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Heimatbote 2012_Online Version - Nadesch

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ERINNERUNG AN WEIHNACHTEN IN NADESCH<br />

Es ist sehr lange her seit wir Kinder waren, und doch zieht es mich zu<br />

Weihnachten immer wieder zur heimatlichen Feier nach <strong>Nadesch</strong> hin:<br />

Weihnachten in <strong>Nadesch</strong>, beim Weihnachtsbaum, ist und bleibt mein<br />

schönster Traum! Weihnachtszeit ist stille Zeit, Weihnachtszeit ist<br />

Sehnsuchtszeit, nach Heimat und Wärme, eine schöne Zeit,<br />

beisammen im Kreise der Familie zu sein.<br />

Seht die gute Zeit ist nach, / Gott kommt auf die Erde,<br />

kommt und ist für alle da, / kommt, das Friede werde.<br />

Weihnachten bin ich zu Haus, wenn auch nur im Traum. Wir singen<br />

die alten Lieder, die einstmals unsere Mutter mit uns sang.<br />

Weihnachten ist das Fest der Liebe und das Fest der Familie. Nirgends<br />

auf der weiten Welt war es so schön wie in <strong>Nadesch</strong>. Wir waren arm,<br />

aber zufrieden. Mutters größter Wunsch zu Weihnachten war, dass<br />

all‘ ihre Kinder nach Hause kamen und zusammen am gedeckten<br />

Tisch saßen. Der Weihnachtsbaum strahlte mit seinen Lichtern, mit<br />

seinem Schein, auf uns.<br />

Meine richtige Heimat ist und bleibt <strong>Nadesch</strong> in Siebenbürgen, wo<br />

unsere Vorfahren über 800 Jahre lang lebten. Es geht uns, Gott<br />

dankend, in unserer neuen Heimat gut und dennoch, im Traum bin ich<br />

in <strong>Nadesch</strong>.<br />

Heimat ist für mich die Sprache, die Mutter mich lehrte, die Berge und<br />

die Täler, die Gräber meiner Ahnen, die schöne, alte Kirche, die jetzt<br />

einsam und verlassen mitten in dem Dorfe steht. Heimat ist nicht bloß<br />

ein Wort! Heimat hat ein Herz und ein Gesicht, sie singt, redet lacht<br />

und weint. Sie ist ein wenig so wie ich. Heimat ist mit mir mein Leben<br />

lang, sie Wandert mit mir durch die Welt und leuchtet wie ein Stern,<br />

der mein Leben erhellt! Die Heimat zu verlassen, war unser<br />

schwerster Gang, der Heimat treu zu bleiben, unser schönster Dank.<br />

Ich sage zu meinem Elternhaus: „danke für die schönen Stunden und<br />

für die Geborgenheit!“<br />

73<br />

Sara Kramer geb. Zakel (*1929), Unterlüß

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