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Spielzeitheft 2012/13 ERFOLG - Theater Bielefeld

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osel<br />

harald mueller<br />

•<br />

Premiere 31.10.12 im tam drei<br />

Rosel hat sich in einem Lokal der besseren Sorte mit einer imaginären Jugendfreundin verabredet.<br />

Zum ersten Mal seit über zwanzig Jahren. Rosel beginnt mit großer Emphase an die vergangenen,<br />

glücklichen Tage zu erinnern. Als Arzttochter stand ihr eine vermeintlich rosige Zukunft bevor. Sie<br />

nahm Geigenunterricht, war das schönste Mädchen von allen und träumte von einer erfolgreichen<br />

Karriere. Doch studieren durfte nur ihr Bruder Konrad. Ihr Vater meldete Rosel auf einer Hotel-<br />

fachschule an, denn der Weg, der für eine Frau vorgezeichnet war, hieß ein Mann, Kinder, ein<br />

eigenes Heim. Im Hotel ließ sie sich mit einem Gast ein und wurde daraufhin sofort entlassen.<br />

Ihr Vater half ihr nicht, sie war ganz allein auf sich gestellt. Als der Wein alle ist, wechseln Rosel<br />

und ihre stumme Begleiterin das Lokal. Jetzt trinkt man Whisky. Doppelte. Und nun entblättert sich<br />

die Geschichte eines Abstiegs, bewirkt durch Alkohol und Männer. Aller Schein fällt ab, und jede<br />

neue Geschichte zeigt, wie tief Rosel gestürzt ist. Die Talfahrt dieser Lebensgeschichte hat ihr<br />

Äquivalent im Sprachlichen – immer nur bergab.<br />

Harald Mueller, geboren 1934 in Memel/Ostpreußen, arbeitete als Bergmann, Hotelboy, Telefo-<br />

nist und Dolmetscher, bevor er 1955 seine Ausbildung zum Schauspieler begann und in München<br />

Literatur- und <strong>Theater</strong>wissenschaft studierte. 1968 debütierte er mit Großer Wolf als Dramatiker<br />

und erhielt u. a. den Gerhard-Hauptmann-Preis.<br />

82 83<br />

Alle Türen stehen mir offen.<br />

Danke für die Blumen.<br />

Es hat halt nicht sollen sein …<br />

Was mich nicht tötet, …<br />

Tiefer kann ich nicht sinken.<br />

Starr mich nicht an, Spiegelbild!<br />

Würde? Nimm sie und hau ab!

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