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68<br />

BDIZ EDI konkret 01.2008<br />

§ 5 Abs.1 GOZ 2008 bringt eine kleine<br />

Verbesserung. Aus der generellen<br />

Abrundungspflicht wird – in<br />

Anpassung an die GOÄ – eine den<br />

normalen mathematischen Regelungen<br />

folgende Ab- bzw. Aufrundungsverpflichtung.<br />

Die Änderung des § 5 Abs. 2 GOZ<br />

wird in der Praxis weitreichende<br />

Auswirkungen haben. Alle bisherigen<br />

Abrechnungsprogramme<br />

müssen neu geschrieben werden.<br />

Die bisherige Art der Behandlungsdok<strong>um</strong><strong>ent</strong>ation<br />

ist ebenfalls<br />

grundlegend neu zu strukturieren.<br />

Künftig kommt der Behandlungsdauer<br />

= dem Zeitaufwand für die<br />

Behandlung eine ganz <strong>ent</strong>schei-<br />

dende Bedeutung zu (weshalb es<br />

richtig gewesen wäre, in § 2 GOZ die<br />

Vereinbarung der Abrechnung des<br />

Honorars auf Zeitbasis [Stundenbzw.<br />

Minutenbasis] zuzulassen).<br />

Die Abrechnung eines den 2,3fachen<br />

Steigerungsfaktors über-<br />

Abrechnung & Recht<br />

AUSGABE 1.08<br />

schreitenden Honorars wird deutlich<br />

erschwert. Der Sache nach<br />

macht sich das BMG offenbar die<br />

Rechtsprechung z<strong>um</strong> sog. Regelhöchstwert<br />

zu eigen.<br />

§ 5 Abs. 3 GOZ 2008 <strong>ent</strong>hält bei<br />

den Regelungen das Pendant zu<br />

§ 2 Abs. 4 GOZ.<br />

§ 6 GOZ – Gebühren für andere<br />

Leistungen<br />

§ 6 GOZ wird in seiner Grundstruktur<br />

verändert.Der bisherige Absatz<br />

2 wird Absatz 1 und <strong>um</strong>gekehrt.<br />

Auch inhaltlich sind erhebliche Änderungen<br />

vorgesehen.<br />

§ 6 GOZ 1987 § 6 GOZ 2008<br />

(1) Erbringt der Zahnarzt Leistungen, die in<br />

den Abschnitten B I und II, C, D, E V und VI,<br />

J, L, M unter den N<strong>um</strong>mern 4113 und 4700,<br />

N sowie O des Gebührenverzeichnisses<br />

für ärztliche Leistungen – Anlage zur Gebührenordnung<br />

für Ärzte vom 12. November<br />

1982 (BGBl. I S. 1522) – aufgeführt sind,<br />

sind die Vergütungen für diese Leistungen<br />

nach den Vorschriften der Gebührenordnung<br />

für Ärzte in der jeweils geltenden<br />

Fassung zu berechnen.<br />

(2) Selbständige zahnärztliche Leistungen,<br />

die erst nach Inkrafttreten dieser Gebührenordnung<br />

aufgrund wissenschaftlicher<br />

Erkenntnisse <strong>ent</strong>wickelt werden,<br />

können <strong>ent</strong>sprechend einer nach Art,<br />

Kosten- und Zeitaufwand gleichwertigen<br />

Leistung des Gebührenverzeichnisses<br />

für zahnärztliche Leistungen berechnet<br />

werden.<br />

(2) Erbringt der Zahnarzt Leistungen, die in<br />

den Abschnitten B III bis B VI,C I bis C VII,<br />

C VIII nur soweit eine zugrunde liegende<br />

ambulante operative Leistung berechnet<br />

werden wird, E V und E VI, J, L I bis L III, L V<br />

unter den N<strong>um</strong>mern 2253 bis 2256 im<br />

Rahmen der Behandlung von Kieferbrüchen,<br />

L VI unter den N<strong>um</strong>mern 2321,<br />

2355 und 2356 im Rahmen der Behandlung<br />

von Kieferbrüchen, L VII, L IX, M unter<br />

den N<strong>um</strong>mern 3511, 3712, 3714, 3715, 4504,<br />

4530, 4538, 4605, 4606 und 4715, N unter<br />

der N<strong>um</strong>mer 4852,O unter den N<strong>um</strong>mern<br />

5060 und 5260 des Gebührenverzeichnisses<br />

der Gebührenordnung für Ärzte (in<br />

der jeweils geltenden Fassung) aufgeführt<br />

sind,sind die Vergütungen nach den<br />

Vorschriften der Gebührenordnung für<br />

Ärzte zu berechnen, soweit die Leistung<br />

nicht als selbständige Leistung oder Teil<br />

einer anderen Leistung im Gebührenverzeichnis<br />

der Gebührenordnung für Zahnärzte<br />

<strong>ent</strong>halten ist, oder nach Absatz 1 berechnet<br />

werden kann.<br />

(1) Selbständige zahnärztliche Leistungen,<br />

die in das Gebührenverzeichnis nicht aufgenommen<br />

sind, können <strong>ent</strong>sprechend<br />

einer nach Art, Kosten- und Zeitaufwand<br />

gleichwertigen Leistung des Gebührenverzeichnisses<br />

berechnet werden.<br />

§ 6 Abs. 2 GOZ erfordert bisher<br />

sieben spezifische Prüfschritte:<br />

(1) Handelt es sich <strong>um</strong> eine selbstständige<br />

Leistung?<br />

(2) Ist die Leistung neu? Wann ist<br />

Praxisreife eingetreten? [Entfällt<br />

künftig]<br />

(3) Welche Ziffern der Gebührenverzeichnisse<br />

kommen als Grundlage<br />

für die Analogberechnung<br />

in Betracht?<br />

(4) Mit welcher im Gebührenverzeichnis<br />

zur GOZ oder GOÄ<br />

<strong>ent</strong>haltenen Leistung ist die<br />

neue Leistung nach ihrer Art<br />

vergleichbar?<br />

(5) Entspricht der Kostenaufwand<br />

der neuen Leistung in etwa dem<br />

Kostenaufwand der analog heranzuziehenden<br />

Leistungsziffer?<br />

(6)Entspricht der Zeitaufwand der<br />

neuen Leistung in etwa dem Kostenaufwand<br />

der analog heranzuziehenden<br />

Leistungsziffer?<br />

(7) Sind die Vergleichsparameter<br />

richtig kalibriert?<br />

Der Bundesgerichtshof bezeichnet<br />

die Kriterien (4) – (6) Art / Kostenaufwand/Zeitaufwand<br />

als gleichwertig<br />

(BGH, 23.01.2003 – III ZR<br />

161/02 –).<br />

Die mit der GOZ 2008 beabsichtigte<br />

Änderung ist zwar grundlegend,<br />

aber sinnvoll. Es soll künftig nicht<br />

mehr dar<strong>um</strong> gehen, ob eine Behandlungsmaßnahme<br />

„neu“ (s. o.<br />

Ziffer (2)) ist ,oder ob der Gesetzgeber<br />

sie bewusst nicht aufgenommen<br />

hat, sondern nur noch dar<strong>um</strong>,<br />

ob sie im Gebührenverzeichnis <strong>ent</strong>halten<br />

ist.Ist sie nicht – oder im Sinne<br />

der neueren Rechtsprechung<br />

u.a. des Bundesgerichtshofs nicht<br />

mehr – im Gebührenverzeichnis<br />

<strong>ent</strong>halten, gilt die Analogiepflicht<br />

wie bisher. Die zuletzt z<strong>um</strong> Streit<br />

führende Beschränkung „für<br />

zahnärztliche Leistungen“ (s. OLG<br />

Hamm, 07.11.2003 – 20 U 56/03 –)<br />

soll auch <strong>ent</strong>fallen. Damit ist klargestellt,<br />

dass eine Analogiebildung<br />

auch zu den ärztlichen Leistungen<br />

möglich ist.<br />

§ 6 Abs. 2 GOZ 2008 bringt sehr<br />

weitreichende Änderungen mit sich.<br />

Die bisherigen pauschalen Verweisungen<br />

auf alle großen Abschnitte<br />

des Gebührenverzeichnisses zur<br />

GOÄ werden beschränkt oder gar

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