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SDF_Buch_German_Teil1.pdf

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Abbildung 2.72: Drei Kontrollprinzi-<br />

pien: Sedimentkontrolle, hydraulische<br />

Kontrolle, Querschnittskontrolle<br />

Hochwasserschutzmaßnahmen 144<br />

Sedimentkontrolle<br />

Die Sedimentkontrolle ist wichtig für die Nachhaltigkeit von Nebenrinnen und für die<br />

Entwicklung natürlicher Prozesse. In den frühen 90er Jahren noch bestand die einzige<br />

morphologische Anforderung an Nebenrinnen darin, dass eine bestimmte Pegelsenkung in der<br />

Fahrrinne des Hauptwassers nicht überschritten werden durfte, so dass der Schiffsverkehr nicht<br />

beeinträchtigt wird. Damals lag die Genauigkeit von Tiefenmessern bei ca. 2 dm, so dass dies als<br />

geeignetes Kriterium gewählt wurde. Das bedeutet einen maximalen Wasserentzug durch die<br />

Nebenrinne in Höhe von 3% des Bemessungsabfl usses. Mit diesem Kriterium wird zwar eine<br />

starke Versandung der Fahrrinne ausgeschlossen, aber Ablagerungen in der Nebenrinne werden<br />

nicht vermieden. Der erste Schritt der Sedimentkontrolle besteht darin, zu verhindern, dass<br />

überhaupt große Mengen von Sediment in die Nebenrinne eingespült werden. Hierzu kann der<br />

Einlass der Nebenrinne angepasst werden. Die Fachliteratur bietet hierzu verschiedene Lösungen.<br />

Sie lassen sich in präventive Maßnahmen und nachsorgende Maßnahmen gliedern.<br />

Zu den präventiven Maßnahmen zählen:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

die Auswahl der richtigen Einlassstelle (vorzugsweise am Ende einer Außenbiegung).<br />

die Ausrichtung des Einlasses (Gabelungswinkel).<br />

Methoden zur Sedimentabscheidung. Hier steht eine Reihe von Maßnahmen zur<br />

Verfügung: erhöhte Einlaufschwellen, Unterwassergitter, Tauchwände, Deflektoren,<br />

Leitwände, Unterschleusen, Wirbelabscheider, Staustufenregelung.<br />

Abfl usskontrolle<br />

Wie bereits erwähnt, muss der Abfl uss durch die Nebenrinne begrenzt werden, um eine<br />

Versandung der Hauptrinne und damit des Fahrwassers zu verhindern. Zur Abfl usskontrolle<br />

kann eine (ggf. bewegliche) Schwelle in der Rinne angelegt werden. In den Niederlanden<br />

bestehen diese Schwellen aus grobem Kies oder Spundwänden. Teilweise werden sie in die<br />

Fundamente von Brücken integriert, die über die Rinnen führen. Wenn ein Einlassbauwerk zur<br />

Sedimentabscheidung geplant ist, kann eine Begrenzung des Abfl usses erforderlich sein, um<br />

Erosion vorzubeugen.<br />

Querschnittskontrolle<br />

Das dritte Kontrollprinzip für Nebenrinnen beruht auf der Querschnittskontrolle. Um Erosion<br />

und Sedimentation vorzubeugen, bedarf es eines einheitlichen Rinnenquerschnitts. Dies lässt<br />

sich jedoch häufi g nicht mit den ökologischen und landschaftsgestalterischen Zielen<br />

vereinbaren. In der Praxis weisen die Rinnen Verengungen und breitere Stellen mit<br />

variierenden Tiefen auf. Um in diesen Fällen ein Mindestdurchflussprofil zu gewährleisten,<br />

sind Unterhaltungsarbeiten erforderlich. Tiefere Stellen in den Rinnen können dabei als<br />

Sandgrube fungieren.

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