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Photovoltaik Physik und Technologie der Solarzellen - IPHT Jena

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- 47 -<br />

Setzt man k (Gl. 4.33) zusammen mit den Gleichungen für n <strong>und</strong> p im Gleichgewicht (Gl. 4.35)<br />

in die Poisson-Gleichung für M (4.34) ein, so ergibt sich eine nichtlineare partielle Differentialgleichung.<br />

Die Fermienergie ist aus <strong>der</strong> globalen Ladungserhaltung zu bestimmen. Insgesamt<br />

liegt eine nur schwer lösbare Aufgabe vor, die in Spezialfällen in Abschnitt 4.9 behandelt wird.<br />

Im Gleichgewicht mit räumlich konstanter Fermienergie treten keine Teilchenströme j n <strong>und</strong> j p<br />

<strong>und</strong> auch keine elektrischen Ströme i n <strong>und</strong> i p <strong>der</strong> Elektronen <strong>und</strong> Löcher auf. Die Elektronen <strong>und</strong><br />

Löcher erfahren zwar Kräfte durch das elektrische Feld. Dadurch bauen sich Konzentrationsgradienten<br />

auf, die so lange anwachsen, bis ein entgegengesetzt gerichteter diffusiver Antrieb<br />

entsteht, <strong>der</strong> die Feldkraft gerade aufhebt. Der Strom ist proportional <strong>der</strong> Gesamtkraft, <strong>der</strong><br />

Summe aus beiden, <strong>und</strong> verschwindet somit im Gleichgewicht.<br />

Man kann schreiben<br />

(4.38)<br />

<strong>und</strong> analog für i p. Dabei wurde die Fermi-Energie in die Anteile elektrisches Potential <strong>und</strong><br />

chemisches Potential zerlegt, die Abhängigkeit des chemischen Potentials von <strong>der</strong> Elektronendichte<br />

(Umkehrung von 4.35) eingesetzt <strong>und</strong> die Einstein-Relation<br />

(4.39)<br />

berücksichtigt. Die Summanden in Gl. 4.38 repräsentieren die Kräfte, die das elektrische Feld<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Konzentrationsgradient ausüben. In <strong>der</strong> Literatur werden die Summanden etwas<br />

unglücklich als „Feldstrom“ <strong>und</strong> „Diffusionsstrom“ bezeichnet. Zwar lassen sich sinnvoll<br />

Kräfte addieren, für den Strom hat die Aufteilung aber wenig Sinn.<br />

4.9 Inhomogenitäten im Gleichgewicht<br />

In diesem Abschnitt werden konkrete Inhomogenitäten, nämlich die freie Oberfläche <strong>und</strong> dort<br />

vorhandene Ladungsdichten <strong>und</strong> von außen angelegte Fel<strong>der</strong>, <strong>der</strong> Kontakt des Halbleiters mit<br />

einem Metall (Schottky-Kontakt) o<strong>der</strong> mit einem an<strong>der</strong>en Halbleiter (Heteroübergang) <strong>und</strong><br />

inhomogene Dotierungen in Form eines p-n-Überganges hinsichtlich <strong>der</strong> erzeugten Raumladungen<br />

untersucht. Die Ergebnisse von Abschnitt 4.8 werden also für spezielle Fälle<br />

konkretisiert.<br />

4.9.1 Oberfläche <strong>und</strong> äußere Fel<strong>der</strong><br />

Wir betrachten zunächst einen intrinsischen Halbleiter, <strong>der</strong> an <strong>der</strong> Oberfläche eine Ladung<br />

trägt. Diese kann z.B. über <strong>der</strong> Oberfläche sitzen, wenn auf einer isolierenden Oxidschicht eine<br />

metallische Kontaktschicht aufgebracht ist. Beim Feldeffekttransistor wird eine solche<br />

Konfiguration angewandt.<br />

Liegt an <strong>der</strong> Oberfläche eine Flächenladungsdichte F, so lautet die Lösung des gekoppelten<br />

Systems von Gleichungen für die Ladungsdichten <strong>und</strong> das elektrische Potential<br />

4 Halbleiter I: Gleichgewicht F. Falk, <strong>Photovoltaik</strong> WS 2010/11

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