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Kurzeitung_12-2023

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Gut zu wissen<br />

Keine gesundheitspolitischen Schönwetterwolken in Sicht<br />

Von Konrad Kobler<br />

Die folgenden Gedanken zum Jahresabschluss<br />

blicken nur auf einige der<br />

aktuellen Schwachstellen der Gesundheitspolitik.<br />

So besteht auf breiter Ebene<br />

die große Furcht in den ländlichen<br />

Regionen als Ausfluss der Krankenhausreform<br />

ein „epidemiehaftes“ Sterben<br />

bedarfsnotwendiger<br />

Krankenhäuser<br />

und auch Einrichtungen am Dienst zu<br />

Pflegender zu erleben. Hinzu kommen<br />

die Fragestellungen der umfassenden<br />

und ausreichenden Versorgung mit Medikamenten,<br />

der immer noch zu lethargischen<br />

Erforschung und Behandlung<br />

der Long­Covid­Folgen sowie nach dem<br />

weithin bekannten Mangel an medizinischem<br />

Fachpersonal. Sicherlich kann<br />

sich Deutschland immer noch über eines<br />

der weltweit besten Gesundheitssysteme<br />

rühmen. Wartezeiten bei Fachärzten<br />

von über einem halben Jahr sind jedoch<br />

weit weg, um sich noch als „Primus“<br />

bezeichnen zu können. Ein Abfall der<br />

Versorgungsqualität ist unübersehbar,<br />

überbordende Kosten und Bürokratie<br />

sowie lähmender Fortschritt bei der Einführung<br />

der elektronischen Patientenakte,<br />

Unzulänglichkeiten bei der Digitalisierung,<br />

um nur einige „wunde Stellen“<br />

zu nennen. Zur Sicherung der Medikamentenversorgung<br />

muss die Produktion<br />

stärker nach Europa und Deutschland<br />

zurückverlagert werden. Ich erinnere<br />

daran, dass Deutschland in früheren<br />

Jahrzehnten als „Apotheke der Welt“<br />

galt. Wenn – wie jüngst geschehen – für<br />

die nächste Grippewelle eine gute medikamentöse<br />

Versorgung den Bürgern<br />

offeriert wird und zeitgleich völlig konträr<br />

von der Pharmaindustrie des Klagelied<br />

ertönt, in diesem Winter mit noch größeren<br />

Engpässen (bis zu 700 Medikamente<br />

gegenüber rund 400 im letzten Jahr) und<br />

Versorgungslücken zu rechnen sei, weil<br />

die Lieferketten auch wegen in der Welt<br />

tobender kriegerischen Auseinandersetzungen<br />

nicht mehr funktionieren, dann<br />

muss gehandelt werden!<br />

Bad Füssing, „Hort des europäischen<br />

Gedankenaustausches“<br />

Seit über fünf Jahren gilt Bad Füssing,<br />

bundesweit wohl einmalig, als Ort des<br />

grenzüberschreitendenden<br />

Konrad Kobler, Landtagsabgeordneter a.D., Vorsitzender<br />

Europa Union, Bezirksverband Niederbayern,<br />

Honorarkonsul der Republik Kroatien<br />

europapolitischen<br />

Diskurses und Gedankenaustausches.<br />

Ergänzend zum Prädikat als<br />

„Europas beliebtestes und erfolgreichstes<br />

Heilbad“ glänzt Bad Füssing zusätzlich<br />

durch den von der überparteilichen<br />

EUROPA­UNION Bayern monatlich arrangierten<br />

„Europa­Stammtisch“ mit<br />

Gästen Bayerns und der angrenzenden<br />

Länder Österreich und Tschechien. Von<br />

Diplomaten, Politikern, Wirtschaftlern,<br />

Wissenschaftlern und auch Theologen<br />

aus den verschiedenen Ländern der<br />

Welt – von China (früher auch Russland),<br />

über Taiwan, Amerika und fast<br />

allen europäischen Ländern, nehmen<br />

die „Stamm­Tischler“ Wissenswertes<br />

zum Geschehen in Europa auf. Heuer<br />

glänzte Bad Füssing auch durch die rund<br />

einen Monat lang im Kurpark aufgestellten<br />

Info­Tafeln des „Europäischen­Werte­Wanderweges“.<br />

Vor der Europawahl<br />

gilt es das Positive vorzustellen: Vieles<br />

an Errungenschaften, wie Wohlstand,<br />

Meinungsfreiheit, Demokratie und insbesondere<br />

der über 75 Jahre währende<br />

Friede werden als völlig selbstverständlich<br />

erachtet. Die EU­Bürger stellen rund<br />

acht Prozent der Weltbevölkerung. Dem<br />

Rest der Welt werden die vorgenannten<br />

Werte vorenthalten. Eine weitere positive<br />

Seite Europas erblicken wir nach<br />

dem russischen Überfall auf die Ukraine.<br />

Noch nie war der Zusammenhalt und die<br />

Solidarität der Länder der Europäischen<br />

Union so groß. Die breite Schicht der<br />

Bevölkerung erkennt weithin, dass Frieden<br />

und Freiheit die „Früchte der europäischen<br />

Zusammenarbeit“ durch EU<br />

und NATO sind! Auch als Hauptzahler<br />

ist Deutschland in wirtschaftlicher Hinsicht<br />

der Hauptnutznießer. Deshalb ist<br />

es selbstmörderisch, wenn es im Lande<br />

Stimmen gibt, die ein Raus aus Europa,<br />

ein Raus von der gemeinsamen Währung<br />

fordern. Für mich sind dies „europapolitische<br />

Kriegserklärungen“! Es gibt keine<br />

vernünftige Alternative zu Europa. Ich<br />

bitte Sie um ihr europapolitisches Engagement<br />

und ihre Aufgeschlossenheit,<br />

um die unveräußerlichen europäischen<br />

Werte zu erhalten. Es gilt der „Europäischen<br />

Seele“ in allen Bereichen einen<br />

zentralen Platz einzuräumen.<br />

Dazu im neuen Jahr Glück und Erfolg<br />

sowie die immer wünschenswerte „Portion“<br />

Gesundheit.<br />

Herzliche Grüße<br />

Ihr<br />

94 KURZeitung<br />

Dezember <strong>2023</strong> / Januar 2024

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