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Editorial - Hochschule Hannover

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gedrückt: Der Prozess ist allein<br />

schon ein emanzipatorischer<br />

Erfolg.<br />

Interessant für die Lehre war, dass<br />

das Thema Frauen- und Genderforschung<br />

erst mit sehr viel Skepsis<br />

und Misstrauen betrachtet<br />

wurde. Die Studentinnen meinten<br />

am Anfang einmütig, dass sie bisher<br />

als angehende Planerinnen<br />

keiner Diskriminierung ausgesetzt<br />

worden waren, einige Studenten<br />

meinten sogar, dass die Frauen in<br />

der Notengebung eher bevorteilt<br />

würden. Allerdings zeigen statistische<br />

Zahlen, dass der Anteil an<br />

Professorinnen (4% in 1998) und<br />

Kammermitgliedern (7% in 1993)<br />

erschreckend gering ist – besonders<br />

deswegen, weil 50% aller<br />

Studierenden des Studiengangs<br />

Architektur weiblich sind. Das<br />

Seminar bot also Anlass für viele<br />

interessante Diskussionen.<br />

Im Rahmen des Seminars ergab<br />

sich auch eine Diskussion um die<br />

„Zukunftsfähige Ausbildung der<br />

FHH am Standort Nienburg“, aus<br />

der sich viele Vorschläge ergaben:<br />

1. Eine konsequente Orientierung<br />

an den Markt war immer eine<br />

Stärke der Fachhochschulen. Bei<br />

der Auswertung der Praxissemesterfragebögen<br />

wird deutlich, dass<br />

neben geforderten baubetrieblichen<br />

Kenntnissen im Studiengang<br />

Architektur Entwurfskompetenz,<br />

Hochbaukonstruktion und Computerkenntnisse<br />

gefragt sind.<br />

2. Die FHH sollte als erste Fachhochschule<br />

in Niedersachsen in<br />

Architektur und Bauingenieurwesen<br />

den Bachelor- und Masterabschluss<br />

einführen. Im Evaluationsbericht<br />

1998/99 wird deutlich,<br />

dass alle niedersächsischen Fachhochschulen<br />

mit ihrem Alter, ihrer<br />

Tradition und ihrer konservativen<br />

Grundausrichtung werben. Es<br />

wird dadurch für die FHH schwierig,<br />

sich mit diesem Image zu profilieren.<br />

3. Die FHH betonen: Andere<br />

Fachhochschulen Niedersachsens<br />

stehen alleine da und eine große<br />

Südansicht des „Mädchentreffs“ in Hamburg<br />

<strong>Hochschule</strong> kann auch neue und<br />

andere Möglichkeiten bieten –<br />

z.B. Studium Generale oder<br />

kooperative Projekte mit anderen<br />

Fachbereichen (wie Design und<br />

Medien oder Wirtschaft).<br />

4. Übergreifende Projekte zwischen<br />

Architekten und Bauingenieuren<br />

müssen angeboten und<br />

die Studierenden stärker in Kommunikation,<br />

Teamwork, Akquisition<br />

und Interdisziplinarität<br />

geschult werden. Hier sind in der<br />

Ausbildung neue methodische<br />

und didaktische Ansätze gefragt.<br />

5. Da die Anzahl „junger Menschen“<br />

sinkt, sollte die FHH verstärkt<br />

auf die Weiterbildung und<br />

Qualifikation von Architekten und<br />

Bauingenieuren setzen.<br />

Helga Sternkopf<br />

spectrum 2/2003 • fachbereiche s. 55

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