Heimatbote 2012_Online Version - Nadesch

SIEBENBÜRGER SACHSEN „HÜBEN UND DRÜBEN“
Seit frühesten Zeiten waren die Siebenbürger Sachsen nach streng
definierten, aber auch nach gut funktionierenden Strukturen organisiert.
Bereits in jungen Jahren, gleich nach der Konfirmation, trat man
der Bruder- bzw. Schwesternschaft bei. Nach der Heirat wurde man
Mitglied der Nachbarschaft, wo man Zeit seines Lebens auch verblieb.
Ferner gab es auch weitere kirchliche und weltliche Vereine und Einrichtungen,
die sich um die Ordnung und Belange der Bevölkerung
kümmerten. Allein in Nadesch waren im Laufe der Zeit mehrere derartige
Vereine bekannt, wie das Presbyterium, die kirchliche Gemeindevertretung,
der evangelische Frauenverein, der Gustav-Adolf
Verein, die nur in Nadesch und Maniersch existierende Militärgesellschaft,
die Altschaft und später der Gemeinderat, in denen jede Nachbarschaft
durch einen so genannten Borger vertreten war, der Raiffeisenverein,
der Siebenbürgisch-Sächsische Landwirtschaftsverein, der
Konsumverein u. a. Auf höherer Ebene gab es Bezirks-, Kreis- und
Landesgruppen, die sich in regelmäßigen Zeitabständen zu Versammlungen,
Tagungen, Sitzungen usw. trafen.
Viele dieser Organisationen und Vereine wurden nach und nach, insbesondere
nach der Machtübernahme der kommunistischen Diktatoren,
aufgelöst. Weitere Gruppierungen konnten sich noch bis zur sächsischen
Massenauswanderung im Jahr 1990 halten, wenn auch nur in
abgespeckter Form und ohne nennenswerte Befugnisse. Gegenwärtig
gibt es, außer dem spärlich besetzten Kirchenvorstand, keine weitere
sächsische Einrichtung in Nadesch. Im Gegenzug entstanden in der
neuen Heimat zahlreiche Vereine und Verbände, die sich zum großen
Teil unter den Dachverband des Verbandes der Siebenbürger Sachsen
e.V. stellten. Viele Landsleute sind verwirrt, wenn sie vom Verband
der Siebenbürger Sachsen (ehemals Landsmannschaft) und seinen
Landes- und Kreisgruppen, vom HOG-Verband, der Siebenbürgisch-
Sächsische Jugend in Deutschland (SJD), dem Kulturrat, Siebenbürgen
Institut, Hilfskomitee, Arbeitskreis für siebenbürgische Landeskunde
und vielen anderen hören oder lesen. Beim letzten Heimattreffen
in Dinkelsbühl 2012, ist auch noch der HOG-Verband, dem seit
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