Diskurs 1/2024
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Pflege<br />
Ihr strahlendes Lächeln ist neben ihrer<br />
Optik zum Verwechseln ein zusätzliches<br />
Merkmal der Schwestern, die auch schon<br />
in den 1980er-Jahren gerne im Partnerlook<br />
gemeinsam unterwegs waren.<br />
früher<br />
Klinikum Bethesda Die gleiche<br />
Frisur, die gleiche Augenfarbe<br />
und gerne auch die gleiche<br />
Kleidung – das ist für eineiige<br />
Zwillinge nicht ungewöhnlich.<br />
Klaudia Nöh und Kornelia Wirth<br />
verbindet aber mehr: Beide sind<br />
jeweils 47 Jahre im Diakonie<br />
Klinikum Bethesda in Freudenberg<br />
tätig und treten gemeinsam<br />
den Ruhestand an.<br />
Zwillinge gehen<br />
nach 47 Jahren<br />
in den Ruhestand<br />
Ihre Berufung in der Pflege finden<br />
die eineiigen Zwillinge Klaudia<br />
Nöh und Kornelia Wirth 1976 am<br />
Freudenberger Diakonie Klinikum<br />
Bethesda. Dass sich die Schwestern<br />
nach 47 Dienstjahren von Kollegen und<br />
Weggefährten in den Ruhestand verabschieden,<br />
lässt bei beiden ein weinendes<br />
Auge nicht ganz ausbleiben. In einer<br />
gemütlichen Runde blickt das Duo<br />
aus Freudenberg mit Vertretern aus<br />
Hausleitung, Pflegedirektion und Mitarbeitervertretung<br />
einmal zurück.<br />
„Gleich und gleich gesellt sich gern“<br />
– ein Sprichwort, das auf diese Geschichte<br />
voll und ganz zutrifft. Denn<br />
wer kann schon von sich behaupten, einen<br />
Zwilling zu haben und dann auch<br />
noch mit ihm beim gleichen Arbeitgeber<br />
und im gleichen Beruf tätig gewesen<br />
zu sein? Klaudia Nöh und Kornelia<br />
Wirth können genau das. Die eineiigen<br />
Zwillinge aus dem Freudenberger Flecken<br />
machen seit Kindheitstagen an<br />
viele Dinge gemeinsam. Und das ändert<br />
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sich ein ganzes Berufsleben lang nicht.<br />
Dass es beide in die Pflege verschlägt,<br />
liegt wohl in der Familie: „Wir hatten<br />
einfach das beste Vorbild. Unsere Mutter<br />
hat schon im Krankenhaus Bethesda<br />
gearbeitet, damals noch am alten<br />
Standort in der heutigen Freudenberger<br />
Burgstraße“, erinnert sich Klaudia Nöh,<br />
geborene Wirth. Sie wird im Juli 1959<br />
eine halbe Stunde vor ihrer Schwester<br />
geboren. Das Licht der Welt erblicken<br />
die Zwillinge – wie könnte es anders<br />
sein – ebenfalls im früheren Bethesda.<br />
Dass es doppelter Nachwuchs für ihre<br />
Eltern werden sollte, ist mit der damaligen<br />
Technik nicht vorherzusehen. „Unsere<br />
Eltern haben mit einem kräftigen<br />
Jungen gerechnet, herausgekommen<br />
sind dann zwei Mädchen“, räumt Kornelia<br />
Wirth ein und lacht herzlich mit<br />
ihrer Zwillingsschwester. Für das Duo<br />
aus Freudenberg ist früh klar, dass sie<br />
sich wie ihre Mutter einen beruflichen<br />
Weg für die Pflege an Menschen ebnen<br />
möchten. Ein Schülerpraktikum in der<br />
neunten Klasse bestätigt den Berufswunsch<br />
beider. So kommt es, dass die<br />
„Wirth-Zwillinge“ 1976 im Alter von<br />
17 Jahren ihre Ausbildung am Bethesda<br />
starten – im damals neu gebauten<br />
Krankenhaus an der Euelsbruchstraße.<br />
Der theoretische Unterricht findet in<br />
der Krankenpflegeschule an der Siegener<br />
Virchowstraße statt – dort, wo sich<br />
auch heute das Pflegebildungszentrum<br />
befindet. In den ersten zweieinhalb<br />
Jahren haben die Schwestern praktische<br />
Einsätze in Freudenberg und in<br />
den letzten sechs Ausbildungsmonaten<br />
am Ev. Jung-Stilling-Krankenhaus<br />
in Siegen. Woran die Schwestern gerne<br />
zurückdenken: „Pflegekräfte und Ärzte<br />
haben uns in der Ausbildung immer an<br />
die Hand genommen und uns toll in den<br />
Beruf integriert.“<br />
Dass ihnen die Familie nicht nur im<br />
privaten Umfeld wichtig ist, kristallisiert<br />
sich spätestens nach den drei Ausbildungsjahren<br />
heraus: „Die familiäre<br />
Atmosphäre im Bethesda wollten wir<br />
einfach nicht missen und dort bleiben“,