Photovoltaik Physik und Technologie der Solarzellen - IPHT Jena
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Setzt man k (Gl. 4.33) zusammen mit den Gleichungen für n <strong>und</strong> p im Gleichgewicht (Gl. 4.35)<br />
in die Poisson-Gleichung für M (4.34) ein, so ergibt sich eine nichtlineare partielle Differentialgleichung.<br />
Die Fermienergie ist aus <strong>der</strong> globalen Ladungserhaltung zu bestimmen. Insgesamt<br />
liegt eine nur schwer lösbare Aufgabe vor, die in Spezialfällen in Abschnitt 4.9 behandelt wird.<br />
Im Gleichgewicht mit räumlich konstanter Fermienergie treten keine Teilchenströme j n <strong>und</strong> j p<br />
<strong>und</strong> auch keine elektrischen Ströme i n <strong>und</strong> i p <strong>der</strong> Elektronen <strong>und</strong> Löcher auf. Die Elektronen <strong>und</strong><br />
Löcher erfahren zwar Kräfte durch das elektrische Feld. Dadurch bauen sich Konzentrationsgradienten<br />
auf, die so lange anwachsen, bis ein entgegengesetzt gerichteter diffusiver Antrieb<br />
entsteht, <strong>der</strong> die Feldkraft gerade aufhebt. Der Strom ist proportional <strong>der</strong> Gesamtkraft, <strong>der</strong><br />
Summe aus beiden, <strong>und</strong> verschwindet somit im Gleichgewicht.<br />
Man kann schreiben<br />
(4.38)<br />
<strong>und</strong> analog für i p. Dabei wurde die Fermi-Energie in die Anteile elektrisches Potential <strong>und</strong><br />
chemisches Potential zerlegt, die Abhängigkeit des chemischen Potentials von <strong>der</strong> Elektronendichte<br />
(Umkehrung von 4.35) eingesetzt <strong>und</strong> die Einstein-Relation<br />
(4.39)<br />
berücksichtigt. Die Summanden in Gl. 4.38 repräsentieren die Kräfte, die das elektrische Feld<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> Konzentrationsgradient ausüben. In <strong>der</strong> Literatur werden die Summanden etwas<br />
unglücklich als „Feldstrom“ <strong>und</strong> „Diffusionsstrom“ bezeichnet. Zwar lassen sich sinnvoll<br />
Kräfte addieren, für den Strom hat die Aufteilung aber wenig Sinn.<br />
4.9 Inhomogenitäten im Gleichgewicht<br />
In diesem Abschnitt werden konkrete Inhomogenitäten, nämlich die freie Oberfläche <strong>und</strong> dort<br />
vorhandene Ladungsdichten <strong>und</strong> von außen angelegte Fel<strong>der</strong>, <strong>der</strong> Kontakt des Halbleiters mit<br />
einem Metall (Schottky-Kontakt) o<strong>der</strong> mit einem an<strong>der</strong>en Halbleiter (Heteroübergang) <strong>und</strong><br />
inhomogene Dotierungen in Form eines p-n-Überganges hinsichtlich <strong>der</strong> erzeugten Raumladungen<br />
untersucht. Die Ergebnisse von Abschnitt 4.8 werden also für spezielle Fälle<br />
konkretisiert.<br />
4.9.1 Oberfläche <strong>und</strong> äußere Fel<strong>der</strong><br />
Wir betrachten zunächst einen intrinsischen Halbleiter, <strong>der</strong> an <strong>der</strong> Oberfläche eine Ladung<br />
trägt. Diese kann z.B. über <strong>der</strong> Oberfläche sitzen, wenn auf einer isolierenden Oxidschicht eine<br />
metallische Kontaktschicht aufgebracht ist. Beim Feldeffekttransistor wird eine solche<br />
Konfiguration angewandt.<br />
Liegt an <strong>der</strong> Oberfläche eine Flächenladungsdichte F, so lautet die Lösung des gekoppelten<br />
Systems von Gleichungen für die Ladungsdichten <strong>und</strong> das elektrische Potential<br />
4 Halbleiter I: Gleichgewicht F. Falk, <strong>Photovoltaik</strong> WS 2010/11