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Junge Damen Leitfaden 3 - The Church of Jesus Christ of Latter-day ...

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Einige ihrer Mitschüler zeigten ein gewisses Maß an Mitgefühl, aber es gab auch welche,<br />

die ziemlich gemeine Bemerkungen machten.<br />

Sie schien sich fast nie das Haar zu kämmen und war schlecht gekleidet. Nicht selten trug<br />

sie zwei verschiedene Socken, wenn sie überhaupt welche trug. Wenn sie ein wenig zu<br />

früh zum Unterricht kam, blieben die Stühle neben ihr immer leer. Kam sie zu spät, dann<br />

hatte sie nur deswegen einen Sitznachbarn, weil neben ihm der einzige freie Stuhl war.<br />

Ich wußte genug über ihre familiären Umstände, um ihr Verhalten zu verstehen. Ihre Mutter<br />

war eine Witwe mit einem äußerst geringen Einkommen.<br />

Zu dieser Seminarklasse gehörte auch der Schulsprecher sowie ein sehr hübsches und<br />

beliebtes Mädchen. Beide waren nicht nur gut aussehende, intelligente junge Menschen,<br />

sondern waren auch vielseitig begabt und führten ein aktives Leben.<br />

Eines Tages bat ich die beiden in mein Büro und fragte sie, ob sie Lust hätten, ein Wunder<br />

zu vollbringen. Sie zeigten Interesse. Also sagte ich ihnen, daß manche Wunder ein wenig<br />

dauerten, aber dennoch Wunder seien. Dann unterhielten wir uns ein bißchen über jenes<br />

Mädchen, und ich verteilte die Aufgaben. Der Schulsprecher sollte dem Mädchen zulächeln<br />

und sie ansprechen, wenn er sie in der Schule sah – sonst nichts. Er mußte nicht mit ihr<br />

ausgehen, er mußte nicht einmal stehenbleiben und sich mit ihr unterhalten, er mußte sich<br />

nicht extra mit ihr abgeben oder sich besonders um sie kümmern, sondern ich bat ihn nur<br />

um einen netten Zuruf z.B. „Na, wie geht's?“<br />

Das hübsche Mädchen erhielt die Aufgabe, mit dem Mädchen von der Schule über die<br />

Straße zum Seminargebäude zu gehen, sonst nichts. Sie mußte sie nicht in ihren Freundeskreis<br />

aufnehmen, sondern nur mit ihr in den Seminarunterricht gehen. Sie mußte dazu<br />

dem Mädchen einfach nachlaufen oder vor dem Überqueren der Straße auf das Mädchen<br />

warten und sich mit ihm über irgend etwas unterhalten.<br />

Die beiden übernahmen ihre Aufgaben unauffällig, aber voller Begeisterung, und sprachen<br />

mit niemandem darüber. Das Wunder nahm nicht sehr viel Zeit in Anspruch. Eines Tages<br />

fiel mir auf, daß an dem Mädchen etwas anders war. Es dauerte beinahe den ganzen<br />

Unterricht, bis ich begriff, was an ihr anders war, und dann sah ich es auch: Sie hatte sich<br />

an jenem Tag die Haare gekämmt. Das war ein wirkliches Ereignis!<br />

Im Laufe der nächsten paar Monate setzte sich die Verwandlung fort. Das hübsche Mädchen<br />

wurde immer freundlicher und gesprächiger. Sie konnte nie mit dem anderen Mädchen<br />

alleine gehen, weil sie ständig von ihren Freundinnen begleitet wurde. Diese Mädchen<br />

wurden deswegen ebenfalls an der Unterhaltung beteiligt, und so war sie einige<br />

Minuten pro Tag von den beliebtesten Mädchen der Schule umringt.<br />

Es gäbe so viele interessante Details über dieses Wunder zu berichten. Das Mauerblümchen<br />

verwandelte sich, ging auf ein College, fand eine gute Arbeitsstelle, heiratete im Tempel,<br />

und wer sie kennt, würde nie glauben, daß sie einst ein häßliches kleines Entlein gewesen<br />

war.“ (Boyd K. Packer, Teach Ye Diligently, Salt Lake City, 1975, Seite 149,150.)<br />

Besprechen � Warum hat sich dieses Mädchen so sehr geändert?<br />

� Wie kann man anderen helfen, sich geliebt und anerkannt zu fühlen?<br />

� Was haben der Schulsprecher und das hübsche Mädchen eurer Meinung nach über den<br />

Wert einer Seele gelernt?<br />

Zum Abschluß<br />

Wiederholung Besprechen Sie noch einmal die Frage auf dem Zettel. Erklären Sie, daß man im Leben<br />

anderer Menschen Wunder bewirken und selbst glücklicher werden kann, wenn man sich<br />

um andere kümmert.<br />

122<br />

Anwendung des Gelernten<br />

1. Schlagen Sie den Mädchen vor, jemandem, der einen Freund braucht, während der<br />

nächsten Wochen Liebe und Freundschaft entgegenzubringen.<br />

2. Wenn es eine Untersucherin oder ein weniger aktives Mädchen in der Klasse gibt, können<br />

die Mädchen sich besonders um sie kümmern und ihr das Gefühl geben, geliebt<br />

und anerkannt zu werden.

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