11.04.2024 Aufrufe

2014-01

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Aus dem Siegerland<br />

„GRÜNE HOFFNUNG“<br />

Das kleine Bergwerk im Siegerland<br />

Es gibt auch noch seltene Sehenswürdigkeiten im<br />

Siegerland. In Freudenberg-Oberfischbach befindet<br />

sich in Katzenberg ein kleines Bergwerk. Die<br />

Länge dessen Stollens beträgt 37 Meter, die durchschnittliche<br />

Höhe 2,10 m, die Breite 1,50 m. Am Ende des Stollens<br />

befinden sich nach links und rechts verlaufende kurze<br />

Stollentriebe, die stumpf im Gebirge enden. Vor dem nach<br />

rechts abgehenden Stollen befindet sich eine im Boden befindliche<br />

Quelle mit einem Durchmesser von 1,30 m und<br />

einer Tiefe von 1,10 m. Die Quelle ist ganzjährig mit 14°<br />

kaltem, kristallklarem Wasser gefüllt. Die Stollentemperatur<br />

beträgt im Sommer 12° und im Winter 8°.<br />

Historie<br />

1884 wurde vom königlichen Oberbergamt in Bonn<br />

einer Gruppe von Bergmännern die Erlaubnis zur Gewinnung<br />

der im Gebirge vorkommenden Eisen-, Zink- und<br />

Kupfererze erteilt. Und somit konnte das Erzbergwerk in<br />

Betrieb genommen werden. Mit der Erteilung der Mutung<br />

(Antrag an die Bergbehörde auf Verleihung von Bergwerkeigentum)<br />

startete der Abbau. Die Urkunde darüber befindet<br />

sich im Staatsarchiv in Münster. Hier taucht auch zum<br />

ersten Mal der Name des Bergwerkes „Grüne Hoffnung“<br />

auf.<br />

Aus dem statistischen Nachweis von 1887 geht hervor,<br />

dass nur eine Person unter Tage beschäftigt war. Den Wert<br />

und die Menge der geförderten Erze ist aus den Unterlagen<br />

nicht erkennbar.<br />

Aus dem Schriftverkehr zwischen dem Steiger Balthar<br />

Zöller aus Niederndorf und dem Bergmann Eberhard<br />

Schreiber aus Oberfischbach mit dem Leiter des Siegener<br />

Bergamtes Theodor Hundt geht hervor, dass die Arbeiten<br />

öfter eingestellt wurden und die Grube als Erzbergwerk<br />

nicht wirtschaftlich war.<br />

Zeitzeuge<br />

Eine neue Nutzung erfuhr die „Grüne Hoffnung“ während<br />

des Krieges. Die Grube wurde 1945 für bis zu 30 Bewohner<br />

Oberfischbachs sicherer Schutzraum vor den alliierten<br />

Luftangriffen und diente gleichzeitig als Versteck vor<br />

den einrückenden feindlichen Truppen. Verlassen haben<br />

die Oberfischbacher den Schutzraum nur bei Dunkelheit.<br />

Im Schutz der Nacht wurden Lebensmittelvorräte ergänzt,<br />

das Vieh in den Stallungen versorgt und andere dringende<br />

Aufgaben erledigt. Diese Tätigkeiten wurden meist von den<br />

größeren Kindern übernommen, weil die wendiger waren<br />

und sich besser verstecken konnten. Die Menschen fühlten<br />

sich im Stollen relativ sicher, obwohl sie Angst davor hatten,<br />

dass Stollen und Stolleneingang von Bomben getroffen<br />

werden könnten.<br />

Restaurierung<br />

Erst im Jahre 2007 wurden von der Familie Kray, Eigentümerin<br />

des Bergwerkes, die Aufräumungsarbeiten vorgenommen.<br />

Der komplette Unrat, der sich in den Jahren angesammelt<br />

hatte, wurde in einem Zeitraum von neun Monaten<br />

entsorgt. Anschließend wurden die Felswände gereinigt.<br />

Heute ist das Bergwerk besucherfreundlich hergerichtet-,<br />

der Boden mit einer Kiesschüttung trockengelegt und<br />

Elektroinstallationen vorgenommen worden. Der Eingang<br />

ist durch ein schmiedeeisernes Tor gesichert.<br />

Das komplette Bergwerk ist ansehnlich gestaltet, hell<br />

und freundlich ausgeleuchtet und lädt zum Besuch ein.<br />

Besichtigungstermine können nach telefonischer Rücksprache<br />

02734/2346261 oder per Mail unter bfg.kray@t-online.de<br />

mit dem Eigentümer vereinbart werden.<br />

Werner Müller-Späth<br />

Quelle: Auszüge entnommen aus der Diplomarbeit von Natalie Ofori, Oberfischbach<br />

Gebäudereinigung Meisterbetrieb<br />

Schädlingsbekämpfung IHK geprüft<br />

Desinfektion geprüfte<br />

Maler Meisterbetrieb<br />

www.L.Kloeckner.de<br />

seit über 20 Jahren Meisterbetrieb<br />

geprüfte Desinfektion<br />

IHK geprüfte Schädlingsbekämpfung<br />

1/<strong>2<strong>01</strong>4</strong> durchblick 53

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!