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SDF_Buch_German_Teil1.pdf

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Hochwasserschutzmaßnahmen 122<br />

zu fi nden. Die Aufweitung von Fließgewässern oder das Anlegen zusätzlicher<br />

Entwässerungseinrichtungen im bestehenden Siedlungsbereich ist schwierig. Westervoort ist<br />

dicht bebaut. Es gibt keinen Platz für zusätzliche Entwässerungsgräben oder große Kanäle.<br />

Entsprechende Maßnahmen in größerer Entfernung zum Ort wären weniger effektiv und<br />

würden generell eine größere Förderleistung erforderlich machen. Insgesamt hängt das<br />

Ausmaß des Druckwasserproblems bei Deichrückverlegungsprojekten davon ab, wie das<br />

Hinterland genutzt wird und wie hoch es gelegen ist. Der Austausch von Erfahrungswerten<br />

ist in diesem Zusammenhang äußert sinnvoll.<br />

Musterlösung: Druckwassergraben mit Schöpfwerk<br />

Es wurde entschieden, im unmittelbaren Siedlungsbereich von Westervoort keine<br />

Maßnahmen zur Senkung des voraussichtlichen Sickerwasserdrucks infolge der<br />

Deichrückverlegung zu ergreifen. Es steht nicht genügend Platz zur Verfügung und die<br />

Lärmbelästigung für die Anwohner wäre zu groß. Vor dem alten Rheindeich im Polder Pleij<br />

liegt ein vollständig versandeter Altarm der IJssel. Dieser steht nach wie vor in Verbindung<br />

mit einem intensiv kultivierten Entwässerungsgraben. Wird der Altarm freigelegt, kann er<br />

als äußerst effektive Entwässerungsrinne für die Ableitung von Druckwasser dienen.<br />

Abbildung 2.56 zeigt die Lage des Druckwassergrabens. Die Beschaffenheit und das Relief<br />

des Unterbodens erlauben eine effektive Ableitung des Druckwassers aus dem<br />

umliegenden Gebiet über diesen Altarm. Zudem würde dies die natürliche und<br />

landschaftliche Qualität des Gebiets aufwerten. Bis 1816 markierte der Altarm die<br />

politische Grenze zwischen Preußen und den Niederlanden. Durch seine Ausbaggerung<br />

würde das Gebiet also auch ein kulturhistorisches Element hinzugewinnen. Alles in allem<br />

wäre dies die beste Lösung.<br />

Abbildung 2.56: Lage des Druckwassergrabens<br />

Abbildung 2.57: Druckwassergraben im Gebiet Hondsbroeksche Pleij

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