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Kurzeitung_12-2023

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Gut zu wissen<br />

Erste Kostenschätzungen gehen von einem<br />

Investitionsvolumen von 80 Millionen<br />

Euro aus. Parallel gilt es, dezentrale<br />

Strukturen zu erhalten und auszubauen.<br />

„Ich bin davon überzeugt, dass<br />

private und öffentliche Thermen<br />

sich sehr gut ergänzen und in<br />

Summe ein attraktives, einzigartiges<br />

Angebot machen.“<br />

Die Psychiatrie wird in den nächsten Jahren<br />

weiter ambulantisiert werden müssen.<br />

Als wichtiger Akteur im Medizincampus<br />

Niederbayern wird der Bezirk Niederbayern<br />

dazu beitragen, dass junge Menschen<br />

in der Region Medizin studieren können.<br />

Die Weiterentwicklung der niederbayerischen<br />

Thermengemeinschaft bleibt<br />

einer der Schwerpunkte in der bezirklichen<br />

Arbeit. Hier gilt es, die Thermalbäder<br />

von fossilen Energien unabhängiger<br />

zu machen und jedes einzelne Bad so zu<br />

profilieren, dass die Gäste genau wissen,<br />

mit welcher Indikation sie wohin gehen<br />

sollten.<br />

Der Deutsche Bädertag Anfang November<br />

hat die besondere gesundheitspolitische,<br />

aber auch die wirtschaftspolitische Bedeutung<br />

der Heilbäder und Kurorte in den Mittelpunkt<br />

gestellt, wenn es darum ging, die<br />

Unterstützung der Politik auf Landes­und<br />

Bundesebene einzufordern. Der Bädertag<br />

hat die zum Teil dramatische Lage vieler<br />

Kureinrichtungen und Thermen die Öffentlichkeit<br />

alarmierend vorgestellt. Viele Thermen<br />

stünden vor der Insolvenz. Einige seien<br />

gezwungen gewesen, ihren Betrieb für<br />

immer einzustellen. Welche Konsequenzen<br />

ziehen Sie aus dieser Entwicklung, die auch<br />

Niederbayern mehr oder weniger stark betreffen<br />

dürfte?<br />

»Die Thermalbäder in Niederbayern<br />

haben für die Bereiche Prävention,<br />

Genesung und die regionale Wirtschaftsstruktur<br />

in unserem Regierungsbezirk<br />

eine enorme Bedeutung. Über Generationen<br />

wurde diese Struktur Schritt für<br />

Schritt aufgebaut und prägt heute den<br />

Regierungsbezirk. Ich bin davon überzeugt,<br />

dass private und öffentliche Thermen<br />

sich sehr gut ergänzen und in Summe<br />

ein attraktives, einzigartiges Angebot<br />

machen. Ziel bleibt daher, auf allen politischen<br />

Ebenen dafür zu werben, dass die<br />

Thermen dauerhaft bestehen können.<br />

Auf die Situation der niederbayerischen<br />

Kurorte und der Thermen in öffentlicher<br />

und privater Hand näher eingehend stand in<br />

jüngster Vergangenheit ein „Runder Tisch"<br />

in Landshut, die Berichterstattung der Passauer<br />

Neuen Presse und einige hin­ und<br />

hergehende Presseinformationen im Mittelpunkt<br />

der Bemühungen, die Zukunftssicherung<br />

von Kurorten und Thermen voranzutreiben.<br />

Dann kam die Landtagswahl<br />

und mit dem Wahlergebnis eine völlig neue<br />

überraschende Konstellation. Der Bereich<br />

Tourismus wechselte vom Wirtschaftsministerium<br />

zum Landwirtschaftsministerium<br />

mit allen möglichen Folgen für die bereits<br />

gemachten Zusagen und entwickelte Konzepte.<br />

Wie beurteilen Sie heute am 10. November,<br />

wenn wir dieses Interview führen,<br />

die neue Situation?<br />

»In meinen Augen war der „Runde<br />

Tisch" in Landshut, der kurz vor<br />

der Wahl stattfand, wenig ergiebig und<br />

frei von konkreten Zusagen. Mir drängte<br />

„Staatliche Unterstützung für die<br />

Thermalbäder halte ich nach<br />

wie vor für absolut wünschenswert.“<br />

sich eher der Eindruck auf, dass Minister<br />

Aiwanger Wahlkampf machen wollte.<br />

Dass er im Rahmen der Koalitionsverhandlungen<br />

auf den so wichtigen Bereich<br />

des Tourismus in seinem Haus verzichtete,<br />

bestätigt in meinen Augen diese Einschätzung.<br />

Wäre es ihm als niederbayerischen<br />

Minister wirklich um die Zukunft<br />

der Thermalbäder gegangen, hätte er die<br />

wichtige Zuständigkeit nicht gegen die<br />

Verantwortung für Jagd und Wald eintauschen<br />

dürfen.<br />

Weiterhin steht für mich fest: die öffentlichen<br />

wie die privaten Thermen in Niederbayern<br />

sind aufeinander angewiesen. Bad<br />

Füssing beispielsweise ist gerade deswegen<br />

so attraktiv, weil es mehrere Anbieter<br />

gibt, die sich gegenseitig ergänzen und<br />

die in Summe ein einzigartiges Angebot<br />

machen. Ich hoffe, dass die ehemals im<br />

Wirtschaftsministerium verortete Abteilung<br />

für Tourismuspolitik dies auch im<br />

neuen Ministerium vertritt. Staatliche<br />

Unterstützung für die Thermalbäder halte<br />

ich nach wie vor für absolut wünschenswert.<br />

Die am „Runden Tisch" agierenden Spitzenbeamten<br />

des Wirtschaftsministeriums<br />

haben sich bereits verabschiedet. Gibt es<br />

vom alten und neuen Wirtschaftsminister<br />

Hubert Aiwanger, ohne das Ressort Tourismus,<br />

bereits eine Stellungnahme, wie er<br />

sich das weitere Prozedere vorstellt? Wird<br />

er persönlich zu einem guten Ende führen,<br />

was er angekündigt hat?<br />

»Ich habe von Herrn Aiwanger bisher<br />

nichts in dieser Richtung vernommen.<br />

Selbstverständlich wäre es<br />

angemessen und notwendig, dass nach<br />

großen medialen Ankündigungen vor<br />

der Wahl nun zumindest eine belastbare<br />

Stellungnahme des Wirtschaftsministers<br />

erfolgt. Ansonsten verstärkt sich der Eindruck,<br />

dass es ihm immer mehr um Öffentlichkeit<br />

und Politik und weniger um<br />

eine konkrete Lösung einer brennenden<br />

Sachfrage ging.<br />

Herr Bezirkstagspräsident, wie auch immer<br />

sich die Lage weiter entwickelt, haben Sie<br />

zu Michaela Kaniber, Staatsministerin für<br />

Ernährung, Landwirtschaft und Forsten einen<br />

guten Draht bzw. glauben Sie, dass der<br />

Bereich Tourismus im neuen Ministerium<br />

das Gewicht und die Unterstützung behalten<br />

wird, das ihm zusteht?<br />

»Ich kenne Frau Staatsministerin Kaniber<br />

seit vielen Jahren und schätze<br />

sie und ihre Arbeit. Ich bin überzeugt, dass<br />

sie den neuen Aufgabenbereich ernst<br />

nimmt und sich engagiert einbringen wird.<br />

Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024<br />

KURZeitung<br />

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