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Spielzeitheft 2012/13 ERFOLG - Theater Bielefeld

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Helen malkowsky<br />

operndirektorin<br />

G e s a n G<br />

liebe Gäste, liebes publikum, liebe Fans,<br />

Fragen nach Wurzeln und Identität treiben uns an, sie führen nicht nur uns heutige Menschen auf<br />

Spurensuche, sondern auch die Protagonisten der sieben Neuproduktionen des Musiktheaters<br />

<strong>2012</strong>/<strong>13</strong> – wer bin ich, wie bin ich zu diesem Individuum geworden? Innere Wandlungen sind<br />

mit Neugier, Risiko, Mut, Ängsten verknüpft – wann in dieser Kette kommt das Wort »Erfolg«?<br />

Und wer fällt das Urteil?<br />

Aus dem gequälten und gehänselten kleinen Tommy wird erst der Superstar am Flipper, dann so-<br />

gar eine Art Messias. Die Anforderungen der Gesellschaft werden für ihn genauso zum Prüfstein<br />

wie für den alttestamentarischen König Saul, von Gott erwählt, vom Volk geliebt. Doch durch<br />

die mit David entstehende Konkurrenzsituation nagen Zweifel und Neid, beginnen Anspruch und<br />

Realität unaufhaltsam auseinanderzudriften. Und Hoffmann? Er sucht: durch die Frauen die Liebe<br />

und durch die Liebe sich selbst. Sein Blick in den inneren Spiegel wird zum Ereignis für andere,<br />

sein Abbild zur verhandelbaren Ware – er scheitert als Liebender und wird als Künstler gefeiert.<br />

Der Knall des Champagnerkorkens als großer Befreiungsschlag? In der Fledermaus erheben alle<br />

Beteiligten genau das zum herrschenden Prinzip, was Onegin und Tatjana zum tragischen Schicksal<br />

wird – Unverbindlichkeit und die Ungleichzeitigkeit von Gefühlen. »Your are nothing without<br />

me« – damit setzt der erfundene Detektiv in City of Angels seinem Drehbuch-Autor die Pistole auf<br />

die Brust, und in Orlandos 300-jähriger Reise durch Zeit und Raum vervielfältigen sich Quellen<br />

und Mutationen noch weiter: 2000 Ichs in 60 bis 70 verschiedenen Zeiten existieren mehr oder<br />

weniger friedlich in jedem Organismus.<br />

Eine sich unablässig drehende Spirale der Veränderung also, Verwandlungen, Maskeraden, Aufrichtigkeit:<br />

Im vielschichtigen Spiel mit Zeit, Raum und Identität liegt der nach wie vor so unmittelbare<br />

wie unergründliche Zauber des Musiktheaters.<br />

Unsere neue Saison schickt Opern- und Musicalfiguren vom Barock bis zur Moderne auf die<br />

Suche nach sich selbst und ihren innersten Bedürfnissen. Kann diese Suche Erfolg haben?<br />

Oder ist der Weg ...<br />

Kommen Sie doch einfach mit – wir freuen uns auf Sie!<br />

Ihre<br />

Helen Malkowsky<br />

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