Spielzeitheft 2012/13 ERFOLG - Theater Bielefeld
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nicole liPPold<br />
schausPielerin<br />
die Familie<br />
schroFFenstein<br />
ein trauersPiel in FünF auFZüGen Von heinrich Von kleist<br />
84 85<br />
•<br />
Premiere 09.11.12 im theater am alten markt<br />
Zwei Burgen in Schwaben. Rossitz und Warwand. Doch die Familien der Vettern von Schroffen-<br />
stein, Graf Sylvester von Warwand und Rupert von Rossitz, sind durch einen Erbvertrag entzweit.<br />
Dieser Vertrag war geschlossen worden, um Frieden zu stiften, doch er brachte nur Leid: Denn<br />
sollte eines der beiden Häuser ohne einen Erben bleiben, fiele der Besitz dem jeweils anderen<br />
zu. Deshalb argwöhnt Graf Rupert, dass die Familie seines Vetters die Schuld am Tod seines<br />
jüngsten Sohnes trägt. Bei der Totenmesse schwören er und seine Familie blutige Rache für den<br />
vermeintlichen Mord. Auge um Auge. Kind um Kind. Kurz darauf trifft Ruperts Sohn Ottokar auf<br />
ein Mädchen. Er verliebt sich auf der Stelle, ahnt aber nicht, dass es sich um Agnes, die Tochter<br />
seines verfeindeten Onkels handelt. Die Zuneigung der Kinder zueinander, die beide Häuser<br />
einen könnte, wird Ursache für erneute Verstrickungen. Der blinde Hass und das gegenseitige<br />
Misstrauen führen zu einer weiteren Kette von Missverständnissen und verursachen ein Blutbad,<br />
dem auch bedingungslose Liebe nichts entgegensetzen kann.<br />
Die Fabel dieses in Jamben verfassten, romantischen Schauerstücks zeigt deutliche Verwandt-<br />
schaft zu Shakespeares Romeo und Julia. Es ist Heinrich von Kleists erstes Drama, das er 1802<br />
im Alter von 24 Jahren schrieb. Wortgewaltig zeichnet er eine Welt, in der jede Vernunft zum<br />
Schweigen gebracht wurde und die durch den alles beherrschenden Gedanken der Rache immer<br />
dunkler zu werden droht.<br />
Inszenierung: Ivna Zic / Bühne und Kostüme: Jürgen Höth