Diskurs 1/2024

Medizin
Wenn sich die Finger
nicht mehr richtig strecken
lassen, kann dieses Symptom
auf die Dupuytren'sche
Krankheit hindeuten.
© perfectmatch / Adobe Stock
Morbus Dupuytren:
Wenn plötzlich die
Finger krumm werden
Handchirurgie Die Hände sind
für uns im Alltag nahezu unersetzlich.
Wenn sich aber die
Finger krümmen und nicht
mehr richtig strecken lassen,
könnte Morbus Dupuytren
dahinterstecken. Die Krankheit
ist zwar nicht heilbar, dennoch
kann Patienten auf verschiedene
Weise geholfen werden.
Es ist ein schleichender Prozess.
Meist beginnt es mit einer
Verhärtung in der Hohlhand
oder an einem Finger, die als
Schwiele fehlgedeutet und nicht beachtet
wird. Kleine Knoten bilden sich, die
bei Größenzunahme schmerzhaft werden
können und das Zugreifen erschweren.
Die Haut in der Handinnenfläche
zieht sich ein. Spätestens, wenn sich einzelne Finger nicht
mehr komplett strecken lassen, fällt die Erkrankung Morbus
Dupuytren auf, erläutert Dr. Michael Pausch, Leiter
der Sektion Hand- und Ellenbogenchirurgie in der
Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie
am Diakonie Klinikum Jung-Stilling in
Siegen.
Schon Albrecht Dürer malte Krankheit
Der Maler Albrecht Dürer war vermutlich
einer der ersten, der – sicherlich
unwissend – auf seiner Darstellung der
„Betenden Hände“ die Erkrankung im
Jahr 1508 bildlich festgehalten hat.
Baron Guillaume Dupuytren, ein französischer
Chirurg und Wissenschaftler
hat mehr als 300 Jahre später die
nach ihm benannte Handerkrankung
im Jahr 1831 erstmals in Paris vorgestellt
und systematisch beschrieben.
Häufig sind zuerst der vierte und
fünfte Handstrahl und damit Ring-
Dr. Michael Pausch
stellvertretender Chefarzt Unfallund
Wiederherstellungschirurgie,
Leiter Sektion Hand- und Ellenbogenchirurgie,
Diakonie Klinikum Jung-Stilling
in Siegen
32