Einhefter Putzmeister 20 138 E S T R I C H W E I L W I R A L L E D A R A U F S T E H N ©
Fachwissen | Anwendung tung der Bautrockner, so dass die Feuchtigkeit hier weniger stark abgeführt wird. Je dichter das Netz aus Trocknungsgeräten, d<strong>es</strong>to schneller und gleichmäßiger wird die Konstruktion getrocknet. Die erläuterte Methode ist sinnvoll, falls ein Schaden an der Dämmung vorliegt und di<strong>es</strong>e ebenfalls getrocknet werden muss. Sonst genügen Geräte, die die Raumluft aktiv umwälzen und so<strong>mit</strong> den Estrich von oben her trocknen. Es sollte vor Baubeginn geklärt werden, wer im Falle zu hoher Feuchtigkeitswerte die Kosten und die Wartung der Trocknungsgeräte übernimmt, so dass <strong>es</strong> im weiteren Verlauf nicht zu Verzögerungen kommt, die aus der Tatsache folgen, zuerst die Kostenübernahme klären zu müssen. 4.1.6 Einsatz von Zusatz<strong>mit</strong>tel Vor ungefähr 40 Jahren begann auf dem deutschen Markt eine kleine Revolution. Damals entwickelten die ersten Firmen Produkte, welche die Verarbeitung d<strong>es</strong> Estrichs erleichterten. Zunächst wurden Verflüssiger eingeführt, die den Estrich leichter verarbeiten ließen. Schnell hatten sich viele Produkte auf dem Markt durchg<strong>es</strong>etzt und ständig wurden weitere Produktvariationen eingeführt. In den 90er Jahren standen dann erstmals B<strong>es</strong>chleuniger auf dem Markt. So konnte erstmals dem wachsenden Zeitdruck entgegengewirkt werden. Seit dem neuen Jahrtausend werden di<strong>es</strong>e B<strong>es</strong>chleuniger immer wirkungsvoller. Heute kann durch Zusatz<strong>mit</strong>tel schon eine Trockenzeit der Estriche von ungefähr 3 Tagen erreicht werden. Man kann sagen, dass so gut wie keine Estriche ohne Zusatz<strong>mit</strong>tel mehr eingebaut werden. Denn Zusatz- Einsatzmöglichkeiten von modifizierten Zement <strong>es</strong>trichen und von Gussasphalt – Teil 2 <strong>mit</strong>tel kosten nicht viel und erzielen eine große Wirkung, b<strong>es</strong>onders was die Trocknung und die Verarbeitung angeht. Zusatz<strong>mit</strong>tel im Bereich der Zement<strong>es</strong>triche spielen heute eine w<strong>es</strong>entliche Rolle bei der Kalkulation und der Ausführung d<strong>es</strong> Gewerk<strong>es</strong> Estrich. Zusatz<strong>mit</strong>tel sind für jeden Zweck auf dem Markt vorhanden, je<strong>doch</strong> b<strong>es</strong>chränkt sich die Diplomarbeit auf das b<strong>es</strong>chleunigte Austrocknungsverhalten der Estrichmasse. Es gibt zahlreiche Produkte, die alle zu dem Zweck eing<strong>es</strong>etzt werden können, die Trockenzeit erheblich zu reduzieren. Das genaue Wirkungsprinzip und die Rohstoffe, die dem Zusatz<strong>mit</strong>tel zugegeben werden, unterliegen dem Firmengeheimnis. B<strong>es</strong>onders g<strong>es</strong>chützt wird das Mischungsverhältnis der einzelnen B<strong>es</strong>tandteile, wie Verflüssigern,Tensiden und B<strong>es</strong>chleunigern. Das Wissen über die Herstellung wird streng gehütet. Bekannt ist je<strong>doch</strong>, dass die Austrocknung auf bis zu drei Hauptsäulen basiert. Di<strong>es</strong>e Säulen sollen nun im Einzelnen vorg<strong>es</strong>tellt werden: 4.1.6.1 Verflüssiger Verflüssiger werden hauptsächlich aus 4 Rohstoffen gewonnen: • Ligninsulfonate • Melaminsulfonate • Naphthalinsulfonate • Polycarboxylate. Di<strong>es</strong>e verschiedenen Harze führen zu unterschiedlichen Wirkungen. Zum einen wird die Hydratation an der Oberfläche behindert. Unter der Hydratation versteht man die Bildung von anorganischen und organischen Verbindungen <strong>mit</strong> Wasser. Dabei wird Wärme freig<strong>es</strong>etzt. Durch die Verflüssiger wird weniger Wasser der Matrix beigegeben, so dass weniger Wasser aus der Estrichmasse abgeführt werden muss. Darüber hinaus wird die Oberflächenspannung d<strong>es</strong> Wassers herab g<strong>es</strong>etzt, so dass das Wasser ergiebiger wird. Die Verflüssiger lagern sich an die Zementteilchen an und bringen sie durch eine gleichsinnige Aufladung der Ionen schneller zum Abstoßen der Zementteilchen. Der Zement wird also feiner in der Estrichmasse verteilt und wird ergiebiger. Ein erheblicher Wasseranteil kann beim Mischen eing<strong>es</strong>part werden, wodurch di<strong>es</strong><strong>es</strong> eing<strong>es</strong>parte Wasser erst gar nicht aus dem Estrich austrocknen muss. Teilweise kann der W/Z–Wert auf 0,25 reduziert werden. Polycarboxylate sind die neusten Errungenschaften die dem Zusatz<strong>mit</strong>tel zugegeben werden können. Durch sie wird eine sehr starke Verflüssigungswirkung d<strong>es</strong> Estrichs erzielt. Noch weniger Wasser muss so der Estrichmasse beim Trocknen entweichen. 4.1.6.2 Luftporenbildner Durch die Luftporenbildner wird der Estrichmasse ein gleichmäßiger Luftporenanteil zug<strong>es</strong>etzt. Während d<strong>es</strong> Misch– und Pumpvorgang<strong>es</strong> wirkt der Luftporenbildner darüber hinaus als Stabilisator. Das Kapillarsystem im Estrich wird durch den Luftporenbildner ausgeprägter. Hauptsächlich werden Tenside 138 21 als Luftporenbildner eing<strong>es</strong>etzt. Die Tenside b<strong>es</strong>tehen aus zwei Teilen. Der hydrophobe Teil d<strong>es</strong> Tensid<strong>es</strong> umschließt die durch das Mischen entstehende Luftpore dicht. Der hydrophile Teil geht eine f<strong>es</strong>te Verbindung <strong>mit</strong> dem Zementstein ein. Die Luftpore wird sozusagen wie ein Ballon <strong>mit</strong> Seilen f<strong>es</strong>tgeknotet. Das Kapillarsystem bewirkt einen schnelleren Abtransport d<strong>es</strong> Wassers aus dem Estrich. Je<strong>doch</strong> hat ein erhöhter Luftporenanteil den Nachteil, dass die F<strong>es</strong>tigkeitswerte deutlich sinken können. Aus di<strong>es</strong>em Grund sollte der Luftporenanteil nicht zu groß sein. Vertretbar ist ein Luftporenanteil von maximal 4– 6%. Um dennoch keine F<strong>es</strong>tigkeitsverluste zu erleiden, werden andere Harze zusätzlich eing<strong>es</strong>etzt, welche die F<strong>es</strong>tigkeit steigern. Die Harze bewirken <strong>mit</strong> dem Zement eine F<strong>es</strong>tigkeitssteigerung, wodurch nicht nur die Minderung durch die Luftporen ausgeglichen wird, sondern eine weitere Steigerung der F<strong>es</strong>tigkeit erfolgt. F<strong>es</strong>tigkeiten ein<strong>es</strong> CT C20 F4 stellen kein Problem dar. Luftporenbildner wirken auch etwas verflüssigend. 4.1.6.3 B<strong>es</strong>chleuniger Wie der Name schon sagt, wird durch den Einsatz di<strong>es</strong>er