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Am Scheideweg - FWF

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Fokus » Open Access<br />

Im November 2003 hat der <strong>FWF</strong> die Berlin Declaration on Open A ccess to Knowledge<br />

in the Sciences and Humanities unterzeichnet. Sie setzt sich für den freien Zugang<br />

zu wissenschaftlichen Publikationen ein. Nach sechs Jahren ist es also an der Zeit,<br />

zu reflektieren, was seitdem passiert ist. Text: Falk Reckling<br />

Neuere Entwicklungen<br />

des open Access<br />

Warum Open Access?<br />

die open-Access-Bewegung legitimiert sich zunächst<br />

einmal aus ihren Argumenten:<br />

» „Öffentliches Gut“ Wissenschaft: Es gehört zur beruflichen<br />

wie auch zur ethischen verpflichtung der öffentlich<br />

geförderten Wissenschaften, ihre Erkenntnisse nicht nur zu<br />

publizieren, sondern auch der Gesellschaft zur verfügung<br />

zu stellen.<br />

» Wettbewerb der Ideen: Erst ein freier Zugang zu den Ergebnissen<br />

der Wissenschaft, an denen alle Interessenten<br />

teilhaben können, gewährleistet eine stetige Weiterentwicklung<br />

und auch diffundierung in die Gesellschaften.<br />

Was konnte bisher mit Open Access erreicht werden?<br />

Im Bereich von open Access konnten in den letzten<br />

Jahren einige spektakuläre Erfolge erzielt werden:<br />

» „Gold Road“: von ca. 25.000 Fachzeitschriften veröffentlichen<br />

über 4.800 nach dem open-Access-Modell (sogenannte<br />

„Gold road“). Als „Gold road“ wird die primäre<br />

veröffentlichung des wissenschaftlichen Textes in einem<br />

open-Access-Medium bezeichnet. offenkundig eröffnen<br />

sich damit also auch wieder nischen auf einem Markt, der<br />

von einer Handvoll Großanbietern dominiert ist.<br />

» „Green Road“: die Mehrzahl aller verlage (inkl. aller Großverlage)<br />

erlauben mittlerweile eine zeitgleiche oder zeitnahe,<br />

frei zugängliche Selbstarchivierung der elektronischen<br />

Kopien (postprint) eines Artikels, der in einer konventionellen<br />

Zeitschrift erschienen ist (sogenannte „Green<br />

road“).<br />

24 »<strong>FWF</strong>info72<br />

» Vitalisierung des Publikationsmarktes: open-Access-Publikationsmodelle<br />

können helfen, den vorhandenen Markt<br />

mit seinen wenigen sehr großen Anbietern aufzubrechen<br />

und damit die Anschaffungskosten für wissenschaftliche<br />

Publikationen zu stabilisieren.<br />

» Revolution der wissenschaftlichen Kommunikation: Mit<br />

open-Access-Publikationsmodellen lassen sich völlig neue<br />

darstellungsformen (u. a. visualisierungen, verlinkungen,<br />

datenintegration) wie auch neue Formen der Qualitätssicherung<br />

(z. B. open oder dynamic peer review) realisieren.<br />

» Freikaufoption: Alle internationalen Großverlage bieten<br />

mittlerweile für alle oder einen Teil ihrer Zeitschriften eine<br />

„Freikaufoption“ an, d. h., der Artikel kann gegen Bezahlung<br />

(i. d. r. von Förderorganisationen wie dem <strong>FWF</strong>) mit<br />

der Pub likation frei zugänglich gemacht werden.<br />

» Open Access Policies: Über 40 Förderorganisationen weltweit<br />

(darunter der <strong>FWF</strong>) haben Mandate zu open Access<br />

für ihre Förderungen formuliert.<br />

» Repositorien: Fast 1.500 Ablagearchive (repositorien) für<br />

open-Access-Publikationen wurden weltweit eingerichtet,<br />

darunter für die naturwissenschaften arXiv, für die Sozialund<br />

Geisteswissenschaften das Social Science research<br />

network (SSrn), für den Bereich der lebenswissenschaften<br />

PubMedcentral, jenen der Wirtschaftswissenschaften<br />

research Paper in Economics (rePEc) oder für<br />

die computerwissenschaften citeSeer.<br />

» Zitationsvorteile: Mehrere Studien konnten mittlerweile<br />

zeigen, dass Publikationen, die frei zugänglich sind, einen<br />

signi fikant höheren Wahrnehmungsgrad haben.<br />

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