Editorial - Hochschule Hannover
Editorial - Hochschule Hannover
Editorial - Hochschule Hannover
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Farbmanagement in der digitalen Fotografie<br />
Für viele Digitalfotografen stellt die<br />
„richtige“ Farbwiedergabe eine<br />
Art Lotteriespiel dar und sie versuchen<br />
oft, das gewünschte Ergebnis<br />
durch Ausprobieren zu erreichen.<br />
Die meisten Probleme werden<br />
dadurch verursacht, dass Farben<br />
von verschiedenen Geräten unter-<br />
spectrum 2/2003 • fachbereiche s. 46<br />
schiedlich erkannt und ausgegeben<br />
werden. Durch Alter, Raumbeleuchtung<br />
und andere Umweltbedingungen<br />
wird die Farbanzeige<br />
von Monitoren zusätzlich beeinflusst,<br />
während die Farberzeugung<br />
durch Tintendrucker von den verwendetenTinten-/Papierkombinationen<br />
und den Umweltbedingungen<br />
abhängig ist.<br />
Ein weiteres Problem entsteht<br />
dadurch, dass natürliche, gesättigte<br />
Farben weder vom Monitor<br />
richtig dargestellt noch von den<br />
Druckern ausgegeben werden<br />
können. Die Farben müssen derart<br />
in den Ausgabefarbraum<br />
transformiert werden, dass beispielsweise<br />
Farbunterschiede, die<br />
außerhalb des Druckfarbraums<br />
„Workflow bei der Bildbearbeitung“<br />
Die Farbinformationen müssen auf dem Weg zum Arbeitsfarbraum des Computer sowie zum<br />
Monitor und dem Drucker mit ICC-Profilen „korrigiert“ werden. Dadurch werden die Farbabweichungen<br />
der einzelnen Geräte kompensiert.<br />
liegen, erhalten bleiben – das<br />
menschliche Auge ist empfindlicher<br />
für Farbbeziehungen als für<br />
spezielle Farben. Monitore erzeugen<br />
Farben aus den additiven<br />
Grundfarben Rot, Grün und Blau<br />
(RGB), während der Druck mit<br />
den subtraktiven Farben Cyan,<br />
Magenta, Yellow und Black<br />
(CMYK) erfolgt. Zur Beherrschung<br />
dieser Probleme gründeten eine<br />
Reihe von Industrieunternehmen<br />
1993 das „International Color<br />
Consortium“ mit dem Ziel, einen<br />
offenen Standard für den Austausch<br />
von Farbdaten zu schaffen.<br />
Voraussetzung dabei ist, dass<br />
sämtliche in den Verarbeitungsprozess<br />
eingebundene Geräte<br />
„profiliert“ werden. Das bedeutet,<br />
dass alle Geräteeigenschaften<br />
messtechnisch erfasst werden.<br />
Im Mai 2003 fand zum Thema<br />
„Farbmanagement in der digitalen<br />
Fotografie“ im Fachbereich<br />
Design und Medien (DM) der FHH<br />
ein Workshop mit ca. 230 Teilnehmenden<br />
statt, der von Professor<br />
Dr. Hans Brümmer für die Deutsche<br />
Gesellschaft für Photographie<br />
(DGPh) organisiert und von<br />
Fotografie-Professor Rolf Nobel<br />
(DM) ausgerichtet wurde.<br />
Hans Brümmer