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BDIZ EDI konkret 01.2008<br />
Rückschau...<br />
Zahnärztekammer Schleswig-Holstein<br />
Implantate werden<br />
immer beliebter<br />
Auch Zahnärztekammern kümmern sich längst <strong>um</strong> die Belange<br />
der d<strong>ent</strong>alen Implantologie und suchen die Kommunikation<br />
mit der Öff<strong>ent</strong>lichkeit. Bestes Beispiel ist die jüngste Pressemitteilung<br />
der Zahnärztekammer Schleswig-Holstein. Unter<br />
der Überschrift „Zahnersatz auf festem Grund – Implantate<br />
werden immer beliebter“ beschreibt der „Pressedienst Zahngesundheit“<br />
pati<strong>ent</strong>engerecht, wie der Zahnersatz aufgebaut ist,<br />
was bei der Mundhygiene zu beachten ist,bis hin zu den Kosten:<br />
„Die Kosten eines Implantats sind individuell unterschiedlich.<br />
Durchschnittlich kostet die Implantation einer künstlichen<br />
Wurzel etwa 750 bis 1.500 Euro. Dazu kommen noch einmal Kosten<br />
in ähnlicher Höhe für die künstliche Zahnkrone. Die gesetzlichen<br />
Krankenkassen zahlen den befundori<strong>ent</strong>ierten Festzuschuss.Das<br />
heißt,ob der Pati<strong>ent</strong> sich für eine Brücke oder ein Implantat<br />
<strong>ent</strong>scheidet,er bekommt immer denselben Zuschuss.Für<br />
ein Einzelimplantat im Frontzahnbereich beträgt der Festzuschuss<br />
mit 20 % Bonus zirca 480 Euro.‚Trotz der vergleichsweise<br />
hohen Kosten ist ein Implantat eine lohnende Investition’, ist<br />
Küchenmeister überzeugt (Anm. d.Red.:zitiert wird hier Hans-Peter<br />
Küchenmeister, Präsid<strong>ent</strong> der Zahnärztekammer Schleswig-<br />
Holstein),‚denn der Pati<strong>ent</strong> kann für viele Jahre so kauen und lachen<br />
wie mit seinen echten eigenen Zähnen.’“ ■<br />
Quelle: Pressedienst Zahngesundheit der ZÄK Schleswig-Holstein<br />
DGI, ÖGI und SGI in der Wiener Hofburg<br />
Ästhetik<br />
länderübergreifend<br />
Vom 29. November bis 1. Dezember 2007 fand in der Wiener Hofburg<br />
die 4. Gemeinschaftstagung der zahnimplantologischen<br />
Fachgesellschaften aus Deutschland, Österreich und der Schweiz<br />
statt. Rund 1.500 Zahnärzte und Zahnärztinnen aus der ganzen<br />
Welt nahmen an diesem Kongress teil. Im Mittelpunkt: die ästhetischen<br />
Aspekte der modernen Zahnimplantologie auf Basis<br />
des aktuellen Wissensstandes. Alle zwei Jahre veranstalten die<br />
drei deutschsprachigen Fachgesellschaften – die DGI (Deutsche<br />
Gesellschaft für Implantologie),die ÖGI (Österreichische Gesellschaft<br />
für Implantologie) sowie die SGI (Schweizerische Gesellschaft<br />
für orale Implantologie) – eine gemeinschaftliche Tagung,<br />
<strong>um</strong> aktuelle Fragen der Implantologie vor dem Hintergrund der<br />
BDIZ EDI Aktuell<br />
grenzüberschreitenden Erfahrungen zu diskutieren und neue<br />
Erkenntnisse in praxisgerechter Form zu vermitteln. Als ausschlaggebend<br />
für die einwandfreie Funktion und die optische<br />
Schönheit eines implantatgestützten Zahnersatzes wurden<br />
mehrere Faktoren genannt, die es zu beachten gelte: physische<br />
Gegebenheiten beim individuellen Pati<strong>ent</strong>en,Ausmaß des Knochenangebotes<br />
(allenfalls Erfordernis,den Knochen vor Setzung<br />
von Implantaten operativ wieder aufzubauen), Zahl und Position<br />
der Implantate, zeitliche Planung (insbesondere längeres<br />
Einheilen des Implantates vs. sofortige Fixierung des Zahnersatzes<br />
mit sofortiger Belastung des Implantates), Weichgewebsmanagem<strong>ent</strong>,<br />
prothetische Kompon<strong>ent</strong>en und Zahntechnik.<br />
Der Kongress brachte eine Standortbestimmung und zeigte, dass<br />
für exzell<strong>ent</strong>e ästhetische Ergebnisse nach implantatprothetischen<br />
Versorgungen exakte Planungen und oft auch ein hoher<br />
Aufwand betrieben werden muss, der sich vor allem am Weichgewebe<br />
ori<strong>ent</strong>iert. Neue Materialien (Keramiken, Kunststoffe)<br />
und Verfahren (CAD/CAM) begünstigten das ästhetische Ergebnis<br />
und reduzierten im Vergleich zu metallkeramischen Versorgungen<br />
die extrem zunehmenden Kosten. Allerdings gibt es<br />
für viele Aussagen noch keine Langzeitergebnisse. ■<br />
Quelle: www.dgi-ev.de/TIS<br />
Nürnberg/Schmidmühlen im Februar<br />
OLG Nürnberg:<br />
Irreführend und unlauter<br />
Zahnarzt Dr. Johann Eichenseer (54) aus Schmidmühlen (Bayern)<br />
hatte im vergangenen Jahr in Bayern für verhältnismäßig viel<br />
Wirbel gesorgt – in der Öff<strong>ent</strong>lichkeit und bei seinen Kollegen.<br />
Unter großem Trara weihte er in Regensburg und München seine<br />
zahnärztlichen Tageskliniken ein und warb nach Verlautbarungen<br />
des zuständigen Zahnärztlichen Bezirksverbandes Oberpfalz recht<br />
aggressiv <strong>um</strong> Pati<strong>ent</strong>en: rund <strong>um</strong> die Uhr und auch sonntags<br />
geöffnet, Implantate für 700 Euro. Jetzt schob ihm das Oberlandesgericht<br />
Nürnberg einen Riegel vor. Der selbst ernannte „Zahnarztrebell“,<br />
der in Boulevardblättern unter der Überschrift:„Abzocke<br />
beim Zahnarzt“ schon mal gerne für seine günstigen Preise<br />
geworben hatte, darf künftig keine unlautere Werbung mehr<br />
machen. In zweiter Instanz hat das Oberlandesgericht Nürnberg<br />
(OLG) <strong>ent</strong>sprechende Urteile der Landgerichte Amberg und Regensburg<br />
aus dem Jahr 2007 bestätigt. Wie der Zahnärztliche<br />
Bezirksverband Oberpfalz (ZBV) in einer Pressemitteilung verlauten<br />
lässt,„darf sich Dr. Eichenseer nicht zu den ‚führenden Implantologen<br />
Deutschlands zählen’ und auch die Werbeaussagen<br />
für ‚700 Euro Implantate einzusetzen’ und ‚über ein erfahrenes<br />
Team in seinen Praxen zu verfügen’, sind – so die Gerichte<br />
– ‚irreführend und unlauter’“. Auch die über die Medien lancierte<br />
Behauptung, ein „erfahrenes Team in seinen Praxen” zu<br />
haben, ist laut OLG „irreführend“. ■<br />
Quelle: Pressemitteilung des Zahnärztlichen Bezirksverbandes Oberpfalz