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Photovoltaik Physik und Technologie der Solarzellen - IPHT Jena

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Außer dem Punktgitter, auf dem die Atomkerne im thermischen Mittel sitzen, ist das reziproke<br />

Gitter wichtig, das man als Fouriertransformierte <strong>der</strong> Gitterpunkte auffassen kann. Das<br />

reziproke Gitter wird durch die primitiven Vektoren A m aufgespannt, die mit den primitiven<br />

Vektoren a n des Gitters zusammenhängen gemäß A m@ a n=2B* mn. Die primitiven Vektoren des<br />

reziproken Gitters stehen also auf denen des Gitters paarweise senkrecht. Die Einheitszelle des<br />

reziproken Gitters heißt erste Brillouinzone. Sie wird im Sinne einer Wigner-Seitz-Zelle<br />

gebildet, also mit einem Gitterpunkt im Zentrum <strong>und</strong> einer Ausdehnung so, dass ihre Grenzen<br />

Ebenen sind, die den Abstand zu den benachbarten Gitterpunkten halbieren. Das reziproke<br />

Gitter <strong>und</strong> die Brillouinzone hängen nicht davon ab, wie die Gitterpunkte des Punktgitters mit<br />

Atomsorten besetzt sind. Sie sind deshalb für alle Gitter, die auf dem Diamantgitter basieren,<br />

gleich (Abb. 4.2).<br />

4.2 Bandstruktur<br />

Abb. 4.2: Erste Brillouinzone des Diamantgitters<br />

Die quantenmechanische Berechnung <strong>der</strong> Wellenfunktionen <strong>der</strong> Elektronen geht von <strong>der</strong> Born-<br />

Oppenheimer-Näherung <strong>und</strong> <strong>der</strong> Einelektronennäherung aus. In <strong>der</strong> Born-Oppenheimer-<br />

Näherung werden die Positionen <strong>der</strong> Atomkerne fest als Parameter vorgegeben. Man berechnet<br />

die Wellenfunktionen <strong>und</strong> die Energieeigenwerte <strong>der</strong> Elektronen im Coulomb-Potential <strong>der</strong><br />

Kerne <strong>und</strong> in ihrem gegenseitigen Wechselwirkungspotential. Die reale Gitterstruktur ist dann<br />

diejenige, bei <strong>der</strong> die Gesamtenergie, also <strong>der</strong> tiefste Eigenwert des Hamiltonoperators <strong>der</strong><br />

Elektronen vermehrt um die Coulombenergie <strong>der</strong> Kerne untereinan<strong>der</strong>, minimal ist. In <strong>der</strong><br />

Einelektronennäherung betrachtet man ein einzelnes, beliebiges Elektron im Potential aller<br />

an<strong>der</strong>en, das man als zunächst vorgegeben annimmt. Aus <strong>der</strong> Aufenthaltswahrscheinlichkeit des<br />

einzelnen Elektrons in seinen verschiedenen Niveaus folgt die gesamte Elektronendichte <strong>und</strong><br />

damit das Potential aller Elektronen. Auf diese Weise wird ein selbstkonsistentes, rekursives<br />

Verfahren aufgebaut, das allerdings keine Korrelationseffekte <strong>der</strong> Elektronen enthält <strong>und</strong> daher<br />

nur solche Eigenschaften beschreibt, bei denen diese keine Rolle spielen. Für die Beschreibung<br />

<strong>der</strong> Halbleiter in <strong>der</strong> <strong>Photovoltaik</strong> ist das ausreichend, nicht aber z.B. für die Supraleitung.<br />

4 Halbleiter I: Gleichgewicht F. Falk, <strong>Photovoltaik</strong> WS 2010/11

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