Junge Damen Leitfaden 3 - The Church of Jesus Christ of Latter-day ...

Die Schmerzen traten nur gelegentlich, dafür aber umso heftiger auf. Während einem dieser
fürchterlichen Schmerzanfälle kam ihr der Gedanke, daß sie etwas schier Unmögliches,
aber sehr Wichtiges tun müsse, nämlich einfach zu lächeln. Sie wußte, daß sie trotz allem
eines Tages wieder mit ihrer Familie zusammensein würde, und deswegen wollte sie den
guten Geist, der bei ihnen herrschte, bewahren.
Diese Einstellungsänderung wurde schon bald zu einer Quelle der Kraft, und zwar nicht
nur für sie, sondern für ihre ganze Familie. Liliane fand Trost bei dem Gedanken, daß sie
und ihre Familie viel daraus lernen konnten, wenn sie ihre Schmerzen geduldig ertrug,
und daß dadurch die kommenden Monate viel erträglicher sein würden.
Besprechen � Wie hat der Gedanke an die Ewigkeit Liliane und ihrer Familie geholfen, diese Prüfung
leichter zu ertragen?
� Wie hat sich diese Betrachtungsweise auf ihre Einstellung ausgewirkt?
Bitten Sie die Mädchen, Beispiele aus ihrem Leben oder dem Leben ihrer Freunde zu
erzählen, die zeigen, daß man sich voll Glauben den Prüfungen des Lebens stellen kann,
wenn man sie im Hinblick auf die Ewigkeit betrachtet.
Erzählen Sie die beiden folgenden Geschichten, die aufzeigen, wie die Mitglieder in den
Anfangsjahren der Kirche inmitten großen Widerstandes die Ewigkeit nicht aus den Augen
verloren haben.
Geschichte Im März 1832 wurde der Prophet Joseph Smith mitten in der Nacht vom wütenden Pöbel
aus seinem Haus gezerrt. Er wurde geschlagen, gewürgt, geteert und gefedert. Dann ließ
man ihn in der Kälte liegen.
Nach einiger Zeit gelang es ihm, aufzustehen und sich nach Hause zu schleppen. Seine
Freunde verbrachten den Rest der Nacht damit, den Teer von seinem Körper abzukratzen.
Der darauffolgende Tag war ein Sonntag. Der Prophet zog sich an und ging zur Sonntagsversammlung,
wo er eine Predigt hielt. Unter den Anwesenden befanden sich auch einige
der Männer, die ihn in der Nacht zuvor mißhandelt hatten. Am Nachmittag desselben
Tages wurden drei Menschen getauft. (Siehe History of the Church, 1:261-264.)
Geschichte Charles Pulsipher erzählte folgendes Erlebnis aus den frühen Tagen der Besiedlung des
Salzseetals:
„1849 war ein gutes Maisjahr gewesen. . . . Wir hatten genug Samen für das darauffolgende
Jahr gehabt. Aber in jenem Jahr kamen die Grillen und vernichteten beinahe die gesamte
Ernte. Deswegen waren Lebensmittel knapp, und wir hatten kaum noch Mehl. Vielen
anderen erging es ähnlich. Wir hatten gerade noch ein halbes Kilo Mehl zu Hause.
Einer unserer Nachbarn kam vorbei und fragte uns, ob wir ihm nicht soviel Mehl leihen
könnten, damit er für seine kranke Frau, die tagelang nichts gegessen hatte, ein Brötchen
backen könne. Also fragte ich, wieviel Mehl wir noch hatten und die Antwort lautete:
,Ungefähr ein halbes Kilo. Wir geben dem Mann etwas davon ab und dann haben wir
gerade noch genug für das morgige Frühstück.‘ Wir gaben ihm die Hälfte unseres Mehls.
Er nahm es und sagte: ,Möge der Herr euch segnen, damit ihr genug habt.'
Als wir am nächsten Morgen das Mehl holten, war noch immer ein halbes Kilo in dem
Behälter. Dasselbe geschah Tag für Tag mindestens eine Woche lang, bis wir uns wieder
Mehl besorgen konnten. Wir hatten immer genug zu essen.“ (Zitiert in: Richard Cottam
Shipp, Champions of Light, Orem, 1983, Seite 82.)
Besprechen � Wie hat der Gedanke an die Ewigkeit wohl Joseph Smith und Charles Pulsipher in ihrer
Situation geholfen?
� Was läßt sich aus diesen Begebenheiten in bezug auf die richtige Perspektive im Leben
lernen?
Zum Abschluß
Erklären Sie, daß man eine positive Einstellung bekommt, wenn man sein Leben im Hinblick
auf die Ewigkeit betrachtet. Man findet im Leben mehr Freude und Frieden und ist
für andere ein gutes Vorbild.
Zeugnis Geben Sie davon Zeugnis, wie es Ihnen hilft, die richtige Perspektive im Leben zu haben.
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