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SDF_Buch_German_Teil1.pdf

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Hochwasserschutzmaßnahmen 142<br />

Die Rinne wird hauptsächlich mit einem Saugbagger angelegt. Die dabei entstehenden<br />

Böschungen bestimmen die zukünftige Naturentwicklung im Gebiet. Beim Projekt Bemmelse<br />

Waard wurden die folgenden Faktoren berücksichtigt:<br />

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Der durchschnittliche Wasserpegel im Gebiet Bemmelse Waard beträgt 8 m + NAP. Licht<br />

kann bis in eine Tiefe von 2 Meter unterhalb dieses Pegels eindringen. Dies ist eine<br />

wichtige Voraussetzung für die Naturentwicklung in der Nebenrinne. Daher wird die<br />

Böschungsneigung möglichst gering gehalten (1:10 bis 1:15). Unterhalb eines Pegels von<br />

6 m + NAP liegt die Neigung zwischen 1:3 und 1:4, um die Sandgewinnung zu<br />

optimieren.<br />

Die vorherrschende Windrichtung im Gebiet Bemmelse Waard ist West. Mit dem Wind<br />

werden Samen angeweht. Um die Ansiedlung von Weiden usw. an Stellen zu verhindern,<br />

an denen dies aus hydraulischen Gründen nicht erwünscht ist, werden die in Windrichtung<br />

gelegenen (nach Westen geneigten) Ufer steiler ausgeführt als die gegenüberliegenden<br />

Ufer. Sie erhalten einen Neigungswinkel von 1:5. Somit bleibt angeschwemmten Samen<br />

nur ein relativ schmaler Bereich, in dem sie sich entwickeln könnten.<br />

Die optimale Abstimmung und Kombination dieser Faktoren ermöglicht eine nachhaltige<br />

Entwicklung, die sowohl den Hochwasserschutz als auch die Naturentwicklung berücksichtigt.<br />

Abflussregelung in Nebenrinnen<br />

Die Abfl ussverteilung erfolgt entweder über gesteuerte Wehre und Einlassbauwerke oder<br />

über ungesteuerte Überläufe und feste Wehre im oberen Nebenrinnenabschnitt. Beim<br />

Beispiel Bislich-Vahnum werden im Gebiet gelegene, ehemalige Abbaugruben zu einer<br />

neuen Nebenrinne verbunden, die parallel zum Fluss verläuft. Die Basisspezifikationen für die<br />

Abmessungen dieser Rinne wurden von der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSV)<br />

festgelegt, deren Aufgabe es ist, den Rhein als Wasserstraße zu erhalten. Laut diesen<br />

Spezifikationen darf nicht mehr als 2% des Abfl usses der Hauptrinne durch die Nebenrinne<br />

geleitet werden. Bei Abfl üssen unterhalb des Bemessungspegels darf die Abfl ussmenge 2<br />

m³/s nicht überschreiten. Die Pegelsenkung in der Hauptrinne muss weniger als 1 cm<br />

betragen. Diese Vorgaben wurden eingehalten, indem im Einflussbereich ein Durchlass<br />

angelegt wurde. Tabelle 2.2 vermittelt einen Überblick über die Nebenrinnenabfl üsse als<br />

Bestandteil des Rheinabfl usses.<br />

Die folgenden baulichen Maßnahmen und technischen Elemente wurden im Rahmen des<br />

Gestaltungsentwurfs entwickelt:<br />

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Einlaufschwelle mit Einlassregelung zur Abfl usssteuerung und -begrenzung.<br />

Umformung der Flussufer im Bereich einer vorhandenen Abbaugrube.<br />

Anlegen einer Rinne im vorhandenen Grasland mit Einbeziehung vorübergehend<br />

trockenfallender Gewässer.<br />

Bau von Durchlässen in einem landwirtschaftlich genutzten Straßendamm.<br />

Es werden drei Durchlässe angelegt, von denen zwei anfangs geschlossen bleiben.<br />

Option zur Steigerung des Durchflusses auf der Grundlage anfänglicher<br />

Erfahrungswerte.<br />

Rückbau eines weiteren Überwegs mit einer NATO-Straße.<br />

Entleerung (Saugheber) des Kläranlagenabfl usses.<br />

Installation eines Strömungsschutzsystems für einen Kiesverladehafen.

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