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Photovoltaik Physik und Technologie der Solarzellen - IPHT Jena

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3.6 Übersicht über <strong>Solarzellen</strong>typen<br />

<strong>Solarzellen</strong> werden als Waferzellen o<strong>der</strong> als Dünnschichtzellen hergestellt. Bei den<br />

Wafer- o<strong>der</strong> Massivzellen ist das photovoltaisch aktive Material <strong>und</strong> <strong>der</strong> mechanische Träger<br />

identisch. Dabei wird viel photovoltaisch wirksames teures Material verschwendet, da für die<br />

mechanische Festigkeit eine viel größere Dicke erfor<strong>der</strong>lich ist als für die Lichtabsorption. Bei<br />

den Dünnschichtzellen ist das photovoltaisch aktive Material als Dünnschicht auf ein Fremdsubstrat<br />

aufgebracht, das als mechanischer Träger dient. Es wird nur so viel photovoltaisches<br />

Material eingesetzt, wie zur Lichtabsorption erfor<strong>der</strong>lich ist. Als Substrat verwendet man ein<br />

möglichst billiges Material wie Glas o<strong>der</strong> Blech. Die Dünnschichtprozessierung stellt aber<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an die Temperaturbeständigkeit o<strong>der</strong> an die chemische Stabilität des Substrats,<br />

die von Glas o<strong>der</strong> Blech eventuell nicht zu erfüllen sind. Dann muss man teuere hoch<br />

temperaturbeständige Substrate einsetzen <strong>und</strong> hat nicht viel gewonnen.<br />

Eine zweite Klassifizierung <strong>der</strong> <strong>Solarzellen</strong> bezieht sich auf die Methode <strong>der</strong> Ladungstrennung.<br />

Diese wird in einer Zelle, die aus einem einzigen Halbleitermaterial besteht, durch einen p-n-<br />

Übergang bewirkt. In diesem Fall muss also in das Zellmaterial eine räumlich variable<br />

Dotierung eingebracht werden. In einem an<strong>der</strong>en Zelltyp wird die Ladungstrennung durch einen<br />

Heteroübergang bewirkt, an dem zwei unterschiedliche Materialen zusammentreffen. Das<br />

können zwei Halbleiter sein, aber auch ein Halbleiter <strong>und</strong> ein dotierter Isolator o<strong>der</strong> ein halbleitendes<br />

Polymer <strong>und</strong> ein anorganisches Material.<br />

Die dritte Klassifizierung bezieht sich auf das eingesetzte Material des Absorbers. Folgende<br />

Zellen sind heute bekannt:<br />

Waferzellen mit p-n-Übergang<br />

einkristallines Silicium<br />

multikristallines Silicium (Korngrößen cm)<br />

Galliumarsenid (Zwischenstellung zwischen Wafer- <strong>und</strong> Dünnschichtzelle)<br />

Dünnschichtzellen<br />

amorphes Silicium mit p-n-Übergang o<strong>der</strong> mit a-Si/a-Si:C Heteroübergang<br />

nanokristallines Silicium (Korngrößen < 1 :m) mit p-n-Übergang<br />

mikrokristallines Silicium (Korngrößen > 1 :m) mit p-n-Übergang<br />

multikristallines Silicium (Korngrößen > 10 :m) mit p-n-Übergang<br />

Cadmiumtellurid mit Heteroübergang zu Cadmiumsulfid<br />

CIS-Zellen aus Kupferindiumdiselenid, z.T. mit partiellem Ersatz von In durch Ga <strong>und</strong><br />

von Se durch S, mit Heteroübergang zu Cadmiumsulfid<br />

Grätzelzelle (organischer Farbstoff auf Titandioxid mit flüssigem Elektrolyten)<br />

leitfähige Polymere<br />

Bei <strong>der</strong> praktischen Ausführung unterscheidet man Zellen, die unmittelbar dem Sonnenlicht<br />

ausgesetzt werden <strong>und</strong> Konzentratorzellen, bei denen das Sonnenlicht vorher durch Spiegelanordnungen<br />

o<strong>der</strong> Linsen konzentriert wird. Konzentratorzellen müssen allerdings <strong>der</strong><br />

Sonnenposition nachgeführt <strong>und</strong> eventuell aktiv gekühlt werden.<br />

In Tab. 3.2 sind die momentan käuflichen o<strong>der</strong> in Entwicklung befindlichen <strong>Solarzellen</strong>typen<br />

mit ihrem Wirkungsgrad in Laborzellen <strong>und</strong> käuflichen Modulen (soweit erhältlich) sowie dem<br />

Entwicklungsbedarf zusammengestellt<br />

3 Gr<strong>und</strong>lagen <strong>der</strong> <strong>Photovoltaik</strong> F. Falk, <strong>Photovoltaik</strong> WS 2010/11

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