150 ,Laß uns noch einmal spielen‘, sagte Sabine. ,Es war reiner Zufall, daß ich gewonnen habe. Das nächste Spiel gewinnst du mit links.‘ ,Ich kann nicht‘, antwortete Karin. ,Ich habe gerade noch Zeit, nach Hause zu laufen und zu duschen, bevor ich ins Krankenhaus gehe, um Frau Holt zu helfen.‘ ,So etwas Verrücktes‘, sagte Sabine und schnitt eine Grimasse. ,Das ist vielleicht eine Art, seine Sommerferien zu verbringen – zweimal in der Woche kranke Kinder zu besuchen!‘ ,Die Kinder sind lange im Krankenhaus. Sie fühlen sich wirklich allein, und außerdem habe ich es versprochen‘, erklärte Karin. ,Dieses eine Mal wirst du wohl noch Zeit für ein zweites Spiel haben!‘ Sabine gab nicht auf. ,So wichtig bist du dort ja gar nicht. Du hast selbst gesagt, daß du dort gar nicht viel tust.‘ Karin hatte sich schon <strong>of</strong>t dasselbe gedacht. Sie teilte immer nur Papier und Stifte oder Scheren oder was sonst gebraucht wurde aus. Außerdem half sie den Kindern, die im Rollstuhl saßen oder mit Krücken gehen mußten. ,Na, komm schon, Karin!‘, sagt Sabine ungeduldig. ,Du bist mit dem Aufschlag dran.‘ Karin nahm den Schläger und den Ball in die Hand, doch dann schüttelte sie den Kopf. ,Ich kann nicht, Sabine. Ich habe es versprochen, und es wäre nicht fair. . .‘. Karin lief schnell nach Hause, um zu duschen. Sie hatte Angst, daß sie zu spät kommen würde, und rannte daher fast den ganzen Weg bis zum Krankenhaus. Die Beine taten ihr weh, als sie die Treppen hinauf und den langen Korridor entlanglief. Ehe sie die Tür öffnete, blieb sie einen Augenblick lang stehen , um zu verschnaufen. ,Frau Holt hat noch nicht mit dem Vorlesen angefangen', sagte sie zu sich, ,vielleicht bin ich gar nicht so spät dran, wie ich gedacht habe.‘ ,Karin ist da!‘, rief Alexander, als er sie sah. Alexander hatte beide Beine von oben bis unten in Gips, doch es wäre ihm nicht im Traum eingefallen, die Vorlesestunde zu verpassen. Auch die anderen drehten sich zu ihr um und riefen: ,Karin, Karin!‘, fast wie im Chor. Frau Holt lächelte, doch Karin sah, daß es der grauhaarigen Dame, die sonst immer zum Lachen aufgelegt war, nicht gutging. ,Geht es Ihnen nicht gut?‘, fragte Karin leise. Frau Holt schüttelte den Kopf. ,Mir ist schon den ganzen Tag so schwindlig. Ich wußte nicht einmal, ob ich es überhaupt aushalten würde, bis du kommst. Aber jetzt, wo du hier bist, ist alles in Ordnung. Karin spürte, daß sie errötete, als sie daran dachte, wie versucht sie gewesen war nachzugeben, als Sabine sie überreden wollte, noch einmal zu spielen. ,Ich lassen dich nicht gern allein‘, seufzte Frau Holt, ,aber die Kinder haben dich so gern, daß ich beruhigt nach Hause gehen kann und mir keine Sorgen machen muß. Es tut gut zu wissen, daß ich mich auf dich verlassen kann. Kannst du heute vielleicht ein paar Geschichten vorlesen?‘ Karin hatte den Kindern bisher noch nie Geschichten vorgelesen. Zuerst hörte sich ihre Stimme etwas zittrig und leise an, doch dann gewann sie immer mehr Selbstvertrauen. ,Du liest gut!‘, meinte Alexander. ,Genauso gut wie alle anderen.‘ Karin lachte und streichelte den Arm des kleinen <strong>Junge</strong>n. ,Das liegt daran, daß ihr meine Freunde und Freundinnen seid.‘ Der Nachmittag ging sehr schnell vorbei – beinahe zu schnell. ,Du kommst doch wieder?‘, fragte Alexander, als Karin ging. ,Du hast gesagt, wir sind deine Freunde.‘ Das klang ziemlich sehnsüchtig. Karin ging noch einmal zurück und nahm ihn in die Arme. ,Wir sind Freunde, und ich komme zurück. Das verspreche ich!‘ Als Karin das Krankenhaus verließ, wußte sie, daß sie ihr Versprechen halten und zurückkommen würde, so<strong>of</strong>t man sie brauchte.“ (Siehe Lucy Parr, „Nothing Important“, Friend, Juni 1973, Seite 43-45.)
Besprechen � Wie hat sich Karin wohl gefühlt? � Wem hätte Karin geschadet, wenn sie ihr Versprechen nicht gehalten hätte? Zum Abschluß Lektion 41 Zitat „Wir dürfen nicht ,ein wenig‘ zuverlässig sein, sondern wir müssen immer zuverlässig sein. Seien wir im Kleinen als auch im Großen zuverlässig. Kann man sich darauf verlassen, daß ich jede Aufgabe erfülle, sei es eine Ansprache zu halten, heimlehren zu gehen, einen Krankenbesuch zu machen oder meiner Berufung als Pfahl- oder Vollzeitmissionar nachzukommen?“ (N. Eldon Tanner, „Dependability“, Seite 5.) Lehrerin Erklären Sie, daß sich unser wirklicher Wert erst dann zeigt, wenn wir unsere Versprechen halten und unsere Aufgaben wahrnehmen, so wie sich der Wert einer Uhr erst dann zeigt, wenn man sich darauf verlassen kann, daß sie genau geht. Anwendung des Gelernten Die Mädchen sollen aufschreiben, welche Aufgaben sie in der kommenden Woche erfüllen sollen, z.B. die Versammlungen der Kirche besuchen, Aufgaben im Haushalt oder innerhalb der Familie, Schulaufgaben usw. Fordern Sie die Mädchen auf, zuverlässig zu sein und ihre Aufgaben gewissenhaft zu erfüllen. 151
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Eine Tochter Gottes
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Wir sollen gesund essen, genügend
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Gehorsam entsteht aus Gottvertrauen
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