Kurzeitung_12-2023
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Medizin und Gesundheit<br />
Gut versorgt in Bayern: Krankenhausplanung<br />
muss bayerisch bleiben, Prävention stärken,<br />
Fachkräftemangel entschieden begegnen<br />
Von Bernhard Seidenath<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
sehr geehrte Damen und Herren,<br />
unsere Krankenhäuser sind für die Gesundheitsversorgung<br />
der Menschen<br />
wichtig, ja lebenswichtig – von der<br />
Grundversorgung bis zur Spitzenmedizin.Um<br />
diese zukunftssicher zu machen,<br />
ist eine Krankenhausreform notwendig.<br />
Diese Reform muss aber auch und gerade<br />
die Versorgung der Menschen in den<br />
ländlichen Regionen im Blick haben und<br />
behalten.<br />
Der Freistaat Bayern wird hierauf großen<br />
Wert und intensives Augenmerk legen:<br />
mit der neuen Gesundheits, Pflege und<br />
Präventionsministerin Judith Gerlach,<br />
der ich auch an dieser Stelle viel Erfolg,<br />
Fortune und Schaffenskraft für ihre neue<br />
Aufgabe wünsche, und mit mir als wiedergewähltem<br />
Vorsitzenden des Landtagsausschusses<br />
für Gesundheit, Pflege<br />
und Prävention.<br />
Für uns steht fest: Die Krankenhausreform<br />
muss immer von den Patientinnen<br />
und Patienten her gedacht werden. Nur<br />
dann bewirkt sie Positives. Deshalb darf<br />
eine gute Versorgung kein Privileg der<br />
Metropolen sein, sondern muss gleichermaßen<br />
den ländlichen Raum berücksichtigen.<br />
Und schon deshalb muss<br />
die Krankenhausplanung Ländersache<br />
bleiben – und der Sicherstellungsauftrag<br />
für die stationäre Versorgung weiterhin<br />
bei den Landkreisen und kreisfreien<br />
Städten liegen! Hier in Bayern, vor<br />
Ort, muss die optimale Versorgung der<br />
Menschen konzipiert werden. Bei uns<br />
– und nicht am grünen Tisch in Berlin<br />
– muss bestimmt werden, an welchem<br />
Krankenhaus welche Leistungen angeboten<br />
werden soll. Für die auf Bundesebene<br />
geplante Krankenhausreform sind<br />
Landtagsabgeordneter Bernhard Seidenath, Vorsitzender<br />
des Ausschusses für Gesundheit, Pflege und<br />
Prävention: „Ein höherer Stellenwert für das Thema<br />
Prävention ist gerade mit Blick auf den demografischen<br />
Wandel weitblickend. Wir können uns deshalb<br />
glücklich schätzen, mehr als 50 hochprädikatisierte<br />
Kur- und Heilbäder, darunter Bad Füssing, als leuchtende<br />
Beispiele in Bayern zu haben, die sich der Prävention<br />
verschrieben haben.<br />
deshalb Länderöffnungsklauseln ebenso<br />
zwingend wie die Möglichkeit der Berücksichtigung<br />
von Kooperationen und<br />
Verbünden nach den Umständen des<br />
Einzelfalls oder sachgerechte Sonderregelungen<br />
für Fachkrankenhäuser.<br />
Krankenhäuser entlasten,<br />
Finanzierung sichern<br />
Schon jetzt, vor dem Inkrafttreten des<br />
Gesetzes zur Krankenhausreform, müssen<br />
die Krankenhäuser im Bereich der<br />
Betriebskosten entlastet werden. Hierzu<br />
gehört, die bislang nicht refinanzierten<br />
Kostensteigerungen der Jahre 2022<br />
und <strong>2023</strong> rückwirkend und die Kostensteigerungen<br />
in den Folgejahren zu<br />
kompensieren. Die Krankenhausreform<br />
muss zudem unbedingt die geplanten<br />
Vorhaltepauschalen und die Abkehr vom<br />
DRGSystem enthalten.<br />
Es ist ein Alarmsignal, wenn seit November<br />
2022 laut Deutscher Krankenhausgesellschaft<br />
34 Krankenhäuser<br />
in Deutschland Insolvenz angemeldet<br />
haben. Unser Appell an Bundesgesundheitsminister<br />
Karl Lauterbach lautet daher:<br />
Die Finanzierung aller Krankenhäuser,<br />
auch der Universitätskliniken und<br />
der Kinderstationen, muss endlich auskömmlich<br />
gestaltet sein! Auch die Notfall<br />
und rettungsdienstliche Versorgung<br />
muss – gerade für den ländlichen Raum<br />
– von Beginn an mitgedacht werden!<br />
Krankenhausmilliarde für die Krankenhäuser<br />
in Bayern<br />
Im neuen bayerischen Koalitionsvertrag,<br />
der unter dem Motto „Freiheit und Stabilität“<br />
steht und am 26. Oktober <strong>2023</strong><br />
unterzeichnet wurde, haben wir unser<br />
Bekenntnis für die stationäre Versorgung<br />
im Freistaat abgelegt: Die Krankenhausbaufinanzierung<br />
wird auf die<br />
KrankenhausMilliarde anwachsen. Die<br />
Investitionsmittel für die Krankenhäuser<br />
in Bayern werden demnach von aktuell<br />
643,4 Millionen Euro auf 1 Milliarde<br />
Euro pro Jahr steigen. Das ist ein klares<br />
Bekenntnis zur hochwertigen wohnortnahen<br />
medizinischen Versorgung, das<br />
ist ein klares Bekenntnis auch für den<br />
52 KURZeitung<br />
Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024