19.01.2013 Aufrufe

Spielzeitheft 2012/13 ERFOLG - Theater Bielefeld

Spielzeitheft 2012/13 ERFOLG - Theater Bielefeld

Spielzeitheft 2012/13 ERFOLG - Theater Bielefeld

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

melanie kreuter<br />

sänGerin<br />

Guido wacHter<br />

scHauspieler<br />

d i e<br />

Fledermaus<br />

operette in drei akten von joHann strauss<br />

30 31<br />

•<br />

libretto nacH Henri meilHac und ludovic Halévy<br />

von carl HaFFner und ricHard Genée<br />

•<br />

premiere 19.01.<strong>13</strong> im stadttHeater<br />

»Ha, welch ein Fest!« – als Oscar Bie das trunken-taumelnde zweite Fledermaus-Finale einmal in<br />

Worte fasste, fingen vor Begeisterung die Worte selbst an, zu tanzen: »Hüpfet, ihr Gefühle, die ihr<br />

vom Tritt des Lebens schwere Füße bekommen habt.« Solch Überschwang ist dem Werk schon in<br />

die Wiege gelegt. Es war ein Glücksfall, wie sich 1874 die Konstellation aus Komponist, Librettist,<br />

Zeit und Ort zusammenfügte, als Strauß und Genée Die Fledermaus schufen. Erst wenige Jahre zuvor<br />

hatte Offenbach das Operetten-Virus nach Wien gebracht, wo es einen perfekten Nährboden vor-<br />

fand. Und schon schenkte Strauß der neuen Gattung ihr Meisterwerk.<br />

Champagnerlaune herrscht von vorn bis hinten. Das besagte Finale kulminiert in einem Verbrüde-<br />

rungstaumel, der in der Größe des Augenblicks die Umarmung der ganzen Welt nicht weniger<br />

beschwört als Beethoven in seiner IX. Symphonie – nur: Statt Schiller singt man selig »duidu, duidu<br />

– lalala«. Doch die wahre Größe der Fledermaus liegt in der Konsequenz, mit der die sinnlose Entfesselung<br />

der Sinne plausibel wird, nämlich durch das Gefesseltsein (fast) aller Figuren an ihre bürgerlichen<br />

Zwänge. Wohnzimmer und Gefängnis, Taschenuhr und Glockenschlag, Stubenmädchen,<br />

Gefängniswärter … Die Räume, Zeiten und sozialen Rollen des Stücks suggerieren vor allem eines:<br />

Begrenzung. Genau das richtige Klima, um den Reiz von Rausch und Fest als Zufluchtsort der Sehnsüchtigen<br />

genüsslich zu entfalten – und die Musik subversiv werden zu lassen. Betörend unterläuft<br />

sie den Wahrheitsgehalt jeder bürgerlich normierten Gefühlsregung. Welch ein Fest – für alle Sinne!<br />

Musikalische Leitung: Alexander Kalajdzic / Inszenierung: Helen Malkowsky<br />

präsentiert von

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!