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2014-01

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grundsätzlich nichts einzuwenden wenn, ja wenn da nicht<br />

etwas in uns wäre, das warnend die Hand hebt: VORSICHT<br />

EINSTURZGERFAHR und uns darauf aufmerksam macht,<br />

dass wir Menschen mehr sind als ein „gleichförmiges, biomechanisches<br />

Konstrukt, das individuelle Werte verkörpert“.<br />

2) Aber wir überhören allzu gerne diese Warnhinweise<br />

zu den Risiken und Nebenwirkungen dieser Lebensweise,<br />

wundern uns aber über die steigende Zahl der Suizide im<br />

Alter, das Anwachsen der Depressionen und die Zunahme<br />

des Burnout-Syndroms in unserer Gesellschaft. Sie sind ein<br />

Zeichen dafür, dass etwas nicht stimmt in unserer Auffassung<br />

über ein erfülltes Leben. Wir achten nicht auf den Unterschied<br />

zwischen einer Aufgabe im Leben und dem Sinn<br />

des Lebens. Wissenschaftlich<br />

ist das Burnout-Syndrom ja<br />

keine Krankheit, sondern ein<br />

Problem der Lebensbewältigung.<br />

Es ist eine körperliche,<br />

emotionale und geistige Erschöpfung,<br />

die darauf schließen<br />

lässt, dass im Leben der<br />

Betroffenen etwas fehlt und nicht beachtet wird. Etwas, auf<br />

das wir achten sollten, weil es für unsere menschliche Existenz<br />

wesentlich ist, uns Halt und Orientierung bietet und<br />

dem Leben Sinn verleiht, losgelöst von jeglicher körperlicher<br />

sowie geistiger Fitness und der Bewältigung unserer<br />

Aufgaben: Unsere Befindlichkeit und Bedürfnisse als Seele.<br />

In seinem autobiographischen Buch: > Ohne Leib mit Seele<br />

< schreibt der Wiener Psychologe Georg Fraberger, der<br />

1973 ohne Arme und Beine geboren wurde:<br />

„Die Antwort auf die Frage nach dem Grund unseres<br />

Daseins ist die Antwort auf die Frage nach den Bedürfnissen<br />

der Seele. Das muss jeder von uns in seinem Leben<br />

selbst herausfinden. Die Möglichkeit, seelische Bedürfnisse<br />

zu erkennen und zu erfüllen, wird einem erst<br />

gegeben, wenn man danach fragt.... Je mehr seelische<br />

Bedürfnisse beachtet werden, desto großzügiger und innerlich<br />

gütiger kann ich mit Situationen im Arbeits- und<br />

Privatleben umgehen. Es genügt das Achten auf seelische<br />

Bedürfnisse, es ist nicht das Befriedigen dieser<br />

Bedürfnisse vorrangig. Durch die Beachtung der Seele<br />

wird automatisch auf Gefühle anders reagiert, als wenn<br />

die Seele nicht beachtet wird.“ 2)<br />

Die größte und dauerhafteste Revolution, die<br />

wir kennen, fand statt, als der Mensch seine<br />

Seele entdeckte und lernte, dass jede Seele für<br />

sich allein einen individuellen Wert hat.<br />

John Steinbeck<br />

Sinnen, die Bedürfnisse als Seele erkennen<br />

Was tun wir Menschen nicht alles, um im alltäglichen Leben<br />

unsere vielfältigen Bedürfnisse, seien sie körperlich<br />

oder geistig, zu befriedigen. Wir handeln in Anlehnung an<br />

das vierte Gebot aus der Bibel: „Du sollst deinen Körper<br />

und deinen Geist fit halten, auf dass es dir wohl ergehe und<br />

du lange lebest auf Erden.“ Wir gehen ins Fitnesscenter,<br />

walken durch die Wälder, besuchen Kurse für Gedächtnistraining,<br />

nehmen an weiterbildenden Vorlesungen teil,<br />

machen Bildungsreisen und Erholungsurlaub, achten auf<br />

eine gesunde Ernährung und schlucken eifrig Medikamente<br />

jeglicher Art. Alles „lebenserhaltende Maßnahmen“ für<br />

Körper und Geist. Soweit so<br />

gut. Aber, die Frage sei gestattet,<br />

kennen Sie auch Ihre<br />

Bedürfnisse als Seele? Haben<br />

Sie schon einmal bewusst<br />

nach Ihrer Befindlichkeit als<br />

Seele geforscht? Sie glauben<br />

doch, aufgrund Ihres inneren<br />

Seelenlebens, auch eine (gute?) Seele zu sein, oder?<br />

Um den wahren und tiefen Sinn unserer menschlichen<br />

Existenz zu erkennen ist es wichtig, auch nach unseren Bedürfnissen<br />

und unserer Befindlichkeit als Seele zu fragen.<br />

Dafür ist es notwendig, dass wir unser, durch unsere Eltern<br />

und Gesellschaft geprägtes ICH (Ego) mit uns selbst als<br />

Seele in Verbindung bringen. Dies setzt voraus, dass wir die<br />

vielfältigen leiblichen und geistigen Bedürfnissen unseres<br />

ICH (Ego) zum Schweigen bringen, still werden und unsere<br />

Aufmerksamkeit nach innen lenken, um unser wahres<br />

Selbst, unsere Seele zu fühlen und zu spüren. Wir sind immer<br />

beides, ICH und Seele. Beide sind unabdingbare Eigenschaften<br />

unseres Selbst, unserer eigenen Persönlichkeit. Es<br />

sollte daher unser Bemühen sein, beide Wesensarten in einen<br />

harmonischen Einklang zu bringen. Dabei ist zu beachten:<br />

Wir können uns als Seele immer nur spüren, niemals denken,<br />

denn unsere Gedanken sind nicht die Seele. Um uns<br />

als eine Seele zu spüren müssen wir „sinnen“, eine Kunst,<br />

die schon lange verloren gegangen ist. Wir müssen lernen<br />

nachzusinnen, auch über so negativ scheinende Gedanken,<br />

wie den Tod. So schreibt der amerikanische Philosoph Jacob<br />

Needleman in seinem Buch >Die Seele der Zeit< :<br />

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