"Alte" Estrichmaschine Probieren Sie es doch mit ... - EstrichTechnik

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technischen Anregungen auf Bundes ebene mit den einzelnen Landesfachgruppenleitern diskutieren sollte, was abgelehnt wurde. Nach meinem Informationsstand ist es so gewesen, dass die einzelnen Landesvertreter erst gar nicht darüber informiert worden sind, dass es das Angebot der Fachgruppe gab. Es wird im Laufe der nächsten Ausgaben auf weitere Fehler hingewiesen. Alle öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen, auch die im Estrichlegerhandwerk, sind verpflichtet, z.B. Normenvorgaben kritisch zu hinterfragen. Sie dürfen ihre Gutachten nicht auf eine Normenvorgabe stützen, wenn dort erkennbare Fehler vorhanden sind. Ein öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger hat in einer schriftlichen Stellungnahme, nachdem an seinem Gutachten Kritik geübt wurde, Folgendes mitgeteilt: „Er gehöre zu den 80 % der Sachverständigen, die keine Kritik an Normen oder Merkblättern üben.“ Der Autor Gerhard Gasser Fachgruppenleiter Estrich- und Fußbodentechnik bei der Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg e.V. Tel.: 06126-3139 Fax: 06126-56195 E-Mail: epost@baulabor.de Neues zur DIN 18 560, Teil 1 und Teil 2, Ausgabe 2004 Tradition ist eine Laterne, der Dumme hält sich an ihr fest, dem Klugen leuchtet sie den Weg. Meine Hoffnung ist, dass es engagierte Kollegen gibt, die darauf hinwirken werden, dass die entsandten Normenmitglieder Anweisungen erhalten, einen anderen technischen Standpunkt im Normenausschuss einzunehmen. Nur dann ist es möglich zu erreichen, dass die ausführenden Fachbetriebe vor weiteren Nachteilen bewahrt werden. Bevor überhaupt die Vertreter des Handwerks in die Normenberatung einsteigen, hätte die Basis in die vorbereitende Diskussion einbezogen werden müssen. Man muss allerdings der Basis/den Mitgliedern in den Fachverbänden schon erläutern, welche alternativen Möglichkeiten bestehen. Welcher Landsfachverband im ZDB hat die Mitglieder an der Meinungsbildung beteiligt? Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. 28 138 Gerhard Gasser Fachwissen | Anwendung GlAstextilArmierung in Nivellier- und AusgleichmAssen: Innovation ohne viel Spektakel Noch vor zehn Jahren hatte kein Bodenleger daran geglaubt, dass stark geschädigte Untergründe sich ohne Rückbau des gesamten Bodenaufbaus für die Aufnahme neuer Beläge über Nacht vorbereiten lassen. Möglich wurde dies durch den Einsatz hochfester Einzelfasern und textiler Strukturen aus alkaliresistentem Glas, die für die Verstärkung von Fließmörteln auf Zementbasis entwickelt wurden. Zunächst gab es lediglich Kurzfasern, die für herkömmliche Anwendungen in erdfeuchten, steif-plastischem Beton oder Zementestrich geeignet waren. Der Siegeszug der Glasfaserarmierungsprodukte in der Bodensanierung begann jedoch mit der Anpassung an das Fließverhalten von Nivelliermassen. Die speziell auf die physikalischen und chemischen Eigenschaften von Fließmörteln ausgelegte Faseroberflächen gestatten das Beimischen großer Mengen von Kurzfasern in die Frischmörtel einerseits und das Einlagern von textilen Armierungsstrukturen in die Spachtelschicht andererseits ohne deren Fließfähigkeit, Nivellierbarkeit und Entlüftung einzuschränken. Dadurch wird eine sehr wirkungsvolle Verstärkung der Ausgleichschicht erzielt, die zu einer weitreichenden Stabilisierung selbst extrem gerissener, labiler oder biegeweicher Untergründe führt. Das Ei des Kolumbus ohne Riss Wegen der hohen Verformungssteifigkeit stellen die Glasfasern in der Feinmörtelschicht eine Armierung dar, die das Durchschlagen von Rissen aus dem Untergrund effizient verhindert. Die Zugfestigkeit der- Glasfasern beträgt mindestens 1.000 N/mm 2 und ihr E-Modul ist mit > 70.000 N/mm 2 mehr als doppelt so hoch, wie das der erhärteten Nivelliermasse. Zusammen mit der aussteifenden Wirkung der Ausgleichsschicht werden Biegeverformungen schadlos aufgenommen. Nach einigen Jahren erfolgreicher Erprobung haben die Bodenleger die Vorteile dieser neuartigen Sanierungsmethode erkannt: Neben der Materialersparnis ergibt sich ein enormer Zeitgewinn, der insbesondere bei eiligen Aufträgen im Vordergrund steht. Zahlreiche Ladengeschäfte konnten in den letzten Jahren innerhalb eines guten Wochenendes neu gestaltet werden, weil der vorhandene Unterbau verbleiben konnte. Früher hätte kein Bodenleger ruhigen Gewissens gewagt, einen vollkommen gerissenen Estrich auf Dämmschicht einfach zu überspachteln. Ebenso wäre vormals niemand auf die Idee gekommen, den Holzdielenboden eines Altbaus für die Einrichtung eines gefliesten Badezimmers einfach zu spachteln, ohne vorher wenigstens Spanplatten aufzubringen. E S T R I C H W E I L W I R A L L E D A R A U F S T E H N ©
Fachwissen | Anwendung Vermeidbare Fehler Die guten Erfahrungen mit der äußerst wirkungsvollen Glasfasertextilarmierung haben aber auch so manchen übermütig werden lassen und verschiedentlich zu falschen Ausführungen verleitet. So wurden bauphysikalische Grundsätze einfach missachtet und beispielsweise Bewegungsfugen textilarmiert überspachtelt, deren Funktion als Längenausgleich zwischen benachbarten Heizestrichfeldern wirkungsvoll ausgeschaltet. In der Folge traten Verwölbungen auf und es kam zur Rissbildung an einem entfernt gelegenen Wandvorsprung, weil sich die Wärmeausdehnungen aufsummierten. Der keramische Belag über der überbrückten Bewegungsfuge blieb übrigens schadensfrei. Auch andere bauphysikalische Beeinflussungen sind bei der Planung der Bodensanierung zu berücksichtigen. Möglicherweise verändert das Aufbringen einer Ausgleichs- schicht den Transport von Wasserdampf durch eine Etagendecke. In der Regel mindern Nivelliermassen je nach ihrem Kunststoffgehalt die Geschwindigkeit der Dampfdiffusion. Überspachtelte Holzdielen, die beispielsweise über einem Feuchtraum liegen, können in Folge ihrer Auffeuchtung verwölben. Berichtet wurde ein entsprechender Fall, bei dem die Holzdielen im Erdgeschoss eines nicht unterkellerten Gebäudes einige Zeit nach dem Spachteln deutlich verwölbten. Der mit Filzware belegte Fußboden wurde wellig, aber es trat kein einziger Riss in der textilarmierten Nivellierschicht auf. Auch nicht entlang der Stöße der Holzdielen. Branchenweit anerkannte Innovation Die wenigen bekannt gewordenen Schadensfälle bestätigen die bisherige Erfolgsgeschichte der Renovation und Sanierung von Fußböden mit Glasfasertextil armierten Ni- velliermassen. Die Methode ist in der Branche inzwischen akzeptiert und ihre eher lautlose Einführung im Markt verdeutlicht, dass ihre Vorteile nicht nur bei den Bodenlegern anerkannt werden, sondern offenbar auch von der Baustoffindustrie. Erweitert die Textilarmierung doch den Einsatz zement- oder sulfatgebundener Nivellier- und Ausgleichsmörtel über den Bereich der nur mit Kurzfasern vergüteten Fließmörtelprodukte weit hinaus. Der Autor Dr.-Ing. Owe-Karsten Lorenz Sachverständiger für Baustoffchemie und -technologie in Speyer. Dr. Lorenz berät die Mitglieder der Fachvereinigung Faserbeton e.V., Rheinstetten www.fvf-faserbeton.de Kontakt: www.bsv-bayer-lorenz.de Tel.: 06232-622 906, Fax: -622 905 138 29 Owe-Karsten Lorenz
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