29.12.2012 Aufrufe

ent um - BdiZ

ent um - BdiZ

ent um - BdiZ

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

28<br />

BDIZ EDI konkret 01.2008<br />

Der Gesundheitsfonds, die GKV und die Politik<br />

Das ungeliebte Kind<br />

Der monatelange Streit zwischen CDU/CSU und SPD<br />

über Kopfpauschale und Bürgerversicherung ist nicht<br />

vergessen. Insbesondere der Kompromiss der großen<br />

Koalition liegt den GKV-Versicherten, Kassen und den<br />

sog. Leistungserbringern gleichermaßen schwer im<br />

Magen. Im Gesundheitsfonds vereinigen sich die<br />

schlechten Eigenschaften beider Theorien.<br />

Der Gesundheitsfonds soll die unterschiedliche<br />

Finanzkraft der Kassen<br />

ausgleichen. Ab 2009 gehen<br />

die Beiträge von Versicherten und<br />

Arbeitgebern sowie die wachsenden<br />

Steuermittel für die Krankenversicherung<br />

der Kinder an den sog.<br />

„Nationalen Gesundheitsfonds“.<br />

Dieser teilt einheitliche Pauschalen<br />

von 150 bis 170 Euro pro Versichertem<br />

modifiziert nach Alter,<br />

Geschlecht und bestimmten Krankheitsfaktoren<br />

zu. Kommt eine Krankenkasse<br />

mit den Mitteln aus dem<br />

Gesundheitsfonds nicht aus, muss<br />

sie von ihren Mitgliedern eine eigene<br />

„Zusatzprämie“ erheben. Das<br />

will natürlich jede Krankenkasse<br />

BDIZ EDI Aktuell<br />

vermeiden, da sie sonst Mitglieder<br />

an günstigere Kassen verlieren<br />

könnte. Je höher also der erste einheitliche<br />

Beitragssatz für den<br />

Fonds 2008 ist, desto besser sind<br />

die Chancen für alle Kassen, keine<br />

Zusatzprämie erheben zu müssen.<br />

Beitragssatz ab<br />

November einheitlich<br />

Zuschläge für überdurchschnittlich<br />

viele alte und kranke Versicherte<br />

sollen die unterschiedlichen<br />

Risikostrukturen der Kassen<br />

ausgleichen. Der Bund hat festgelegt,<br />

den Beitragssatz für alle Kassen<br />

z<strong>um</strong> 1. November erstmals einheitlich<br />

festzulegen. Ab 1. Januar<br />

2009 rechnen Experten mit einem<br />

Beitragssatz von 15,5 Proz<strong>ent</strong>.<br />

Kürzlich meldete sich die Initiative<br />

„Neue Soziale Marktwirtschaft“,<br />

eine überparteiliche Reformbewegung<br />

von Bürgern, Wissenschaft-<br />

lern, Unternehmern und Verbänden<br />

zu Wort, die sich einsetzt für<br />

mehr Wettbewerb und Arbeitsplätze<br />

unter dem Gesichtspunkt<br />

der Sozialen Marktwirtschaft. Das<br />

in München ansässige Institut für<br />

Gesundheitsökonomie (IfG) hat<br />

für die Initiative eine Studie z<strong>um</strong><br />

Gesundheitsfonds erstellt.Laut IfG<br />

ist der Großteil der GKV-Mitglieder<br />

(44 Millionen) negativ betroffen.<br />

Sie müssten mit zusätzlichen Beitragszahlungen<br />

von bis zu 712 Euro<br />

im Jahr rechnen. Lediglich bei 5,5<br />

Millionen würde der Beitrag <strong>um</strong> bis<br />

zu 259 Euro im Jahr sinken, weil sie<br />

derzeit höhere Sätze als die 15,5 Proz<strong>ent</strong><br />

zahlen.IfG-Direktor Prof.Günter<br />

Neubauer spricht von falschen Anreizen<br />

durch den Gesundheitsfonds.<br />

„Die Kassen hätten ein Interesse<br />

daran, ihre Ausgaben nach oben zu<br />

treiben. Je größer die Ausgaben in<br />

diesem Jahr, <strong>um</strong>so höher ist der Beitragssatz<br />

2009“, wird er im „Handelsblatt“<br />

zitiert.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!