Lastenheft Notfalldaten-Management - Bundesärztekammer
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<strong>Lastenheft</strong><br />
<strong>Notfalldaten</strong>-<strong>Management</strong> (NFDM)<br />
12 Leistungsmerkmal „Langfristige Verbindlichkeit NFD<br />
(Übersignatur)“ (NFDM-L_6)<br />
Im Rahmen des Leistungsmerkmals NFDM-L-1 „Basisfunktionalität NFDM<br />
(<strong>Notfalldaten</strong>satz)“ wird die Sicherstellung der Verbindlichkeit des <strong>Notfalldaten</strong>satzes<br />
gefordert (NFDM-A_119). Da der Arzt den von ihm gelesenen bzw. bearbeiteten<br />
<strong>Notfalldaten</strong>satz des Versicherten im Rahmen seiner Dokumentationspflicht in<br />
elektronischer Form inklusive der qualifizierten elektronischen Signatur in seine<br />
medizinische Dokumentation übernehmen und über lange Jahre gemäß den<br />
Aufbewahrungs- bzw. Verjährungsfristen aufbewahren wird, ist die rechtliche<br />
Verbindlichkeit (gemäß § 17 SigV) dieses archivierten <strong>Notfalldaten</strong>satzes auch<br />
langfristig sicherzustellen. Die langfristige Verbindlichkeit zum Erhalt der Beweiskraft<br />
muss auch für den <strong>Notfalldaten</strong>satz in der freiwilligen Online-Sicherungskopie<br />
sichergestellt werden.<br />
12.1 Funktionale Anforderungen<br />
Der Ablauf der Eignung eines Algorithmus, der einer qualifizierten elektronischen<br />
Signatur des <strong>Notfalldaten</strong>satzes zugrunde liegt, begründet ernstliche Zweifel an der<br />
Echtheit der vorliegenden Daten und erschüttert somit letztlich die Beweiskraft der<br />
elektronischen Signatur des <strong>Notfalldaten</strong>satzes. Mit einer Übersignatur der betroffenen<br />
signierten Dokumente gem. § 17 SigV kann dem Verlust des Beweiswertes begegnet<br />
werden. Wird vor dem Schwachwerden des Algorithmus’ bzw. eines Parameters eine<br />
Übersignatur aufgebracht, erhält dies den Beweiswert der Signatur.<br />
Zur Sicherstellung der langfristigen Verbindlichkeit (gemäß § 17 SigV) der freiwilligen<br />
Online-Sicherungskopie des <strong>Notfalldaten</strong>satzes und des vom Arzt im Rahmen der<br />
medizinischen Dokumentation elektronisch archivierten <strong>Notfalldaten</strong>satzes ist daher vom<br />
Auftragnehmer eine funktionale und transparente Lösung zu entwickeln, die auch für<br />
andere und zukünftige Anwendungen der Telematikinfrastruktur nutzbar sein sollte (zur<br />
Wiederverwendbarkeit s. auch Kapitel12.2), die die Arbeitsabläufe des Arztes nicht<br />
beeinflusst.<br />
Das vorliegende <strong>Lastenheft</strong> fordert (mittels einer SOLL-Anforderung), diese Lösung als<br />
einen (zentralen) Übersignaturdienst zu entwickeln, der sich an den architektonischen<br />
Empfehlungen des Datenschutz- und Sicherheitsausschusses (DASA) der gematik (vgl.<br />
[DASA_Konzept Übersignatur]) orientiert.<br />
Die Sicherung der Beweiskraft erfolgt nach den Empfehlungen des DASA über die<br />
Nutzung dieses zentralen Dienstes (für den <strong>Notfalldaten</strong>satz und beliebige andere<br />
signierte Dokumente) durch mehrere Schritte:<br />
� Bildung eines Hashwertes über die zu sichernde Signatur sowie die zu sichernden<br />
NFD<br />
� Übermittlung und Speichern der Hashwerte ohne das Quelldokument in einem<br />
Repository (Datenbank) auf dem zentralen Dienst<br />
<strong>Lastenheft</strong>_NFDM_V1_0_0.doc Seite 75 von 115<br />
Version: 1.0.0 Stand: 04.03.2011