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Diskurs 1/2024

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Haus Klotzbach<br />

mit Inklusionspreis<br />

ausgezeichnet<br />

Das Haus-Klotzbach-Team um Christina Ziebold-Jung (links) freut sich über die Inklusionsurkunde<br />

der Gemeinde Neunkirchen und das 1000-Euro-Preisgeld von der Martha-Schneider-Stiftung.<br />

Die Gemeinde Neunkirchen hat das<br />

Haus Klotzbach mit einem Inklusionspreis<br />

ausgezeichnet. Das Preisgeld<br />

von 1000 Euro, gestiftet von der<br />

Martha-Schneider-Stiftung, möchte die<br />

Einrichtung für Menschen mit kognitiver,<br />

körperlicher und/oder komplexer<br />

Beeinträchtigungen für ein Inklusionsfest<br />

nutzen, das im Sommer zum 25-jährigen<br />

Bestehen des Wohnheims der Diakonie<br />

Soziale Dienste stattfinden soll.<br />

„Wir haben von der Ausschreibung gelesen<br />

und nicht lange mit der Bewerbung<br />

gewartet“, sagt Einrichtungsleiterin<br />

Christina Ziebold-Jung. Sie und ihr<br />

Team sehen den Preis als Chance, den<br />

Bürgern in und um Neunkirchen etwas<br />

zurückzugeben – als Dank dafür, dass<br />

die rund 30 Bewohner der Einrichtung<br />

und der angegliederten Wohngruppe<br />

„Altes Pfarrhaus“ in der Gemeinde akzeptiert<br />

werden und einfach mit dazu<br />

zählen: „Im Sommer feiern wir 25 Jahre<br />

Haus Klotzbach und laden jeden, der<br />

kommen möchte, dazu ein.“ In einer<br />

Ratssitzung wurde der Preis von Bürgermeister<br />

Marco Schwunk und Jutta<br />

Capito, Vorsitzende der Martha-Schneider-Stiftung,<br />

feierlich an Christina Ziebold-Jung<br />

übergeben. Die Einrichtungsleiterin<br />

freut sich: „Unsere Bewohner<br />

sind einfach richtig gut in Neunkirchen<br />

angekommen und angenommen.“ (sok)<br />

Was macht eigentlich...? Gerhard Bausdorf (66)<br />

Ein Gespräch in der Pause, eine Plauderei<br />

unter Kollegen. Und plötzlich fällt ein Name<br />

aus vergangener Zeit - verbunden mit der<br />

Frage: Was macht der oder die eigentlich?<br />

Früher kaufte er die ganz großen Geräte<br />

für das Diakonie Klinikum: die<br />

Hybrid-OPs, MRT- und Röntgenanlagen<br />

sowie unzählige weitere medizinische<br />

Ausstattung. Heute weht Gerhard<br />

Bausdorf eine frische Meeresbrise um<br />

die Nase. Denn er genießt seinen Ruhestand<br />

an der deutschen Nordseeküste.<br />

Schwimmen im eigenen Pool, Spaziergänge<br />

über den Deich, Fahrradtouren,<br />

jeden Tag eine Stunde „Muckibude“ und<br />

vor allem die Familie erfüllen nun das<br />

Leben von Gerhard Bausdorf. In seinem<br />

kleinen Haus direkt hinterm Deich, 50<br />

Kilometer von Bremerhaven entfernt,<br />

fühlen seine Frau Regina und er sich<br />

pudelwohl. In Siegen aber sind „viel<br />

Herzblut und tolle Erinnerungen an<br />

Kollegen und Weggefährten geblieben“,<br />

sagt er. Für Gerhard Bausdorf ist sein<br />

Leben im hohen Norden „ein Traum zum<br />

Altwerden“. Er gibt aber zu: „Die medizinische<br />

Versorgung ist gruselig.“<br />

40 Jahre ist Gerhard Bausdorf für den<br />

Verbund der Diakonie in Südwestfalen<br />

tätig. Seine Ausbildung zum Kaufmann<br />

absolviert er bei Kaufhof in Siegen,<br />

danach folgen der Wehrdienst und ein<br />

weiteres Jahr bei Kaufhof, bevor er 1980<br />

zur Diakonie wechselt und gemeinsam<br />

mit einem Kollegen den Einkauf für<br />

das Ev. Jung-Stilling-Krankenhaus etabliert.<br />

„Während wir uns zunächst um<br />

Verbrauchsartikel kümmerten, wurde<br />

ich wenige Jahre später von meinem<br />

damaligen Chef Manfred Lindlahr gebeten,<br />

mich um Investitionen zu kümmern“,<br />

erinnert sich der 66-Jährige. „Ab<br />

dann lief alles über unseren Tisch, was<br />

viel Geld kostet wie Röntgenanlagen<br />

oder Narkosegeräte.“ Mit den Jahren<br />

wachsen auch die Projekte, an deren<br />

Planung und Realisierung er maßgeblich<br />

mitwirkt. 2012 investiert das Diakonie<br />

Klinikum rund<br />

4 Millionen Euro in<br />

den Neubau der Zentralen<br />

Notaufnahme.<br />

Im Team plant Bausdorf intensiv die<br />

gesamte Einrichtung und Ausstattung.<br />

„Ein tolles Projekt“, blickt er zurück.<br />

„Beim Testlauf vor der Inbetriebnahme,<br />

bei dem ein Massenunfall auf der<br />

A45 simuliert wurde, waren wir alle<br />

extrem nervös und umso erleichterter,<br />

als am Ende alles gut geklappt hat.“<br />

Gerhard Bausdorf denkt gerne an seine<br />

Kollegen zurück, vermisst das Miteinander.<br />

„Wir waren ein Dreamteam<br />

und genossen immer großes Vertrauen<br />

von der Geschäftsführung“, erinnert er<br />

sich dankbar. Auch der Kauf der beiden<br />

Hybrid-OPs im Jahr 2017 für mehr als<br />

drei Millionen Euro geht über seinen<br />

Schreibtisch. Heute kauft er zwar keine<br />

Super-OPs mehr ein, dafür aber frische<br />

Eier vom Bauern um die Ecke – und<br />

grüßt seine Siegener Weggefährten aus<br />

dem Norden.<br />

(aba)<br />

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