Am Scheideweg - FWF
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Fokus » Open Access<br />
26 »<strong>FWF</strong>info72<br />
» Momentan sind über PubMed<br />
ca. 19 Mio. bibliografische Angaben<br />
zugänglich, fast 2 Mio. davon<br />
sind über PubMedCentral als Volltext frei<br />
verfügbar. Dadurch hat PubMed in den<br />
Lebenswissenschaften faktisch den Status<br />
„der“ bibliografischen Datenbank erlangt.<br />
Möglich wurde dies u. a. durch die Unterstützung<br />
des National Institute of Health<br />
(NIH) und aller relevanten britischen Förderorganisationen<br />
in den Lebenswissenschaften<br />
(u. a. Wellcome Trust, BBSRC,<br />
MRC). Zentrales Anliegen dieser Organisationen<br />
ist es, den Volltextanteil der Publikationen<br />
in PubMedCentral signifikant<br />
zu heben. Daher verpflichten das NIH und<br />
die britischen Förderorganisationen die<br />
FördernehmerInnen, ihre Publikationen<br />
via PubMedCentral (bzw. UKPMC) frei zugänglich<br />
zu archivieren, und stellen dafür<br />
die entsprechenden Mittel zur Verfügung.<br />
So werden für die FördernehmerInnen<br />
Projektkonten eingerichtet, über die die<br />
Publikationen archiviert werden können.<br />
Darüber hinaus sind Verknüpfungen zu<br />
Gen-, Protein- und chemischen Datenbanken<br />
wie auch zu Forschungsdaten und<br />
Patentdatenbanken möglich. Schließlich<br />
sind für alle Publikationen bibliometrische<br />
Abfragen via Web of Science, Scopus<br />
und PubMed vorgesehen.<br />
Die britischen Förderorganisationen haben<br />
nun ihre europäischen Partner eingeladen,<br />
sich am weiteren Ausbau zu beteiligen.<br />
Der <strong>FWF</strong> hat das als eine der ersten<br />
Förderorganisationen aufgegriffen und<br />
wird ab März 2010 Partner des Konsortiums.<br />
Das bedeutet, dass noch im März allen<br />
<strong>FWF</strong>-Projekten, deren Ende nicht<br />
mehr als drei Jahre zurückliegt, ein Pro-<br />
jektkonto bei UKPMC angeboten wird, in<br />
dem alle aus dem Projekt hervorgegangenen<br />
Publikationen archiviert werden<br />
können. Der <strong>FWF</strong> hat bereits detaillierte<br />
Informationen an die betreffende Community<br />
gesendet.<br />
b) Lobbying gegenüber Politik und Verlagen<br />
– der Europäische Forschungsraum<br />
Nationale Open-Access-Initiativen sind<br />
begrüßenswert und notwendig, zumal<br />
sich hierzu in Österreich bisher noch sehr<br />
wenige Wissenschaftsorganisationen<br />
durchringen konnten. Erwähnenswert ist<br />
aber, dass der Rat für Forschung und<br />
Technologieentwicklung (RFTE) in seiner<br />
Strategie 2020 empfohlen hat, dass<br />
„… alle öffentlichen Forschungsergebnisse<br />
in Österreich (vor allem Publikationen, Forschungsprimärdaten<br />
etc.) bis 2020 frei im<br />
Internet zugänglich …“ sein sollen.<br />
Angesichts einer internationalisierten<br />
Wissenschaft und globalisierter Großverlage<br />
werden nationale Initiativen jedoch<br />
nicht ausreichend sein. Daher haben die<br />
Dachorganisationen der europäischen<br />
Fördergeber (EUROHORCs und ESF) in<br />
ihrem Strategiepapier „Vision on a Globally<br />
Competitive ERA and their Road<br />
Map for Actions“ eine gemeinsame Open<br />
Access Policy als eines der zehn wichtigsten<br />
Ziele für den Europäischen Forschungsraum<br />
definiert. Der <strong>FWF</strong> wird<br />
sich hier sehr aktiv einbringen. Vorstellbar<br />
wäre z. B., einigen hochrangigen<br />
Publikationsorganen durch Übergangs- stock.xchnge/FoTocroMo<br />
förderungen den Einstieg in ein langfristig<br />
tragfähiges Open-Access-Modell zu<br />
ermöglichen und damit Rollenmodelle für<br />
stock.xchnge,<br />
andere Zeitschriften zu etablieren. ©