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SDF_Buch_German_Teil1.pdf

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Mit dieser Strategie sind bestimmte Risiken verbunden:<br />

• Da das Management durch private Landeigentümer auf völlig freiwilliger Basis erfolgt,<br />

kann sich ein Landeigentümer auch aus dem Projekt zurückziehen und im schlimmsten<br />

Fall die fi nanziellen Aufwendungen zur Umsetzung des integrierten Projekts unwirksam<br />

machen.<br />

• Bei dieser Art des Managements ist wenig Erfahrung mit den angestrebten Naturwerten<br />

vorhanden.<br />

• Private Landeigentümer haben nicht die gleichen Kapazitäten und Kenntnisse wie<br />

Naturverwaltungen. In Lexkesveer handelt es sich jedoch um einen privaten Landeigentümer<br />

und eine private Naturverwaltung. Im Hinblick auf neue Entwicklungen beim<br />

privaten Naturmanagement sind noch mehr Erfahrungen notwendig. Es ist sowohl eine<br />

Evaluierung der realisierten Naturwerte erforderlich als auch des Naturmanagements<br />

hinsichtlich des Hochwasserschutzniveaus.<br />

Bei den Projekten Rijnwaardense Uiterwaarden und „ Groene rivier “ (Grüner Fluss)<br />

wurde 2001 bei der Erarbeitung des ursprünglichen Plans kein Beschluss darüber gefasst,<br />

ob das Flussauenmanagement staatlichen Organisationen anvertraut werden sollte, z.B.<br />

der Forstverwaltung, oder privaten Parteien, z.B. nichtstaatlichen Naturverwaltungen,<br />

Landwirtschaftsorganisationen oder sogar einzelnen Landwirten.<br />

Die Provinz hat eine Karte (die regelmäßig aktualisiert wird) mit Angaben darüber vorgelegt,<br />

welches Naturentwicklungsprinzip für welches Gebiet anwendbar ist. Das Gebiet Rijnwaarden<br />

wurde als dasjenige ausgewiesen, das überwiegend von privaten Organisationen bzw. Landeigentümern<br />

verwaltet wird. Dieser Gebietsteil dürfte sich aus Ackerland in ein naturnahes<br />

Gebiet unter Beibehaltung der Abfl usskapazität umwandeln lassen. Aus den Erträgen der<br />

Sand- und Tonabgrabungen in dem Gebiet lässt sich die Entwicklung zu einem großen Teil<br />

fi nanzieren. Im Prinzip soll das Management des Gebietes staatlich gefördert werden.<br />

Das Projektgebiet „Groene rivier“ soll von der staatlichen Forstverwaltung übernommen<br />

werden. Hauptgrund dafür ist der Anschluss an das nationale ökologische Verbundsystem<br />

(Ecologische Hoofdstructuur/EHS). Die Erträge der Ton- und Sandgewinnung reichen zur<br />

Finanzierung nicht aus, so dass eine Bezuschussung unverzichtbar ist. Außerdem verlangt<br />

die Wasserwirtschaftsbehörde Rijkswaterstaat zur Beibehaltung der Abfl usskapazität die<br />

Kurzhaltung der neuen Vegetation, damit deren physikalischer Widerstand für das Wasser<br />

begrenzt bleibt.<br />

Die Forstverwaltung will jedoch auch die ansässigen Landwirte um Hilfe bitten. Diese werden<br />

sich wahrscheinlich zu einer Organisation zusammenschließen. Da die teilprivatisierte Forstverwaltung<br />

die Rinderbeweidung nicht als eine ihrer Kernaktivitäten betrachtet, will sie mit<br />

dem Kurzhalten der Vegetation Landwirte vertraglich beauftragen. Abgesehen von diesem<br />

praktischen Grund geht es auch darum, die Unterstützung der Anwohner zu gewinnen.<br />

Beim Projekt Bemmelse Waard kommen ähnlich wie in den oben genannten Fällen mehrere<br />

dieser Aspekte zum Tragen. In Zukunft soll der Hauptteil der Bemmelse Waard von wildlebenden<br />

großen Pfl anzenfressern abgegrast werden, die für eine abwechslungsreiche grüne<br />

und raue Landschaft sorgen. Die landwirtschaftlichen Nutzfl ächen werden in ein Naturgebiet<br />

umgestaltet. Für die Pfl ege des Gebietes wird die staatliche Forstverwaltung zuständig sein.<br />

Die Flussaue Ambtswaard und der östliche Teil des Gebietes sollen ein Vogelschutzgebiet<br />

bleiben. Das Gebiet wird unter bestimmten Aufl agen – Schaffung eines Habitats für Wasserund<br />

Ufervögel – weiter landwirtschaftlich genutzt. Eine der Aufl agen ist, dass während der<br />

Brutsaison die Beweidung verboten ist. Das Management der Gebiete wird den ansässigen<br />

Landwirten überlassen. Wegen der Aufl agen sinkt die Produktivität der Flächen, wofür die<br />

Bauern entschädigt werden.<br />

In Fortmond haben die einheimischen Landwirte bisher keine Erfahrung mit einem<br />

Naturmanagement, obwohl dies für das Projekt als eine wichtige Voraussetzung betrachtet<br />

Naturentwicklung und Umwelt 197<br />

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