Spielzeitheft 2012/13 ERFOLG - Theater Bielefeld
Spielzeitheft 2012/13 ERFOLG - Theater Bielefeld
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gregor zöllig<br />
leiter des tanztheaters<br />
t a n z<br />
liebes Publikum,<br />
das Tanztheater wird sich in dieser Spielzeit verstärkt den eigenen Wurzeln zuwenden und zwei bedeutende<br />
Werke des deutschen Tanzerbes aus dem 20. Jahrhundert auf die Bühne des <strong>Bielefeld</strong>er<br />
<strong>Theater</strong>s bringen: Die Tanztheater-Pionierinnen Reinhild Hoffmann und Susanne Linke rekonstruieren<br />
gemeinsam mit Tänzerinnen und Tänzern des Ensembles Duette aus ihren Anfangsjahren. So wird<br />
dem Publikum die Tradition vor Augen geführt, aus der das deutsche Tanztheater bis heute schöpft<br />
und sich immer wieder neu erfindet. Einen wichtigen Bezugspunkt bildet hier die Folkwang-Hochschule<br />
in Essen: Nicht wie sich der Mensch, sondern was den Menschen bewegt, wurde an diesem<br />
Ort zur Grundlage für jegliches Tanztheater-Schaffen.<br />
Da die Wahrung der Tradition im Tanztheater nicht bloßer Selbstzweck ist, stehen sonst ausschließlich<br />
Uraufführungen auf unserem Spielplan: Zum einen konnte die Choreographin Henrietta Horn,<br />
die sich ebenfalls in der Folkwang-Tradition versteht, gewonnen werden, ein neues Tanzstück mit<br />
unserem Ensemble zu kreieren. Zum anderen werden die Tänzerinnen und Tänzer gemeinsam mit<br />
mir in meinen beiden neuen Stücken Trau, schau, wem? und Tohuwabohu den Grundbedingungen<br />
und Hindernissen unseres menschlichen Zusammenlebens nachgehen, indem wir uns mit den Themen<br />
Vertrauen und Vorurteile beschäftigen. Wir werden hier auch die Frage stellen, wie wir eine<br />
»erfolgreiche« Zukunft für unsere Gesellschaft mit gestalten können.<br />
Das Tanzgastspiel wendet sich in der Spielzeit <strong>2012</strong>/<strong>13</strong> einem großen Stoff unseres kulturellen<br />
Erbes zu: Don Quijote. Der weltberühmte Tänzer Egon Madsen, der bereits seit mehr als 50 Jahren<br />
auf der Bühne steht und in diesem Jahr mit dem Deutschen Tanzpreis ausgezeichnet wurde, setzt<br />
sich gemeinsam mit Eric Gauthier (bekannt aus unserer Tanzgala) mit den unsterblichen Figuren des<br />
Cervantes-Romans auseinander.<br />
Die drei für diese Spielzeit geplanten Zeitsprung-Projekte beschäftigen sich mit den Themen der<br />
Tanzstücke des Ensembles und führen die Vernetzung in Stadt und Region weiter fort: Eines der Zeitsprung-Projekte<br />
findet in Zusammenarbeit mit der <strong>Theater</strong>werkstatt Bethel statt.<br />
Ich wünsche Ihnen und uns eine aufregende künstlerische Entdeckungsreise in unsere Vergangenheit,<br />
Gegenwart und Zukunft.<br />
Ihr<br />
Gregor Zöllig<br />
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