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"Alte" Estrichmaschine Probieren Sie es doch mit ... - EstrichTechnik

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Tipps zur Estrichreparatur<br />

In der großen Bandbreite aller<br />

Verlegeaufgaben nimmt die<br />

Estrichsanierung eine Sonderstellung<br />

ein. Gerade in di<strong>es</strong>em<br />

Segment treffen Boden- und<br />

Parkettleger häufig auf Altuntergründe,<br />

die ihrem Namen<br />

mehr als gerecht werden. Wissen<br />

und Erfahrung, um die Herkunft<br />

d<strong>es</strong> vorliegenden Estrichs<br />

erkennen zu können, helfen zunächst<br />

einen großen Schritt weiter.<br />

Ist der Alt<strong>es</strong>trich aber noch<br />

dazu von Einbrüchen durchsetzt,<br />

die eine Neuverlegung unmöglich<br />

zulassen, ist guter Rat<br />

häufig teuer. In der Regel sind<br />

in solchen Fällen ausschließlich<br />

spezielle Sanierungslösungen<br />

gefragt. Di<strong>es</strong>er Beitrag zeigt<br />

Tipps auf, wie man derart labiler<br />

und kritischer Alt<strong>es</strong>triche zuverlässig<br />

und sicher Herr wird.<br />

Um Risse und Einbrüche<br />

fachgerecht beheben zu können,<br />

muss die Art d<strong>es</strong> Untergrund<strong>es</strong><br />

zunächst eindeutig b<strong>es</strong>timmt<br />

werden. Da die Eigenschaften<br />

von Estrichen sehr unterschiedlich<br />

sind, gibt <strong>es</strong> verständlicherweise<br />

kein Patentverfahren,<br />

nach dem alle Altuntergründe<br />

durchgängig behandelt werden<br />

könnten. Dennoch steht bei allen<br />

individuellen Ansätzen<br />

durchgängig die mechanische<br />

Vorbereitung am Anfang.<br />

Eingebrochene Bereiche sollten<br />

möglichst großzügig umrissen<br />

und ausgebaut werden. Die<br />

effizient<strong>es</strong>te Herangehensweise<br />

sind rechtwinklige Schnitte <strong>mit</strong>tels<br />

einer Trennscheibe. Sofern<br />

vorhanden, kann die unter dem<br />

Estrich liegende Dämmung in<br />

aller Regel erhalten bleiben. Ist<br />

sie dagegen stark b<strong>es</strong>chädigt,<br />

muss sie durch eine entsprechende<br />

Lösung gleicher Dicke<br />

ersetzt werden. Sind alle b<strong>es</strong>chädigten<br />

Teilflächen freigelegt<br />

und ausgebaut, kann <strong>mit</strong><br />

dem Aufbau begonnen werden:<br />

Zement<strong>es</strong>triche<br />

Um nicht in allzu großen zeitlichen<br />

Verzug zu geraten, hat<br />

sich in der Praxis der Einsatz<br />

von zementären Schnell<strong>es</strong>trichen<br />

bewährt, um die ausgehobenen<br />

Bereiche schnell und rationell<br />

zu verfüllen. Die sichere<br />

Anbindung d<strong>es</strong> neuen Estrichs<br />

an den B<strong>es</strong>tanduntergrund<br />

schaffen löse<strong>mit</strong>telfreie Epoxidharze.<br />

<strong>Sie</strong> sollten an den Flanken<br />

d<strong>es</strong> B<strong>es</strong>tand<strong>es</strong>trichs satt aufgetragen<br />

werden. Hier empfiehlt<br />

<strong>es</strong> sich „Nass-in-Nass“ zu arbeiten,<br />

sprich den frischen Estrichmörtel<br />

an das feuchtklebrige<br />

Epoxidharz direkt anzuarbeiten.<br />

Dabei sollte unbedingt auch an<br />

eine ausreichende Verdichtung<br />

d<strong>es</strong> Mörtels gedacht werden.<br />

Calciumsulfat<strong>es</strong>triche<br />

Da Calciumsulfat<strong>es</strong>triche äußerst<br />

feuchtigkeitsempfindlich<br />

reagieren, können die entnommenen<br />

Teilstücke nicht nach<br />

dem „Nass-in-Nass-Prinzip“ ersetzt<br />

werden. Hier dienen Estrichstellstreifen<br />

als Abstandhalter.<br />

<strong>Sie</strong> werden an den Alt<strong>es</strong>trichflanken<br />

aufg<strong>es</strong>tellt und<br />

verhindern den direkten Kontakt<br />

zwischen dem Calciumsulfatb<strong>es</strong>tand<br />

und der Feuchtigkeit<br />

d<strong>es</strong> neuen, frischen Schnell<strong>es</strong>trichs.<br />

Anschließend wird der<br />

Schnell<strong>es</strong>trichmörtel f<strong>es</strong>t gegen<br />

die Stellstreifen g<strong>es</strong>etzt. Auch<br />

hier ist wichtig, dass die frische<br />

Masse gut verdichtet wird. Nach<br />

dem Erhärten – in der Regel am<br />

Folgetag – können die Stellstreifen<br />

entfernt werden. Die<br />

nun entstandenen Fugen sind<br />

<strong>mit</strong> löse<strong>mit</strong>telfreiem Epoxid-<br />

52 138<br />

harz zu verfüllen und verbinden<br />

so beide Teilflächen kraftschlüssig<br />

<strong>mit</strong>einander.<br />

Gussasphalt<strong>es</strong>triche<br />

Gussasphalte lassen sich nicht<br />

<strong>mit</strong> Hilfe von Schnell<strong>es</strong>trichen<br />

sanieren, da die Schichtdicken<br />

d<strong>es</strong> Estrichs für gewöhnlich viel<br />

zu gering sind. <strong>Sie</strong> liegen meist<br />

bei nur 10 bis 30 mm. Hier bieten<br />

sich Epoxidharzmörtel an,<br />

die <strong>es</strong> wahlweise anrührfertig<br />

zu kaufen gibt oder die selbst<br />

herg<strong>es</strong>tellt werden können. Eine<br />

geeignete „Rezeptur“ setzt sich<br />

aus folgenden Komponenten<br />

zusammen:<br />

• 1 Teil löse<strong>mit</strong>telfrei<strong>es</strong> Epoxidharz<br />

<strong>mit</strong> 10 Teilen Quarzsandmischung<br />

vermengen.<br />

Hinsichtlich der Quarzsandmischung<br />

ist die optimale Auswahl<br />

einer geeigneten Sandsieblinie<br />

empfehlenswert, weil sich<br />

auf di<strong>es</strong>er Basis gut zu glättende<br />

und leicht zu verarbeitende<br />

Mörtel einstellen. Bewährt hat<br />

sich hierfür die nachstehende<br />

Sandmischung:<br />

• 25 % Sand der Körnung<br />

0,1 – 0,5 mm<br />

• 25 % Sand der Körnung<br />

0,4 – 0,7 mm<br />

• 25 % Sand der Körnung<br />

0,7 – 1,2 mm<br />

• 25 % Sand der Körnung<br />

2,0 – 4,0 mm.<br />

Sonstig<strong>es</strong><br />

Mit einem so herg<strong>es</strong>tellten<br />

Epoxidharzmörtel lassen sich<br />

nicht nur Einbruchstellen reparieren,<br />

sondern auch in den Estrich<br />

eing<strong>es</strong>etzte Kabelkanäle<br />

verankern oder die Anschlüsse<br />

zwischen Estrich und Kanalelement<br />

herstellen.<br />

Fachwissen | Anwendung<br />

Vielfach werden im Zuge von<br />

Sanierungen auch neue Leitungen<br />

für Heizungsanlagen oder<br />

die Stromversorgung verlegt.<br />

Dazu wird die Estrichplatte<br />

meist entlang der Raumwände<br />

an ihrem Rand komplett abg<strong>es</strong>chnitten.<br />

Ang<strong>es</strong>ichts der niedrigen<br />

Aufbauhöhe von Gussasphalten<br />

liegen die neuen Leitungssysteme<br />

dann häufig auf<br />

der freiliegenden Dämmschicht.<br />

Auch hier scheidet das Auffüllen<br />

<strong>mit</strong> Schnell<strong>es</strong>trichen mangels<br />

zur Verfügung stehender<br />

Höhen aus. Stattd<strong>es</strong>sen übernimmt<br />

der äußerst variabel einsetzbare<br />

Epoxidharzmörtel<br />

di<strong>es</strong>e Funktion. Mit ihm lassen<br />

sich sogar hoch belastbare Anrampungen<br />

errichten.<br />

Fazit<br />

Werden die individuellen Ansprüche<br />

alter Estrichsysteme berücksichtigt,<br />

steht einem zuverlässigen<br />

Neuaufbau nichts im<br />

Wege. Die erste Voraussetzung<br />

aber ist, dass der vorliegende<br />

Altuntergrund eindeutig identifiziert<br />

und entsprechend vorbereitet<br />

wird.<br />

Der Autor<br />

Uwe Elvert<br />

Leister d<strong>es</strong> Technischen<br />

Verkaufs von Henkel Thomsit<br />

Uwe Elvert<br />

E S T R I C H<br />

W E I L<br />

W I R<br />

A L L E<br />

D A R A U F<br />

S T E H N<br />

©

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