

<strong>in</strong> den ersten M<strong>in</strong>uten des Weltalls muss also recht schnell vor<br />

sich gegangen se<strong>in</strong>. Aus <strong>der</strong> Menge des heute noch vorhandenen<br />

Heliums kann man Rückschlüsse darauf ziehen, wie<br />

schnell sich <strong>der</strong> Kosmos abgekühlt hat - und damit auch auf<br />

die Geschw<strong>in</strong>digkeit, mit <strong>der</strong> nach dem Urknall die Materie<br />

ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong> geflogen ist.<br />

Nun gab es also schon Wasserstoff, auch Deuterium und<br />

Tritium sowie Helium. Die schwereren Elemente müssen später<br />

im Inneren <strong>der</strong> Sterne entstanden se<strong>in</strong>, zum Teil durch E<strong>in</strong>fang<br />

von Neutronen, zum Teil durch die Verschmelzung leichterer<br />

Kerne, etwa nach dem Bethe-Weizsäcker-Zyklus. Kohlenstoff,<br />

<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Verschmelzung von drei Alphateilchen entstanden<br />

se<strong>in</strong> kann, spielte dabei die Rolle e<strong>in</strong>es Katalysators. Sobald die<br />

Kerne magische Zahlen erreicht hatten, waren sie stabiler als<br />

an<strong>der</strong>e und blieben länger erhalten. Deshalb kommen sie heute<br />

häufiger vor als an<strong>der</strong>e. Die Kernfusion <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gluthitze <strong>der</strong><br />

Sternzentren verschmolz die leichteren Kerne etwa bis h<strong>in</strong> zur<br />

Massenzahl 60, also <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe des Eisens. Die schwereren<br />

Kerne entstanden ebenfalls im extrem heißen Inneren von<br />

Sternen durch Neutronene<strong>in</strong>fang. Aber diese beiden Prozesse<br />

erklären nicht, wie Elemente entstanden se<strong>in</strong> konnten, die<br />

schwerer s<strong>in</strong>d als die Massenzahl 140. Hier bef<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong>e<br />

physikalische Grenze, die durch normalen Neutronene<strong>in</strong>fang<br />

nicht überschritten werden kann. Aber es gibt nachweislich<br />

Elemente mit höherem Atomgewicht, auch bei uns auf <strong>der</strong> Erde.<br />

<strong>Das</strong> Geheimnis <strong>der</strong> Entstehung <strong>der</strong> schweren Elemente<br />

wurde erst durch e<strong>in</strong>e astronomische Entdeckung gelüftet.<br />

* Man entdeckte h<strong>in</strong> und wie<strong>der</strong> am Himmel gewaltige Stern-<br />

* explosionen, die Astronomen sprechen von e<strong>in</strong>er »Supernova«. In<br />

ihr wird die Hülle e<strong>in</strong>es Sterns mit Geschw<strong>in</strong>digkeiten von<br />

Tausenden von Kilometern pro Sekunde <strong>in</strong> den Raum geschleu<strong>der</strong>t.<br />

Gleichzeitig herrschen im Inneren des verbleibenden<br />

Sternrests Temperaturen von Milliarden Grad, und es entstehen<br />

dort so viele Neutronen, daß die vorhandenen Atomkerne<br />

nicht mehr e<strong>in</strong>zelne Neutronen e<strong>in</strong>fangen, son<strong>der</strong>n ganze<br />

Pakete und sich damit <strong>in</strong> die schwersten Elemente verwandeln.<br />

Diese Erkenntnis ist erstaunlich, sagt sie doch aus, daß jedes<br />

Atom, das schwerer ist als 140, also beispielsweise das gesamte<br />

Gold, Blei o<strong>der</strong> Quecksilber auch auf <strong>der</strong> Erde e<strong>in</strong>st <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Supernova-Explosion entstanden se<strong>in</strong> muss. So gesehen wird<br />

<strong>der</strong> Mensch auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ganz materiellen S<strong>in</strong>n zu e<strong>in</strong>em<br />

echten K<strong>in</strong>d des Weltalls.

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