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BDIZ EDI konkret 01.2008<br />
Fortbildung<br />
Dr. Jörg Neugebauer, Univ.-Prof. Dr. Dr. Joachim E. Zöller<br />
Die klinischen Aspekte der Periimplantitis<br />
Initiale Erkrankung mit Blutung auf Sondierung ohne<br />
Verlust des periimplantären Knochens<br />
Fortgeschrittener Verlauf des periimplantären<br />
Knochenabbaus mit Pusaustritt und Blutung auf<br />
Sondierung<br />
Dr. Marc Hinze, Prof. Dr. Hannes Wachtel<br />
Die periimplantäre Erkrankung zeigt<br />
sich klinisch mit der initialen Symptomatik<br />
einer Mucositis, mit einer<br />
Rötung des Weichgewebes und einer<br />
Blutung auf Sondierung (Sondierungskraft<br />
0,2 N). Bei der Mucositis<br />
ist in der Regel noch kein Knochenabbau<br />
zu diagnostizieren. Dieser<br />
findet sich erst bei der Osseoseparation,dem<br />
kontinuierlichen Verlust<br />
des periimplantären Knochens mit<br />
einem Ausbilden von tiefen periimplantären<br />
Taschen,mit der Ansammlung<br />
von parodontalpathogenen<br />
Keimen und putriden Entzündungszeichen.<br />
Differ<strong>ent</strong>ialdiagnostisch ist<br />
immer auch eine Neoplasie in der<br />
Frühphase als Leukoplakie oder im<br />
fortgeschrittenen Stadi<strong>um</strong> als manifester<br />
T<strong>um</strong>or auszuschließen.<br />
Für eine erfolgreiche Therapie ist es<br />
notwendig, die Ursache(n) zu eva-<br />
Misserfolg von Implantaten<br />
in der ästhetischen Zone<br />
Die ästhetisch erfolgreiche Implantation<br />
wird durch Faktoren wie die<br />
Implantatposition, das knöcherne<br />
Fundam<strong>ent</strong> und das periimplantäre<br />
Weichgewebe bestimmt. Eine periimplantäre<br />
Destruktion des Hartund<br />
Weichgewebes durch pathologische<br />
Veränderungen wie Infektion,<br />
also Periimplantitis,kann zu ästhetischen<br />
Einbußen führen. Da der<br />
Kontakt<br />
bakterielle Biofilm auf die periimplantären<br />
Gewebe einen ähnlich<br />
destruktiven Einfluss wie auf das<br />
Parodont ausübt, ist eine systematische<br />
Betreuung des Implantatpati<strong>ent</strong>en,<br />
ähnlich des Parodontitispati<strong>ent</strong>en,<br />
un<strong>um</strong>gänglich.<br />
Präv<strong>ent</strong>ive und therapeutische Protokolle<br />
<strong>um</strong>fassen – wie auch in der<br />
Parodontitistherapie – mecha- û<br />
luieren, damit das Risiko eines Rezidivs<br />
ausgeschlossen werden kann.<br />
Dabei ist die Berücksichtigung der<br />
allgemeinen und spezifischen Risikofaktoren<br />
notwendig.<br />
Als pati<strong>ent</strong>enspezifische Risikofaktoren<br />
sind eine Raucheranamnese,<br />
besonders bei einer genetischen Disposition,<br />
sowie eine eingeschränkte<br />
Mundhygiene oder verschiedene Allgemeinerkrankungen<br />
zu sehen.Die<br />
spezifischen Risikofaktoren ergeben<br />
sich durch das jeweilig ausgewählte<br />
Implantatdesign und die dabei angewendeten<br />
unterschiedlichen chirurgischen<br />
und prothetischen Techniken.<br />
Für eine erfolgreiche Therapie ist<br />
es wichtig, eine Reduktion der Entzündungsparameter<br />
besonders mit<br />
der Blutung auf Sondierung und eine<br />
Rezidivfreiheit für mindestens<br />
sechs Monate zu erreichen. ■<br />
Dr. Jörg Neugebauer, Univ.-Prof. Dr. Dr. Joachim E. Zöller<br />
Interdisziplinäre Poliklinik für Orale Chrirugie und Implantologie<br />
Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und<br />
Plastische Gesichtschirurgie der Universität zu Köln<br />
Abb.1 Periimplantäre Entzündung<br />
mit Blutung auf Sondierung