Am Scheideweg - FWF
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FORUM » Leserbrief<br />
LeSerBrieF<br />
» Antwort von Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl<br />
auf den offenen Brief der Wittgenstein-Preisträgerinnen<br />
» Der offene Brief der Wittgenstein-PreisträgerInnen<br />
(S. 54/55)<br />
an Wirtschaftskammer-Präsident<br />
Christoph Leitl wurde wenige Tage später<br />
von diesem beantwortet. Nach Rückfrage<br />
beim Büro des Präsidiums der Wirtschaftskammer<br />
Österreich wurde der Redaktion<br />
des <strong>FWF</strong> gestattet, die Antwort<br />
von Christoph Leitl abzudrucken.<br />
56 »<strong>FWF</strong>info72<br />
Von Seiten des Wirtschaftskammer-Büros<br />
wurde in der Antwort an die <strong>FWF</strong>-Redaktion<br />
festgehalten, „dass es Präsident Leitl<br />
vollkommen fern lag, der Grundlagenforschung<br />
die Existenz abzusprechen, und<br />
dass es legitim ist, darauf zu achten, wo<br />
die eingesetzten öffentlichen F&E-Mittel<br />
den größten Beitrag zu Wachstum, Beschäftigung,<br />
Steuerleistung und Leis-<br />
Sehr geehrter Professor Krattenthaler!<br />
» Natürlich braucht die anwendungsorientierte Forschung<br />
auch Grundlagenforschung. Die Frage ist nur,<br />
wie beide Bereiche aufeinander abgestimmt sind.<br />
Österreich ist ein kleines Land mit beschränkten Ressourcen. Es<br />
zeichnet sich durch eine vor allem kleinbetriebliche Struktur ab.<br />
Anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung ist daher<br />
naturgemäß von besonderer Bedeutung.<br />
Österreich ist in den europäischen Forschungsraum eingebunden.<br />
In diesen Forschungsraum einerseits und an unseren Universitäten<br />
und wissenschaftlichen Instituten andererseits steht<br />
primär die Grundlagenforschung auf dem Programm, der unmittelbare<br />
Bezug zu einer Anwendungsorientierung sollte aus mei-<br />
tungsbilanzbeitrag auszulösen in der Lage<br />
sind. Wir (das Präsidium der Wirtschaftskammer<br />
Österreich; Anm. der<br />
<strong>FWF</strong>-Redaktion) möchten unbedingt vermeiden,<br />
dass der Brief einer anderen als<br />
dieser Interpretation unterzogen wird.“ «<br />
ner Sicht jedoch verstärkt werden. Insbesondere gilt dies auch<br />
für die kleinen und mittleren Unternehmungen, die sehr praxisorientiert<br />
denken und daher in der anwendungsorientierten Forschung<br />
und Entwicklung, der Fertigungsüberleitung und der<br />
Markteinführung eine spezifische Begleitung und Förderung benötigen.<br />
Ich bin überzeugt, dass die Wittgensteinpreisträgerlnnen dies<br />
ebenso sehen und verbleibe mit freundlichen Grüßen<br />
Christoph Leitl, Wirtschaftskammer-Präsident<br />
© <strong>FWF</strong>/Hans Schubert