Junge Damen Leitfaden 3 - The Church of Jesus Christ of Latter-day ...

Lektion 27
„Vor einiger Zeit unterhielt ich mich mit einer dreiundfünfzigjährigen Frau, die als Achtzehnjährige
eine sittliche Verfehlung begangen hatte. Sie wußte, daß sie eine schwerwiegende
Sünde begangen hatte, aber da sie schon tausendfach umgekehrt war, können wir uns
auf die Verheißung des Herrn verlassen und wissen, daß er ihr vergeben hat. Sich selbst
hatte sie sich jedoch nie verziehen. Weil sie sich unrein und minderwertig fühlte, zog sie
sich von ihren Freunden zurück, weigerte sich zu heiraten und wurde eine Art gesellschaftliche
und geistige Einsiedlerin. Fünfunddreißig Jahre lang erniedrigte sie sich mit bitteren
Vorwürfen und Selbstanklagen. Ihr Leben, das aus dem ständigen Zurückschauen auf eine
alte Sünde bestand, machte aus ihr etwas weit Niedrigeres als Gott aus ihr gemacht hätte.
Ihre Sünde, die sie als Achtzehnjährige begangen hatte, war eine schwere Sünde gewesen,
aber sie hatte fünfunddreißig Jahre lang ihre Sünde nur noch schlimmer gemacht, weil sie
das Wertvollste auf der ganzen Welt verschwendete, nämlich ein wunderbares Menschenleben.“
(What Doth It Profit, Salt Lake City, 1965, Seite 183.)
Besprechen � Warum ist es schwer, sich selbst zu vergeben? Die Mädchen sollen konkrete Beispiele
dafür anführen, was einen daran hindert, sich zu vergeben. Sie können die Antworten der
Mädchen an die Tafel schreiben.
Mögliche Antworten: Das Gefühl, das die Sünde einfach zu schwerwiegend ist; mangelnder
Glaube an das Sühnopfer; wir begreifen nicht, wie sehr der Herr uns liebt; wir konzentrieren
uns zu sehr auf das, was wir falsch machen, anstatt auf das, was wir richtig machen;
Angst davor, sich zu vergeben und endlich wieder mit seinem Leben weiterzumachen.
Zitat Besprechen Sie folgendes Zitat:
„Wer sich lange nachdem er umgekehrt ist noch immer schuldig fühlt, soll sich folgende
Fragen stellen:
1. Habe ich alle Phasen der Umkehr (Erkenntnis, Reue, Bekennen, Wiedergutmachung
usw.) durchlaufen?
2. Habe ich den Herrn um Vergebung gebeten?
3. Gestatte ich dem Herrn, mir meine Last abzunehmen, indem ich seiner Macht und seiner
Liebe vertraue?
4. Habe ich mir meine Tat vollständig vergeben?“ (Dale F. Pearson, „I Have a Question“,
Ensign, Juli 1980, Seite 32.)
Schriftstelle/
Besprechen
Die Mädchen sollen LuB 88:33 lesen.
� Inwiefern ist Vergebung eine Gabe Gottes? In welchem Zusammenhang steht diese
Schriftstelle zur Gabe der Vergebung?
� Warum brauchen wir Glauben, um die Gabe der Vergebung wirklich annehmen zu
können?
Zitat „Gottes Vergebung wird oft zunichtegemacht, weil der Sünder sich selbst nicht vergibt.
Was nützt es, wenn Gott unsere Sünden aus seinem Gedächtnis löscht, wenn man die
Gedanken an vergangene Sünden sein eigenes Denken beherrschen läßt, indem man immer
und immer wieder daran denkt?“ (Sterling W. Sill, What Doth It Profit, Seite 179.)
Zum Abschluß
Erklären Sie, daß der Herr uns verheißen hat, daß er uns vergibt und sich unserer Sünden
nicht mehr erinnert, wenn wir umkehren. Es liegt nun an uns, umzukehren und uns selbst
zu vergeben. Manchmal ist es leichter, anderen zu vergeben, als sich selbst zu vergeben.
Wir müssen Glauben an Gott ausüben und uns von vergangenen Fehlern befreien.
Schriftstelle Erklären Sie, daß Alma in Alma 36:16-21 beschreibt, wie ihm vergeben wurde. Die Mädchen
sollen die Schriftstelle lesen.
Sagen Sie den Mädchen, daß sie, wenn es in ihrem Leben noch Sünden gibt, von denen sie
nicht umgekehrt sind, durch Umkehr inneren Frieden finden und glücklich werden können.
Versichern Sie ihnen, daß sie Vergebung und ein ruhiges Gewissen erlangen werden.
Dann können sie ihre Fehler vergessen und hinter sich lassen.
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